nordrhein_westfalen
Montag, 10. November 2014
Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen
News-Nr.: 19539

Kuriose Rettungsaktion dauert über drei Tage:
Paketauslieferer fährt sich auf Fahrradweg fest - Zweiter Lieferwagen strandet bei Bergungsversuch - Feuerwehrfahrzeug fährt sich ebenfalls fest und muss durch das THW befreit werden

Erst nach drei Tagen können alle Fahrzeuge befreit werden - Auslieferer ist neu in seinem Job und war nach Stadtplan gefahren - Exklusives und äußerst umfangreiches Bildmaterial von der Bergung sowie zahlreiche O-Töne

Bildergalerie vorhanden

Datum: Montag, 10. November 2014

Ort: Siegburg, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen

 

(ch) Erst hat man Pech und dann kommt auch noch Unglück dazu. Ein 38-jähriger Paketdienstfahrer sah sich vergangene Woche seinem Feierabend bereits nahe, nur noch 15 Pakete galt es ihren Empfängern zu überbringen. Der Grieche, der seit zwei Monaten in Deutschland lebt, ist noch frisch in seinem Job und nutzte zur Orientierung einen Stadtplan. Auf der Suche nach der Zeithstraße entdeckte er auf der Karte den eingezeichneten Weg der „Roth’s Gasse“, die ihn direkt zum Ziel führen sollte. Langsam bog er mit seinem Sprinter auf diesen ein - und das Unglück nahm seinen Lauf.
Trotz Hinweisschilder und einem äußerst aufgeweichtem Untergrund rollte er unbeirrt weiter, der Weg wurde schmaler, die Zäune kamen näher. Selbst als sein linker Außenspiegel abriss, fuhr der vermutlich schon völlig aufgelöste 38-Jährige weiter, bis es für ihn schließlich weder vor- noch zurückging. Er rief seinen Kollegen Pantelis Elkas (42) zur Hilfe, der sich die Lage anschaute und vorschlug, mittels eines weiteren Fahrzeuges den gestrandeten Sprinter herauszuziehen. Kurzerhand liehen sie einen weiteren Pakettransporter, doch schon auf der Fahrt zum Havaristen blieb auch dieser auf dem matschigen Weg stecken. Nachdem mehrere Abschleppunternehmer die Bitte um Hilfe ablehnten, riefen die beiden Männer kurzerhand in einem Akt der Verzweiflung die Feuerwehr zur Hilfe, die mit einem Rüstwagen anrückte und entschied, einen Rettungsversuch zu unternehmen. Es kam, wie es kommen musste: Auch das Feuerwehrfahrzeug sank im Matsch ein und geriet in gefährliche Schräglage, so dass das Technische Hilfswerk mit einem Radlader anrollen durfte und zumindest den Rüstwagen sichern konnte. Aufgrund des schlechten Wetters und absoluter Dunkelheit entschied man sich schließlich, den Weg abzusperren und die Rettungsaktion abzubrechen.

Doch wie bekommt man nun einen Sprinter von einem Weg befreit, wo normalerweise nicht einmal zwei Fahrradfahrer nebeneinander passen? Alle Beteiligte schienen ziemlich ratlos, sodass beide Havaristen einen weiteren Tag und eine Nacht unberührt auf ihrem Zwangsparkplatz stehen mussten. Am dritten Tag fasste sich schließlich der Besitzer des zweiten Transporters ein Herz und versuchte zunächst mit einem VW Bus sein Fahrzeug zu befreien, was freilich zum Scheitern verurteilt war. Und so lieh er sich einen Radlader, mit dessen Hilfe es schließlich gelang, den zweiten Sprinter zu befreien. Am späten Nachmittag traf schließlich der Besitzer des ersten Transporters am Ort des Geschehens ein. Mit Hilfe von Aluschienen gelang es ihm und seinen Mitarbeitern, den Sprinter aus der Engstelle zu befreien. Doch Fortuna war den Männern nicht hold, sodass nach der Hälfte der Strecke auch mit den Schienen kein vorankommen mehr war. Daher holte man sich Rat bei einem Bauunternehmer, der mit einem Bagger anrückte. Mit diesem gelang es schließlich, den Sprinter endgültig aus seiner misslichen Position zu befreien, sodass die kuriose Rettungsaktion nach drei Tagen endlich erfolgreich beendet werden konnte. Bis sich der nächste Fahrer auf den Stadtplan verlässt und sich auf dem eigentlich für Fahrradfahrer vorgesehenen Weg festfährt.

