nordrhein_westfalen
Samstag, 17. Juli 2021, 11:00 Uhr
Erftstadt-Bliesheim, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen
News-Nr.: 37026

„Wenn ich ehrlich bin: Ich habe gar keine Versicherung dagegen.“
Nach der großen Flut beginnt das große Aufräumen – Bewohner helfen sich gegenseitig und räumen zerstörte Häuser aus – Wasser stand 1,4 Meter hoch in den Häusern – Betroffene zeigen uns ihre vernichteten Existenzen und berichten: „Ich konnte noch zwei Autos umparken. Binnen Minuten war hier alles Land unter“

Reportageartiger Dreh über die Aufräumarbeiten in Erftstadt - Amateurvideos zeigen, wie Autos vom Hochwasser mitgerissen wurden – Einzigartige Welle der Hilfsbereitschaft – Häuser teilweise nicht mehr bewohnbar – Zahlreiche O-Töne mit Betroffen

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Datum: Samstag, 17. Juli 2021, 11:00 Uhr

Ort: Erftstadt-Bliesheim, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen

 

(ch) Die Flut kam binnen Minuten. Doch die Schäden werden lange bleiben. Nachdem das Wasser der Erft sich zurückgezogen hat, beginnt in Erftstadt das große Aufräumen. Während der Stadtteil Blessem weiter hermetisch abgeriegelt ist (siehe NewsNr.: 37025), durften die Menschen in Bliesheim in ihre Häuser zurück. Bis zu 1,4 Meter stand die braune Brühe in den Gebäuden, die Keller wurden völlig vom Nass verschlungen. Jürgen Vianden stand in seinem Hof, um die Überreste des Starkregens zu entfernen, als er plötzlich Stimmen hört. „Achtung, die Erft kommt. Und da war die Erft schon an der Apotheke.“ Er schaffte es noch, zwei Autos wegzufahren und dann war Land unter. Während er bei seinem Nachbarn steht, ist sein Sohn im Haus gefangen. Vom ersten Stock aus filmt er unglaubliche Szenen: „Das Auto ist von der Straße aus auf die Hauptkreuzung von Bliesheim gespült worden...und dann mit der Strömung in Richtung Erft und dann nach Köln weggetrieben.“ Als er nach zwölf Stunden sich nach draußen wagen wollte, ereignete sich das nächste Unheil. Da seine Schuhe ebenfalls verschwunden waren, musste er barfuß durch das Haus und schnitt sich den Fuß auf. Sein Abend endete im Krankenhaus.

Wann Nachbar Markus Herrmann wieder zurück in sein Haus kann, ist derweil völlig unklar. Bei ihm hatte das Wasser die gesamte Bodenplatte um 30 bis 40 Zentimeter hochgedrückt. Sicherheitshalber hat er sein Haus verlassen, sodass das große Aufräumen bei ihm erst später beginnen kann.

Die Welle der Hilfsbereitschaft in dem Ort ist enorm. Von überall her kommen die Menschen, um anzupacken. Auch Ortsfremde reisen an und fragen, wo sie helfen können. In Containern, die durch die Stadt zur Verfügung gestellt wurden, können die Betroffenen ihr zerstörtes Hab und Gut entsorgen. Und das ist oftmals eine Menge. Nachdem die Keller ausgepumpt waren, müssen diese komplett ausgeräumt werden. Das gleiche gilt für das Inventar, Böden und Tapeten im Erdgeschoss. Der Schaden geht alleine bei Jürgen Vianden in die Zehntausende. Und das größte Übel: „Ich bin gar nicht versichert. Habe zwar eine Elementarversicherung, aber nicht die, die ich brauche. Und das hat hier keiner.“

Bis Normalität in dem Ort wieder eintritt, wird noch einiges an Zeit vergehen. 


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