Giftalarm nach Brand in Biogasanlage:
Behälter für Gärreste in Flammen - 300 Liter Schwefelsäure laufen aus Trocknungsanlage aus - Großeinsatz für die Feuerwehren - 170.000 Euro Sachschaden
Säurebehälter war durch große Hitze geplatzt – Feuerwehr kann durch Kühlung weiteren 1000-Liter-Behälter schützen – Gefahrgutspezialisten kommen zum Einsatz
Datum: Sonntag, 25. September 2016, 21:30 Uhr
Ort: Lengerich (Emsland), Landkreis Emsland, Niedersachsen
(sg) Gegen 21:30 Uhr wurde die Feuerwehr Lengerich am Sonntagabend zu einem Feueralarm in einer örtlichen Biogasanlage alarmiert. Bereits auf der Anfahrt konnten die Einsatzrkräfte den Feuerschein über dem Gelände erkennen. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Trocknungsanlage, in der die Gärreste aus der eigentlichen Biogasanlage weiterverarbeitet werden, in Flammen stand. Sofort wurde ein entsprechender umfangreicher Löschangriff eingeleitet.
Durch die enorme Hitzeentwicklung platze ein 500-Liter-Behälter, in dem 300 Liter konzentrierte Schwefelsäure gelagert wurden, und die hochgiftige Säure ergoss sich in der Umgebung. Ätzende Dämpfe breiteten sich umgehend an der Einsatzstelle aus, so dass akute Gefahr für die Umgebung bestand. Die Einsatzleitung legte sofort einen 100-Meter-Sicherheitsbereich rund um die Brandstelle fest, der wegen der giftigen Dämpfe nicht mehr beträten werden durfte. Sofort wurde der Gefahrgutzug nachgefordert.
Auch ein weiterer 1000-Liter-Behälter drohte zu platzen, konnte aber entsprechend gekühlt werden, so dass die Gefahr gebannt wurde. Die Spezialisten des Gefahrgutzuges nahmen in speziellen Schutzanzügen Messungen vor und konnten dann recht schnell wieder Entwarnung geben. Die Säure konnte erfolgreich mit Wasser gebunden werden, so dass keine Gefahr mehr bestand. Mit Hilfe von Sandsäcken wurde das Säure-Wasser-Gemisch auf einer versiegelten Fläche zurückgehalten. Das kontaminierte Löschwasser wird dann später von einer Fachfirma entsorgt werden.
Verletzt wurde zum Glück durch den Brand keiner. Es entstand ein Sachschaden von ersten Schätzungen zufolge etwa 170.000 Euro. Der Betreiber der Anlage erlitt aber einen Schwächeanfall und wurde vom Rettungsdienst betreut. Der Betrieb in der eigentlichen Biogasanlage konnte dank dem schnellen Einsatz der fast 100 Einsatzkräfte weiterlaufen.
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und der O-Ton:
- Rettungswagen trifft ein
- Großaufgebot der Feuerwehr vor Ort
- Löscharbeiten an Biogasanlage, Flammen schlagen aus der Trocknungsanlage
- Atemschutztrupp bei der Brandbekämpfung
- weiteres Löschfahrzeug trifft ein
- Kühlungsmaßnahmen
- Gefahrguteinheit rüstet sich mit Chemikalienschutzanzügen aus
- diverse Schnittbilder
- O-Ton mit Michael Moß, Samtgemeindebrandmeister Lengerich: „... wurden heute Abend alarmiert „Brand Biogasanlage“ … auf dem Weg zur Einsatzstelle war Feuer sichtbar … stellte sich jedoch heraus das nicht die Bio-Gasanlage sondern ein Behälter in dem Gärreste getrocknet werden, dieser Container war in Vollbrand … vor dem Container befand sich ein Behälter mit ca. 300 Liter Schwefelsäure der durch Brandeinwirkung geplatzt ist und Schwefelsäure ausgetreten ist … nach Rücksprache mit der Wasserbehörde und durch Nachalarmierung des Gefahrgutzuges Lingen der Messungen durchgeführt hat konnte Entwarnung gegeben werden … die eingerichtete Absperrzone konnte aufgehoben werden … da Messungen keine negativen Werte ergeben haben … sind hier mit 91 Einsatzkräften vor Ort … werden jetzt noch Nachlöscharbeiten durchführen … Löschwasserrückhaltung nochmal erweitern durch Auslegung von Sandsäcken … das kontaminierte Wasser da kommt es zu einer chemischen Reaktion… nach diese chemischen Reaktion ist dieses Wasser für die Umgebung nicht mehr gefährlich … Wasser wird auf der versiegelten Fläche gehalten … Entsorgung erfolgt durch den Betreiber ... Wasserbehörde überwacht …“
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