 

Die NonstopNews-Bilder (Tag und Nacht) und die O-Töne:

  • Transporter 1 in diversen Einstellungen (Bitte Kennzeichen pixeln)
  • Transporter lehnt an Holzwand, eingedrückter Spiegel
  • Szenisch nachgedrehter Gang zum Transporter, gesperrter Fuß- & Radweg, Beschilderung
  • Laub auf dem Transporter, Blick ins Innere, Paketkarten
  • Bretter auf dem Boden, Fehlender Poller, Schild "Roth's Gasse"
  • Beschädigter/Aufgeweichter Fuß- & Radweg (div.), Gang über Weg
  • Ortsschild "Siegburg", Blick auf Abtei Michaelsberg
  • Nachgestellt: Stadtplan wird aufgeklappt, Finger zeigt auf gestrichelte Gasse
  • Außenansicht Feuerwehr Siegburg, Blick auf betroffenen Rüstwagen
  • Transporter 2, der den ersten retten sollte in diveresen Einstellungen (Kennzeichen und Anschrift pixeln)
  • Besitzer und Helfer begutachten den verliehenen Transporter (Bitte pixeln)
  • Erster Rettungsversuch mit VW T5 Transporter (Kontaktdaten pixeln)
  • Transporter 2 rutscht bei Fahrmanöver gefährlich nach links in den Seitenraum ab, Helfer versucht abzustützen
  • Zweiter Rettungsversuch mit einem Radlader (Helfer bitte pixeln)
  • Rettung glückt, Transporter 2 wird zurück auf die Straße gezogen
  • Nachgestellt: Fahrt in die Gasse
  • Aluschienen & Wagenheber & Spaten neben Transporter
  • Blinkende Absperrbeschilderung, Minibagger trifft ein
  • Gang hinter Minibagger, Abschleppgurte werden befestigt
  • Zugversuche werden unternommen, Bagger fährt rückwärts
  • Aluschienen werden unter Reifen gelegt, Bagger zieht Transporter
  • Blick auf den Mond, Transporterfahrer wird eingewiesen
  • Engstelle an einer Laterne, Transporter muss stoppen
  • Ketten von Bagger drehen durch, Engstelle wird passiert
  • Transporter 1 wird auf Straße gezogen, defekter Außenspiegel
  • Minibagger wird wieder verladen
  • Fotomaterial: Transporter 1&2 stehen einsam & verlassen bei Nacht auf dem Fuß- & Radweg (div)
  • Fotomaterial: Feuerwehrfahrzeug in Schräglage, animiert
  • O-Ton Pantelis Elkas (42), Paketzusteller des betroffenen Unternehmens: Wir haben einen neuen Fahrer und der fährt die Tour jetzt seit zwei Wochen und der sollte ein Päckchen ausliefern und hat sich verfahren und landete in der Roth's Gasse... er dachte der Weg führt wieder raus, er dachte er kommt durch auf die Zeithstraße aber leider war das nicht so... er ist ganz durchgefahren und hat mich dann angerufen und gesagt dass er feststeckt und nicht wieder rauskommt... dann hab ich mir das angeguckt und da ging gar nichts mehr... unglaublich, sowas habe ich auch noch nicht gesehen... wir haben uns einen Transporter ausgeliehen, der Kollege ist dann mit dem Transporter reingefahren und haben versucht den rauszuziehen...leider ist das auch misslungen...am gleichen Tag haben wir ein paar Sachen ausprobiert, aber da ging gar nichts und dann kamen wir auf die Idee die Feuerwehr anzurufen und das ist auch misslungen, die haben die Autos auch nicht rausgekriegt...die Feuerwehr hatte bei der Aktion auch zu kämpfen, da musste noch das THW kommen und die rausziehen...wollten es heute wieder alleine probieren und kamen dann auf die Idee den Bauunternehmer anzurufen... mit dem Bagger hat es sehr gut geklappt, Gott sei Dank... das ging sehr schnell, hätte ich nicht