Bremen
Bahnstreik in Bremen:
Der Zugverkehr an der Weser kommt wegen erneutem Bahnstreik fast zum Erliegen - gähnende Leere am Morgen am Bremer Hauptbahnhof - Ehepaar braucht für 300 Kilometer Weg in den Urlaub über 10 Stunden
Reisende schildern Chaos bei der Bahn - Bilder und O-Töne mit Reisenden aus Deutschlands kleinstem Bundesland
Datum: Montag, 23. August 2021, 5 Uhr
Ort: Bremen
(sg) So haben sich Christine und Peter Diezel aus Thüringen ihren Urlaubsbeginn sicher nicht vorgestellt. Die beiden wollten mit ihren Fahrrädern eine Radtour durch den Norden machen und hatten dafür eine 300 Kilometer weite Anreise mit der Bahn vor sich. Diese entwickelte sich Dank des Lokführerstreiks und dem Organisationschaos bei der Bahn dann zur wahren Odyssee: Zunächst landeten die beiden Radfahrer mit ihren vollbepackten Rädern in Hannover. Der Zug dort fiel dann aus und es ging mit einem Bus im Schienenersatzverkehr weiter Richtung Bremen. „Wir wurden mit vier Fahrrädern in einen Bus gepfercht“, berichten die beiden noch sichtlich entspannt. Leider kam der Bus dann in Bremen fünf Minuten zu spät, um den Anschlusszug zu erhalten. Doch was dann in Bremen passierte, hatte nur bedingt etwas mit dem Streik zu tun und offenbarte das an vielen Stellen bemängelte Organisationschaos bei der Deutschen Bahn: Zunächst wurden die beiden mit samt Fahrrädern und Gepäck wieder nach draußen vor den Bahnhof geschickt, da es hieß, ihr weiterführender Zug würde nur als Schienenersatzverkehr fahren. Kurz vor der Abfahrtszeit erfuhren die beiden dann aber, dass dies nicht so sei und nun doch ein regulärer Zug verkehre. Leider schickte man sie dann auf das falsche Gleis, so dass sie von ihrem Zug nur noch die Rücklichter im Nachbargleis sahen. Jetzt warten Christine und Peter Diezel in Bremen auf eine Weiterreisemöglichkeit, die angesichts des andauernden Streiks wohl noch die Urlaubsanreise etwas ausdehnen könnte.
Ähnlich erging es vielen anderen Fahrgästen nicht nur in Bremen (s. auch unsere anderen Angebote zum Bahnstreik).
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