niedersachsen
Sonntag, 21. Februar 2010
Schwerinsdorf bei Hesel, LK Leer, Niedersachsen
News-Nr.: 10644

Stromschlaggefahr bei Brandeinsatz verhindert Löscharbeiten:
Solaranlage auf Dach von brennendem Haus produzierte weiter Strom – Feuerwehr muss Löscheinsatz abbrechen – Totalschaden!

Abschaltung verhindert bei Solaranlagen nicht die Weiterproduktion von großen Strommengen – Feuerwehr spricht von großem Problem bei Bränden mit Solaranlagen

Bildergalerie vorhanden
Datum: Sonntag, 21. Februar 2010
Ort: Schwerinsdorf bei Hesel, LK Leer, Niedersachsen
 

(gs/eb) Ein Großbrand in Schwerinsdorf bei Leer, bei dem die Feuerwehren ihren Löscheinsatz abbrechen mussten, weil eine Photovoltaikanlage auf dem Dach die Wehrmänner hätte gefährden können, sorgt weiter für Gesprächsstoff.

Das Feuer sei durch einen Schwelbrand in einem Kabel im Dachgeschoss entstanden. Doch die Feuerwehr musste einen Löschangriff abbrechen, da die großflächige Solaranlage weiter große Mengen Strom lieferte und eine Abschaltung nicht möglich war. Die Feuerwehr hatte somit zusehen müssen, wie das Feuer sich ausbreitete und das gesamte Haus zerstört wurde – Schaden: 600.000 Euro.
Währenddessen ist nicht nur in Feuerwehrkreisen die Diskussion über die mögliche Gefährlichkeit der Solaranlagen bei Bränden voll entbrannt. Die sechs eingesetzten Wehren hatten, nachdem sie eineinhalb Stunden lang gegen das sich immer rascher ausbreitende Feuer mit Temperaturen von bis zu 1200 Grad angekämpft hatten, das Gebäude kontrolliert abbrennen lassen. Einsatzleiter Sirke Siebens hatte Stromschläge aus der nicht abzuschaltenden Photovoltaikanlage befürchtet. "Der Einsatzleiter hat völlig richtig reagiert", wird der Feuerwehrverbands-Vizepräsident Hartmut Ziebs im Leeraner General-Anzeiger zitiert. "Wir sehen das sehr kritisch. Diese Anlagen bringen eine Gefahr für den Brandfall mit sich." Derzeit gibt es wohl keine Lösung, da die Geräte schlichtweg nicht aufhören, Strom zu produzieren, selbst wenn sie von der Hausversorgung getrennt werden. Jedes Modul liefert über 1000 Volt.

Laut Einsatzleiter Sirke Siebens mussten die Löschkräfte schlussendlich abwarten, bis die Solarmodule selber durchs Feuer zerstört wurden und somit keine Gefahr mehr lieferten. Andere Löschmethoden, z.B. durch Pulver oder Kohlendioxid  seien realistisch kaum darstellbar.

Josef Pott, Geschäftsführer des Fachbereichszentrum Energietechnik, bestätigt die mögliche Gefahr, die jedoch nur besteht, wenn z.B. Isolationen im Brandfall beschädigt würden. Derzeit versuche man eine Art Feuerwehrnotschalter zu etablieren, die zumindest die Leitungen stromlos schalte. Das Modul selbst würde trotzdem immer Strom generieren.

Die Diskussion um die Gefahren rund um die eigentlich fortschriftlichen Solarmodule wird also weitergehen.

 

Die NonstopNews-Bilder und die O-Töne:

 

- Totale Einsatzstelle am Brandort, viel Feuerwehr vor Ort

- Wohnhaus völlig niedergebrannt, Rauch steigt aus Ruine auf

- Löscharbeiten am Brandobjekt, Dach eingestürzt
- Einsatzkräfte unter Atemschutz
- Einsatzleiter besprechen sich intensiv vor Ort

- O-Ton Sirke Siebens, Einsatzleiter der Feuerwehr: „…es gab zwei Probleme, zum einen ist das Haus von innen vertäfelt und das Feuer hat sich hinter der Vertäfelung ausgebreitet in einer großen Geschwindigkeit… und dann hat die Photovoltaikanlage Feuer gefangen, daraufhin mussten wir die Löscharbeiten extrem einschränken, weil diese nicht stromlos geschaltet werden können… das ist das Problem bei Photovoltaik / …Die Photovoltaikzellen liefern permanent Strom, so lange wie da Licht drauf fällt… man kann nur abwarten, bis diese kaputt gehen durchs Feuer und dann löschen… / wir mussten den Einsatz komplett zurückschrauben, haben die Nachbarhäuser geschützt durch Kühlen und konnten dann erst wieder mit Löscharbeiten anfangen, als die Photovoltaikanlage durch Feuer zerstört war… Laut Feuerwehrunfallkasse sind Wassereinsatze bei Photovoltaikanlagen eigentlich verboten…

- Antextbilder mit Josef Pott in Büro des Fachbereichszentrum Energietechnik

- O-Ton Josef Pott, Fachbereichszentrum Energietechnik: „…von Photovoltaikanlagen geht zunächst keine erhöhte Gefahr aus, durch äußere Einwirkungen wie einen Brand kann es aber zu entsprechenden Gefährdungen kommen… Die Gefährdung lässt sich an drei Punkten festmachen, zunächst die Gefahr der elektrischen Körperdurchströmung, dann die Auswirkung eines möglichen Lichtbogens und die Gefahr der Brandzusatzentstehung… von einer unversehrten Photovoltaikanlage geht keine Gefahr aus, aber durch Brandeinwirkung kommt es zur Beschädigung der Isolation und dadurch auch zur Gefährdung… es gibt Lösungspläne durch Feuerwehrschalter, der zumindest die Leitungen stromlos schaltet, innerhalb der Module geht das aber nicht… Gefährdung ist dann reduziert…“

- Arbeiter montieren auf Dach eines Hauses Photovoltaikmodule, diverse Bilder

- Leitungen werden an Dach montiert, großflächige Solaranlage in Montage

- Weitere Schnittbilder
 

Hinweis: Lokalzeitungen liegen Fotos vom lichterloh brennenden Haus vor, mit Feuer auch an den Solarplatten – gerne stellen wir hierzu Kontakte her.

 

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