gedacht... einen Wagenheber hatten wir auch um den Wagen wieder zurecht zu ziehen aber das ging nicht, alles misslungen... der ist mit dem Bagger und ein paar Leuten gekommen und die haben das Auto dann rausgezogen... der Fahrer ist fertig mit der Welt, das ist doch klar, er macht sich Vorwürfe und will für alles aufkommen was passiert ist...der ist mit einem Stadtplan gefahren, ein Navi hätte den glaub ich nicht hier reingeführt... Gott sei Dank, alles ist heile und wir sind glücklich und zufrieden... jetzt will ich erst einmal nach Hause, duschen und ins Bett, morgen gehts dann wieder los... um 4 Uhr klingelt der Wecker.
  • O-Ton Resat Eken, Chef vom Bauunternehmen „Eko Galabau“: Wir haben heute eine Hilfeleistung gemacht...was die Feuerwehr Siegburg nicht geschafft hat, haben wir in einer halben Stunde geschafft... haben erstmal unsere Geräte hier hin geschafft und haben dann nach Plan das Fahrzeug stückchenweise rausgezogen, ohne das etwas passiert ist... erklärt den Bergevorgang... ist alles gut gegangen... wir machen sowas normalerweise nicht, wir sind Bauunternehmer aber weil der Eigentümer von dieser Transportfirma uns gebeten hat, weil er sonst keinen Bagger bekommen hat, wollten wir dann eine Hilfeleistung machen...
  • O-Ton Thomas Glatz, Leiter der Feuerwehr Siegburg: Bei uns in der Einsatzzentrale sprach ein Herr vor, der angab er sei mit seinem Fahrzeug in einem unbefestigtem Weg steckengeblieben und man habe mit einem zweiten Fahrzeug versucht das erste Fahrzeug rauszuziehen und sei auch mit diesem steckengeblieben, ob wir ihm helfen könnnen... verschiedene Anrufe bei Abschleppunternehmen haben nicht zum erwünschten Ergebnis geführt und man hätte ihm mitgeteilt es sei keine Hilfe möglich... vor dem Hintergrund sind wir dann also mit einem Fahrzeug hingefahren und haben die Situation vor Ort in Augenschein genommen und haben uns dann entschieden mit dem Rüstwagen zu versuchen die Fahrzeuge rauszuziehen.... das ist uns mit dem ersten Fahrzeug auch gelungen weitestgehend, allerdings mussten wir dann miterleben, wie auf dem schlüpfrigen Boden auch unser Fahrzeug seitlich abrutschte und wir es dann sichern mussten... wir konnten es dann nachhher mit eigenen Mitteln nicht mehr raus bekommmen und haben uns dann der Hilfe des THW bedient... das vordere und damit zuerst steckengebliebene Fahrzeug konnten wir nicht mehr befreien, dazu standen uns nicht die technischen Möglichkeiten zur Verfügung... das Fahrzeug ist seitlich weggerutscht, es lag daran, dass der Kollege beim Rückwärtsfahren, man muss sich das so vorstellen es hat stark geregnet und er konnte im Spiegel nicht mehr ganz eindeutig erkennen wo er nun fährt, trotz des Einweisers...er ist dann seitlich mit dem Hinterrad abgerutscht und hatte dann keine Möglichkeit mehr auf die befestigte Fahrbahnfläche zu kommen...wir haben gute Kontakte zum Technischen Hilfswerk und haben um Unterstützung gebeten...auch für die Fahrzeuge des THW war die Einsatzfläche begrenzt, selbst der Radlader des THW rutschte seitlich weg, von daher mussten wir an dieser Stelle auch die Aktion abbrechen, mittlerweile war es kurz nach Mitternacht und angesichts des fortdauernden Regens und der schlechten Situation haben wir uns dafür entschieden erst mal