"Es geht hier nicht nur um seine Gesundheit, es geht um sein Leben"
An lebensbedrohlichem Hirntumor erkrankter Zwölfjähriger kann aufgrund eines Streiks am Flughafen Tegel seinen Flug zu einer Spezialtherapie in London zunächst nicht antreten - Ergebnis der Untersuchung in England lässt Familie nun aber hoffen
Therapie gilt als letzte Hoffnung für den Jungen - Geld für die teure Behandlung wurde bei Spendenaktionen gesammelt - Bilder von der Ankunft des Jungen und seiner Familie am Flughafen und O-Ton mit dem Vater nach erfolgreicher Untersuchung in London
Datum: Freitag, 10. Februar 2017 / Donnerstag, 09. Februar 2017 / Mittwoch, 08. Februar 2017
Ort: Flughafen Berlin-Tegel / London
(ah/sg) Die Erleichterung war den Eltern des zwölfjährigen Maurice sichtlich ins Gesicht geschrieben, als die drei in Begleitung einer Bekannten durch die Tür des Ankunftsbereiches am Flughafen Tegel traten. Hinter ihnen lag eine dreitägige Odyssee voller Strapazen und der Hoffnung, dass die Spezialisten in London dem schwerkranken Maurice helfen könnten. Und tatsächlich – so haben die Eltern in London erfahren – besteht die Chance, dass der Hirntumor des Jungen mit Hilfe spezieller Medikamente so weit geschrumpft werden kann, dass die lebensrettende Operation möglich wäre.
Und dabei stand die Reise nach England unter gar keinem guten Stern: Bereits wenige Kilometer von zuhause kam die Reise am Mittwoch schon ins Stocken: Am Flughafen Berlin-Tegel hatte die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal zu einem Warnstreik aufgerufen und daher waren zahlreiche Flüge, darunter auch der Flug von Maurice und seiner Familie nach London, ausgefallen. Doch Vater Maik Wegner gab sich dennoch kämpferisch: "Und wenn ich ein Taxi nehme und selbst fahre - die werden mich nicht aufhalten". Und so gelang es dem Polizeibeamten auch, nach zahlreichen Telefonaten und Umbuchungen am Abend nach elfstündiger Verzögerung einen Flug in die Britische Hauptstadt zu bekommen. Mit einiger Verspätung konnte Maurice dann doch noch an einer Londoner Privatklinik die zahlreichen Untersuchungen, die im Vorfeld der Therapie notwendig waren, absolvieren.
Die seltene Tumorart wurde erst im September bei dem Jungen diagnostiziert. Mit den in Deutschland zugelassenen Medikamenten und Behandlungsmethoden besteht kaum eine Heilungschance, doch in den USA und in Großbritannien sind nun neue Therapien mit neuen Medikamenten möglich, durch die es eine Chance auf Heilung geben könnte.
Diese neuen Therapien außerhalb Deutschlands sind natürlich sehr teuer, so dass Familie Wegner sich an die Öffentlichkeit wandte und um Spenden bat. Die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft im Vorfeld war immens: Bereits Ende Dezember konnten mehr als 400.000 Euro gesammelt werden.
Und die sind auch nötig: Wie Maurice Vater berichtet, kostete allein ein spezielles 3D-MRT von Maurice Kopf, welches die Londoner Spezialisten anfertigten, 3000 Euro. „Das Hospital in der City von London ist auch nicht billig, aber die haben da die richtigen Spezialisten, die es in Deutschland so nicht gibt“, erklärt er weiter.
Nun bleibe nur zu hoffen, dass es mit den neuen Medikamenten gelingen wird, den Tumor so zu schrumpfen, dass eine Operation möglich wird. Bis dahin werden Maurice und seine Eltern wohl noch die ein oder andere Reise nach London antreten müssen.
Die NonstopNews-Bilder und der O-Ton:
- Maurice kommt mit Familie am Flughafen an, steigt aus Taxi, steigt in Rollstuhl
- Familie geht in die Flughafenhalle
- Außenshot des Flughafens
- Streikende am Flughafen
- Anzeigetafel mit gestrichenen Flügen
- Fluggäste waren am Flughafen
- Schnittbilder
- O-Ton Maik Wegner, Vater von Maurice: ...es wird am Flughafen gestreikt - wahrscheinlich nur für einen Tag und genau dann, wenn wir fliegen wollen..., ...dicken Hals..., ...mein Geld fliegt schon, es ist schon weg von meinem Konto, aber British Airways ist noch am Boden..., ...traurig, bin sauer..., ...hier betrifft es andere Leute und das ist nie gut..., ...ich werde mir einen Plan B einfallen lassen und wenn ich mir ein Taxi nehme und selbst fahre - die werden mich nicht aufhalten..., ...ich komme da an..., ...wir haben einen strengen Zeitplan, London ist teuer..., ...Hotels und Flüge sind gebucht und bezahlt..., ...wir kommen da nicht hin; alles bricht zusammen wie ein Kartenhaus..., ...werde das nicht erstattet kriegen..., ...
