Erneut schweres Busunglück mit Schwerverletzten auf Autobahn:
Mit rund 60 Jugendlichen und Lehrern besetzter Reisebus steuert auf der A44 bei Unna in den Graben und stürzt um - Insgesamt 22 Verletzte, darunter zwei schwerstverletzte Schüler, werden durch Großaufgebot von Rettungskräften in Kliniken gebracht – Bus war auf Rückweg von Klassenfahrt
Mehr als 20 Rettungswagen im Einsatz - Berufsschüler waren auf dem Rückweg aus London nach Warburg (Höxter) - Feuerwehr richtet Bus auf, um nach weiteren Opfern zu suchen - Hintergründe zum Unglück noch ungeklärt - Bus fuhr geradeaus über Grünstreifen, als wenn Fahrer nicht mehr reagierte - Polizei: „Das ist für uns eine große Lage.“
Datum: Donnerstag, 28. März 2024, 23:30 Uhr
Ort: A44 bei Unna, Landkreis Unna, Nordrhein-Westfalen
(ch) Knapp 36 Stunden nach dem tragischen Busunglück auf der A9 mit 4 Toten und 35 Verletzten hat sich erneut auf einer deutschen Autobahn ein schwerer Busunfall ereignet. In den späten Abendstunden war ein Doppeldecker-Bus auf der A44 in NRW aus Richtung Dortmund nach Kassel unterwegs. Der Bus stammt aus Niedersachsen, war allerdings in London gestartet und transportierte 60 Berufsschüler und deren Lehrer von einer Klassenfahrt zurück nach Hause. Sie hätten noch etwas mehr als eine Stunde Fahrt bis zu ihrem Ziel nach Warburg im Kreis Höxter gehabt, kamen da allerdings nicht mehr an.
Zwischen der Anschlussstelle Unna-Ost und dem Kreuz Werl verlor der Busfahrer aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Bus kam nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr dort noch längere Zeit über den Grünstreifen und stürzte schließlich auf die Seite.
Feuerwehr und Rettungsdienste lösten Großalarm aus. Helfer aus der gesamten Region eilten auf die A44. Viele der Reisenden konnten sich selbst befreien. Sie halfen den anderen Mitinsassen nach draußen oder kümmerten sich um die verbliebenen Personen im Bus. Nach Polizeiangaben wurden 22 Menschen bei dem Unglück verletzt. Zwei Insassen, beides Berufsschüler, zogen sich schwerste Verletzungen zu. Alle Verletzten wurden von mehreren Notärzten in aufgebauten Zelten erstversorgt und anschließend in Kliniken gebracht. Hierfür kamen unter anderem 20 Rettungswagen zum Einsatz. Die übrigen Insassen kamen per Ersatzbussen in ein nahegelegenes Feuerwehrhaus, wo sie weiter betreut wurden. Die Feuerwehr richtete im Verlauf des Einsatzes den havarierten Bus auf, um nach möglichen Opfern unter diesem zu suchen. Glücklicherweise blieb diese Suche ohne Ergebnis.
Die Autobahn in Richtung Kassel wird noch bis in die Morgenstunden gesperrt bleiben. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Sie prüft nun, ob der Fahrer möglicherweise eingeschlafen ist, was anhand der Spurenlage nicht ausgeschlossen werden kann.
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