alles so zu belassen wie es war... haben dann noch einen befreundeten Abschleppunternehmer hinzugezogen und nach dessen Rat gefragt aber auch der sah keine Möglichkeit und so sind wir dann nicht unverrichteter Dinge aber doch verbesserter Situation wieder abgezogen...letztendlich konsequent beseitigen konnten wir diesen Zustand nicht...nach unserem Verständnis war das eine Hilfeleistung an einer Person die zunächst einmal in eine Notsituation geraten war...ganz streng genommen ist es keine originäre Aufgabe für die Feuerwehr, das müssten eigentlich Bergungsunternehmen machen, nun war aber da die Frage an Abschleppunternehmer vorangegangen, könnt ihr uns helfen und man hat mehr oder minder dort keine Hilfe bekommen und dann war es uns den Versuch wert, ob wir mit unseren Mitteln da nicht helfen können...
  • O-Ton Jutta Bengel (rechts), Sparziergängerin: Chaos, reines Chaos...ich hab das noch nie gesehen, der Weg ist so schmal, wie hier einer durchfahren kann ist mir ein Rätsel, wir haben uns alle gefragt ob der noch alle... wirklich... ob das noch, das ist ja nicht normal hier reinzufahren, das ist ja keine Straße... mir tut der arme Fahrer leid, das wird teuer... sowas hab ich hier in 30 Jahren noch nicht erlebt... ist ein reiner Durchgangsweg, mehr nicht, für Fußgänger, Fahrräder...aber der hätte ja am Anfang schon sehen müssen, dass man hier nicht weiterkommt...der muss ja schon vorne gerutscht sein und trotzdem weitergefahren sein... das kann sich kein Mensch vorstellen, kann man nicht...
  • O-Ton Petra Franken (links), Spaziergängerin: Ich wollte eigentlich nur in der Mittagspause mit meinem Hund spazieren gehen und war ganz erschrocken dass der LKW immer noch hier steht...bin verblüfft, total verblüfft... ich bin hier groß geworden und hier ist noch nie im Leben ein Auto durchgefahren... wir haben uns jetzt einfach hier durchgezwängt...dass hier noch das THW gekommen ist, habe ich gar nicht mitbekommen... wir gehen hier immer spazieren... der muss wirklich... blöd gewesen sein, man merkt ja, dass es immer enger wird...
  • O-Ton Lutz Ruhland (rechts), Anwohner in der Roth's Gasse: Mal wieder haben sich Fahrzeuge in diesen, mehr oder weniger Fuß- und Radweg verirrt, dieser GLS Fahrer ist wohl nach Karte gefahren und nicht nach Navi und hat sich dann wahnsinnig festgefahren... lustig, lustig, der Wagen stand in der ganzen Breite in dem Gässchen, es war kein durchkommen mehr und die haben wohl drei Tage gebraucht, um diese Fahrzeuge wieder freizubekommen... merkwürdigerweise kommen auch von der anderen Richtung fast wöchentlich Fahrzeuge reingefahren, aber meist nur mit niederländischem Kennzeichen... wer weiß... da war ein Pöller, ich war früher selber Hundebesitzer und bin hier öfter spazieren gegangen und...ich kann es nicht nachvollziehen, der Weg wird wirklich immer enger und da kann man nicht mal als zwei Fahrradfahrer nebeneinander vorbei und wie man dann so wahnsinnig sein kann weiterzufahren, keine Ahnung, kann ich nicht verstehen... wenn man sich schon ein Auto festfährt, warum dann mit einem zweiten Wagen direkt danach fahren, da muss man doch gucken dass man irgendetwas größeres, geeigneteres zum Abschleppen findet...

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