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Dienstag, 20. März 2018
Nordseeinsel Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen
News-Nr.: 27252

"Sturm, du hast den Strand gestohlen..."
Nordseeinsel Wangerooge kämpft mit massiven Sandverlusten nach sturmreichem Winter - Ersatzsand muss mit Radladern von Ostküste herangefahren werden

Sandanspülungen reichen für Strand und Deichbau kaum aus - Aktuelle Sandtransporte kämpfen mit aufgeweichtem schlammigem Boden

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Datum: Dienstag, 20. März 2018

Ort: Nordseeinsel Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen

 

(gs) Da, wo eigentlich Osterurlauber schon jetzt am Strand schlendern oder vielleicht erste Strandkörbe beziehen würden, rattern die Motoren von Lastern und Radladern. Das Wetter dieses Winters hat der Nordseeinsel nicht nur den Terminplan durchgewirbelt, sondern vor allem den kompletten Strand geraubt. Eigentlich hätte pünktlich zu den Osterferien der Strand für die Besucher hergerichtet sein sollen, doch dann kam der Sturm, neue Flut und vor allem neuer Frost. Zudem steht die Kurverwaltung der Insel vor einer echten Herausforderung. Die wiederkehrenden Stürme vom Oktober, November und Dezember haben böse Spuren hinterlassen. Schon nach der ersten größeren Sturmflut Ende Oktober hatte sich das Meer fast den gesamten Sand des Bade- und Burgenstrandes direkt an der berühmten Promenade genommen. Eine zum Teil mehrere Meter hohe Abbruchkante ließ schon zu Beginn der Sturmsaison böses Erahnen. Mit den Stürmen im November und Dezember verschwand dann auch der Rest des sonst prächtigen Badestrandes - zum wiederholten Mal. In den Vorjahren hatte die Kurverwaltung den Sand an der Ostküste wieder abholen können, dort war der Sand oft wieder angespült worden. Doch die Gemeinde muss inzwischen dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Wasserstraßenverwaltung (WSV) für den ebenfalls notwendigen Deich- und Deckwerksbau Vorang gewähren. In diesem Jahr wurde der Kurverwaltung lediglich ein sehr schlickiger Sandbereich weit ab, nur knappe 200 Meter vom Fahrwasser entfernt, zugewiesen. Die großen Dumper-LKW und Radlader fahren sich dort inzwischen regelmäßig fest, zudem dauert der Transport einer LKW-Ladung eine ganze halbe Stunde. Über 300.000 Euro wird diese Maßnahme für 70.000 Kubikmeter in diesem Jahr wieder kosten, doch im nächsten Jahr droht das Ende des Verfahrens. Zwar konnten für dieses Jahr nach langen Verhandlunen Fördergelder errungen werden, , doch der Sand reicht schlicht nicht mehr aus. "Nun haben wir zwar Geld, aber keinen Sand mehr", so Christian Pollmann, stv. Kurdirektior von Wangerooge. Insulaner gehen davon aus, dass der Sand ihres Strandes in die immer tiefer werdene Fahrrinne des Jade-Weser-Ports gezogen und weggespült wurde. Doch anstelle den in der Jade ausgebaggerten Sand vor der Insel Wangerooge wieder abzuladen, wird dieser weitab vor Helgoland verklappt - die Angst vor einem nicht enden wollenden Kreislauf ist offenbar zu groß. 

Wie zuletzt in den 90er Jahren könnte im kommenden Jahr möglicherweise nur eine aufwändige Spülaktion über Dükerleitungen und Pumpstationen das Sandstrandproblem lösen - wer aber die Kosten von dann über 1,5 Millionen Euro tragen soll, ist ungewiss. Zudem bleibt fraglich, ob ein solches Verfahren das komplizierte Genehmigungsverfahren erfolgreich durchläuft.

Bis dahin bemühen sich die Insulaner mit dem Restsand wieder einen Strand herzustellen, und damit auch einen Teil des Küstenschutzes für die Insel und das Binnenland.  

 

 


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