„Mit einem beherzten Sprung in die neue Heimat“:
Frauentausch in den Zoos - Baumkänguru Winbe zieht von Frankfurt in Krefelder Zoo um - Gleichzeitig zieht das bisherige Krefelder Beuteltier nach Rostock, während von dort eine neue Dame für Frankfurter Zoo kommt - Weltweit lediglich 50 Tiere in zoologischen Gärten
Wir haben den Ringtausch im Zoo begleitet - Tiere sollen die Population der teils stark gefährdeten Goodfellow-Baumkängurus schützen - Süßes Beuteltier verbringt Umzug ganz cool und kehrt an seine Geburtsstätte zurück
Datum: Montag, 13. März 2023, 0:00 Uhr
Ort: Krefeld, Nordrhein-Westfalen
(ch) Fast schon wie eine coole Socke wirkt Winbe, als sie aus der Kiste kommt. Mit einem beherzten Sprung landet die Goodfellow-Kängurudame in ihrer neuen Heimat im Krefelder Zoo. Aufgewacht war sie am Morgen noch in Frankfurt und ahnte vermutlich noch nicht, was sie heute noch alles erleben wird.
„Das kann man beim Känguru gut trainieren“, erzählt Biologin Xenia Schirmeister zu den Vorbereitungen vor dem Umzug. „Die spazieren wie jeden Tag in den letzten Wochen in die Kiste rein und dann geht der Schieber zu.“ Doch warum war der Umzug notwendig geworden?
Winbe ist eines von nur 50 Baumkängurus in zoologischen Gärten auf der ganzen Welt. Und da ihr Bestand so gefährdet ist, ist eine Zucht mit wachsender Population so wichtig. Nun hat genau die Nachwuchszeugung in Krefeld mit dem bisherigen Paar Kolembi und Kopi nicht so wirklich geklappt. „Wenn wir merken, dass Paare nicht harmonieren, müssen wir viel früher eingreifen. Wir schreiten dann ein und initiieren solche Transfers“, erklärt Zoodirekter Dr. Wolfgang Dreesen. Denn der Umzug von Winbe sollte nicht der einzige an dem Tag bleiben.
Tatsächlich fand ein Ringtausch zwischen den Zoos in Krefeld, Frankfurt und Rostock statt. Während Winbe aus Frankfurt ins Rheinland kam, zog Kopi nun weiter an die Ostsee. Und aus Rostock brachten die Tierpfleger wiederum eine neue Kängurudame für das Männchen in Frankfurt mit. Tauschmittelpunkt war dabei der Krefelder Zoo.
„Die Kiste muss so sein, dass das Baumkänguru nicht im Auto spazieren geht. Auch wenn sie putzig sind, haben die Kraft und können, wenn sie wollen“, fasste es Schirmeister zusammen. Aber tatsächlich zeigte sich Winbe in ihrer neuen Heimat sehr entspannt. Möglicherweise lag es auch daran, dass sie diese schon irgendwo her kennt. Denn sie war einst hier geborgen und war vom Team um Tierpflegerin Simone Gillhuber versorgt worden, ehe sie umzog. Nun also ihre Rückkehr ins Rheinland, in der Hoffnung, dass sich schon bald Nachwuchs einstellt. „Wenn die Paarung sofort funktioniert, kann es sein, dass ein Junges im Beutel der Mutter groß wird und dann im Sommer zu sehen sein wird, wie es aus dem Beutel herausschaut“, hofft Dreesen auf einen baldigen Erfolg.
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