hessen
07.08.06, 02:02 Uhr
News-Nr.: 3981


Tödliche Schüsse aus Polizeiwaffe auf Baustelle:
Polizisten schießen Ruhestörer nieder - 55-Jähriger durch mehrere Schüsse getötet

Streife war wegen Ruhestörung gerufen worden Polizeibekannter, leicht behinderter Mann soll Beamte mit Axt angegriffen haben Nachbarn: Er hat eigentlich nie jemandem etwas getan LKA und Staatsanwaltschaft ermitteln O-Töne mit dem Bruder und mit Nachbarn

Bildergalerie vorhanden
Datum: Sonntag, 06. August 2006, ca. 10:20 Uhr
Ort: Fürth im Odenwald, Landkreis Bergstraße / Hessen

(ah) In Fürth im Odenwald kam es am Sonntag zu einem folgenschweren Polizeieinsatz, bei dem ein Mann durch Schüsse aus einer Polizeidienstwaffe getötet wurde.
Ein mit zwei Beamten besetzter Streifenwagen aus Heppenheim war aufgrund einer Beschwerde wegen Baulärms zu einer Baustelle gerufen worden. Polizeiangaben zufolge wurden die beiden Polizisten dort von einem 55-jährigen Mann mit einer Axt angegriffen und verteidigten sich daraufhin mit ihren Dienstwaffen, wobei der Angreifer tödlich getroffen wurde.
Ersten Angaben zufolge handelt es sich bei dem Getöteten offenbar um einen seit einem Arbeitsunfall geistig und körperlich leicht behinderten Mann, der auf der betreffenden Baustelle seit Jahren ein eigenes Haus baute und schon mehrfach Auslöser von Beschwerden wegen Baulärms war. Zudem war er aufgrund einiger andere Zwischenfälle polizeibekannt.
Die tödlichen Schüsse wurden ersten, noch unbestätigten Angaben von einer jungen Polizistin abgegeben. Warum die Beamten den Nachbarn zufolge als laut und merkwürdig, aber wohl ungefährlichen Mann als derartige Bedrohung ansahen, dass in ihren Augen der Einsatz der Schusswaffe nötig wurde, ist derzeit noch unklar; weitere Hintergründe sind zur Stunde ebenfalls noch nicht bekannt. Staatsanwaltschaft und LKA haben umfangreiche Ermittlungen zur Klärung des Zwischenfalls eingeleitet.
Nachbarn zeigten sich empört über die tödlichen Schüsse und zündeten am Tatort Kerzen an.
Das Opfer war nach einem Arbeitsunfall Frührentner und hatte war seit zwei Jahren mit dem Bau eines Hauses beschäftigt.
Der Bruder des Opfers erklärte, es habe zwar öfter lautstarke Auseinandersetzungen gegeben, aber körperliche Gewalt sei ihm nicht bekannt gewesen. Zudem muss überprüft werden, in wieweit eine Gefährdung und Bedrohung möglich war, wenn man bedenkt, dass das Opfer nach Angaben von Nachbarn und Angehörigen gehbehindert war.
Die Staatsanwaltschaft muss sich nun so schon mit dem zweiten folgenschweren Schusswaffengebrauch der Polizei in Hessen beschäftigen, nachdem zwei Tage zuvor bei der Festnahme eines Räubers, dieser durch eine Polizeiwaffe erschossen worden war.

Die NonstopNews-Bilder und die NonstopNews-O-Töne:

- Polizeiabsperrung, Flatterband an Baustelle
- Blutspuren an Baustelle
- Außenshot des Rohbaus
- O-Ton Lothar Litzinger, Bruder (spricht starken hessischen Dialekt) (alle O-Töne auszugsweise & sinngemäß): mein Bruder war krank, er brauchte medizinische Hilfe,.sind reingerannt und haben ihn totgeschossen - wie in einem Rambo-Film, er war nicht gewalttätig, sondern hat nur Theater gemacht; er war laut, nach einem anderen Vorfall musste er in die Psychiatrie; das war bekannt, da hätten die Polizisten wissen müssen, was sie erwartet, er wurde oft schikaniert, war nur ein kleines Beil, ...ich muss der Polizei einen Vorwurf machen, war keine unmittelbare Gefahr, ...mein Bruder sieht sehr schlecht, er hat sich wahrscheinlich erschrocken, als die Polizisten kamen...
- Lothar Litzinger zeigt Foto von seinem Bruder (links auf dem Foto, bitte die rechte Person unbedingt pixeln!!!), Foto neben Kerze an Baustelle
- O-Ton Sebastian Lichtenberg, Nachbar: sind durch Schüsse wach gewordenhabe den Mann hin und wieder gesehen, war offenbar etwas behindert, er war auffällig, haben schon einiges mitbekommen
- O-Ton Helmut Driemer, Nachbar: weiß auch nicht, was da passiert ist, er hat eigentlich nie jemandem etwas getan, kannte ihn nicht als bösen Menschen
- O-Ton Claudia Roos, Anwohnerin: wir wollen eine Kerze und Blumen niederlegen, weil wir nicht richtig finden, was passiert ist, haben ihn öfter auf seinem Fahrrad gesehen
- Claudia Roos und Kinder legen Blumen nieder, schreiben Zettel Warum?
- O-Ton (Anonyme Anwohnerin): machen sich die Menschen, die die Polizei gerufen haben, Vorwürfe?..., ...hat die Polizei richtig reagiert?...
- O-Ton Dieter Mentel, Nachbar: .Er war nach einem Unfall zu Frührentner geworden, er war etwas merkwürdig, hat laut mit sich selbst gesprochen und gesungen, er war nach einem Überfall in der Psychiatrie; das war auch der Polizei bekannt hat etwas der Mann hat zehn Jahre an seinem Lebenstraum gebaut und nicht eine Nacht darin geschlafen; das ist tragischer hat niemandem etwas getan; wurde nur aggressiv, wenn er gehänselt wurde, der Lärm hat mich eigentlich nie gestört; verstehe nicht, warum man die Polizei rufen musste, es hieß, er wäre als gewalttätig bekannt: So ein Blödsinn!...
- Schnittbilder


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