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Dienstag, 17. Mai 2022
Aurich, Landkreis Aurich, Niedersachsen
News-Nr.: 39439

Lebensgefahr Hitzschlag im Auto:
Mediziner und Feuerwehr warnen davor, Kinder oder Tiere im beginnenden Sommer im Auto zu lassen - Bereits zehn Minuten in der prallen Sonne bei frühsommerlichen Außentemperaturen sorgen für lebensgefährliche Temperaturentwicklungen - Gerade Kleinkindern droht durch rasch eintretende Bewusstlosigkeit der stille Tod

Umfangreicher Dreh mit Feuerwehrübung, bei der Kind im Auto schwitzt sowie bewusstlos wird und durch Einsatzkräfte gerettet werden muss - Ausführlicher O-Ton unter anderem mit Notfallmediziner, der genau aufzeigt, welche lebensbedrohlichen Folgen das Zurücklassen eines Kindes im Auto haben kann – Feuerwehr gibt wichtige Tipps für Ersthelfer

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Datum: Dienstag, 17. Mai 2022

Ort: Aurich, Landkreis Aurich, Niedersachsen

 

(ch) Wer kennt das nicht. Für das Abendbrot fehlt noch was vom Bäcker, aber das Kind sitzt mit hinten im Auto. Für einen kurzen Abstecher jedoch kein Problem, man ist ja schnell wieder da. Doch auf dem Weg zum Geschäft fällt auf, dass die Geldbörse leer ist, also noch rasch zu Bank. Dort trifft man jedoch eine alte Schulfreundin und ehe man sich versieht, sind 20 Minuten rum. Eine Zeit, die zur tödlichen Gefahr werden kann.

Denn gerade jetzt im Frühsommer mit den steigenden Temperaturen kann das Auto ungewollt zur Hitzefalle werden. Bei 30 Grad Außentemperatur reichen bereits zehn Minuten in der prallen Sonne aus, damit die Temperaturen im Fahrzeuginneren derart steigen, dass es insbesondere für Kleinkinder lebensgefährlich für. „Wir schwitzen, der Schweiß verdampft und uns wird dadurch kühler. Bei 35 Grad Celsius funktioniert aber nur noch die Verdampfung und in einem stehenden Auto ohne Luftstrom funktioniert auch das nicht mehr recht“, schildert Dr. Jan Dieken die Problematik. Er ist Anästhesist und Leitender Notarzt im Landkreis Aurich. Notfälle, mit hilflosen Personen in geparkten Fahrzeugen, kommen im Sommer hier immer wieder vor. „Es kommt zu massivem Schwitzen, einer weiteren Steigerung der Temperatur und letztlich einem Versagen der körpereigenen Temperaturregulationsmechanismen.“ Die Folge kann der Hitzschlag mit Bewusstlosigkeit über Koma bis zum Tod sein.

Allein im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr im Landkreis Aurich sieben Mal zu solchen Einsätzen im Landkreis ausrücken. „Ein Ersthelfer, der auf so eine Situation zukommt, bei der eine hilflose Person oder ein Kind im überhitzten Fahrzeug sitzt, sollte gegen die Scheibe klopfen und prüfen, ob die Person ansprechbar ist. Falls nicht, versuchen die Tür zu öffnen, um die Frischluftzufuhr sicherzustellen und umgehend den Notruf wählen“, sagt Manuel Goldenstein vom Kreisfeuerwehrverband Aurich. Feuerwehr und Rettungsdienst rücken dann an und brechen im Zweifel das Auto auf, um die Insassen zu retten.

Auch ein geöffneter Fensterspalt reicht nicht aus, um solche Situationen zu vermeiden, wie Tests des ADAC gezeigt haben. „Das macht keinen messbaren Unterschied. Ob 57 Grad oder 60 Grad, das ist beides schlimm genug“, gibt Dieken zu bedenken. Sollten Ersthelfer die Betroffenen selbst befreien können, sollen sie das auf jeden Fall machen. Denn schnelles Handeln ist entscheidend. „Und dann entkleiden und kühlen - mit allem, was verfügbar ist. Ob Mineralwasser, Leitungswasser, zufächern von Luft, das ist egal. Schnelle Kühlung ist lebensrettend“, so der Notarzt weiter.

Ähnlich sieht es übrigens bei Tieren aus. Denn diese haben grundsätzlich nicht die Möglichkeit, eigenständig das Auto zu öffnen. Allerdings warnt die Feuerwehr hier vor zu überambitioniertem Handeln, wie Goldenstein erklärt: „Denn diese Tiere können, falls man die Tür öffnet, dann auch einmal zubeißen.“ 

Grundsätzlich haben Feuerwehr wie Notfallmediziner jedoch einen Tipp, der am einfachsten zu beherzigen ist, um solche Informationen zu vermeiden: „Lassen Sie Ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt im Auto. Bitte die Kinder immer mitnehmen, egal, wie kurz oder lang der Weg ist.“


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