Weiteres Material von der wartenden Familie am Flughafen (mit einem Handy gefilmt, allerdings in sehr guter Qualität):
- Weiterer O-Ton mit Maik Wegner: ...sind hier das x-te Mal umgebucht worden, sehen hier keine Sonne..., ...sind zehn Stunden hin und her gebucht worden...., ...mein Sohn (Kamera schwenkt auf den erschöpften Jungen) ist fix und fertig..., ..bin langsam an der Grenze zum Wahnsinn..., ...theoretisch geht der Flieger um 16:25 Uhr..., ...wenn das jetzt nicht klappt, müssen wir ein paar Stunden Schlaf bekommen und dann sehen, dass wir mit einem Auto rüberfahren..., ...alle Termine in London sind auf morgen verlegt worden...
- Maurice und Familie im Warteraum, Frage an Maurice "Wie geht's dir? Alles OK?", Antwort: "Ja".
Ergänzende Szene aus London mit Familie nach Ankunft mit O-Ton
NEU: Weiteres Material vom 10. Februar 2017 aus London nach erfolgreicher Therapie (mit einem Handy gefilmt, allerdings in sehr guter Qualität):
- Foto von Maurice im Krankenbett
- Maurice mit Familie im Rollstuhl vor dem Hotel in London
- Handyaufnahmen aus dem Krankenzimmer
- Maurice sitzt auf dem Bett
- Maurice mit Familie im Hotel
Maurice zurück aus London, 11. Februar 2017:
- Ankunftsbereich des Flughafens
- Anzeigetafel mit Flug aus London
- Maurice kommt mit Familie aus dem Gate
- O-Ton Maik Wegner, Vater von Maurice: „…sind vor Zeit Tagen hier angekommen … großer Streik am Flughafen Tegel … sind dann immer weiter umgebucht worden … sind dann Abend doch noch weggekommen … war ein großes Problem gewesen … hatten gleich telefoniert als wir das kommen sahen … die Termine mussten alle auf Donnerstag verschoben werden … mussten dann alles am nächsten Tag abarbeiten … wurde alles untersucht … unter anderem ein richtig teureres 3D-MRT … kostet 3000 Euro, die mussten wir auch gleich bezahlen … das Hospital ist in der City von London … ist auch nicht billig, aber die haben da die richtigen Spezialisten … es wurde alles komplett untersucht … das große MRT wurde unter Anästhesie gemacht … es haben sich allein fünf Ärzte darum gekümmert … das ist kein Vergleich zu unseren Krankenhäusern … da sind Spezialisten, die wir hier in Deutschland nicht haben … das ärgert einen richtig … wir sind traurig, dass das jetzt so gelaufen ist, müssen das aber akzeptieren … wir müssen in den Kampf nun auf Chemie setzten … es werden jetzt Medikamente gesucht, die den Tumor schrumpfen lassen, bis eine Operation möglich ist … die Prognosen sind wie vorher schlecht … wir kommen mit einer positiven und einer negativen Nachricht zurück … die negative ist, dass nach wie vor keine Operation möglich ist, die positive ist, dass der Tumor kleiner als gedacht ist und wir nun Medikamente bekommen, die den weiter schrumpfen lassen sollen … warum wir diese nicht schon längst bekommen haben, darf ich nicht drüber sprechen … jetzt heißt es erstmal warten … werden weiter versuchen andere Alternativen zu finden … wir müssen wohl jetzt häufiger nach London …“
- O-Ton mit Mutter von Maurice: „…bin erleichtert, dass die Fahrt trotz des Streiks geklappt hat … habe gemischte Gefühle zu dem Ergebnis … bin stolz auf Maurice, dass er so tapfer ist … bin sehr glücklich, dass unsere Freundin uns zur Seite steht … großen Dank an Tina … sie hat ihre ganze Freizeit für uns geopfert, hat drei Kinder und hatte sogar gestern Geburtstag …“
- O-Ton mit Maurice: „...habe gemischte Gefühle … weiß nicht, ob ich weinen soll oder mich freuen soll … das hat sehr geschlaucht und ich bin jetzt fertig …“
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