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Donnerstag, 18. Januar 2018, 0 Uhr
Minden, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen
News-Nr.: 26788

Aufziehendes Sturmtief sorgt für spontane Evakuierung in Minden:
Bauarbeiter finden 1000-kg-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg - Experten raten wegen Gefahr durch angekündigte Orkanböen zu sofortiger Entschärfung noch in der Nacht - Großeinsatz mit über 500 Einsatzkräften

Umkreis von 1200 Metern um die Fundstelle muss geräumt werden – 3400 Einwohner werden zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen – Maßnahmen verzögern sich, da einige Bewohner sich den Anweisungen der Polizei wiedersetzten – Beamte müssen eine Wohnung gewaltsam öffnen und nehmen renitenten alkoholisierten Mann in Gewahrsam – gegen 1:20 Uhr wird Entwarnung gegeben

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Datum: Donnerstag, 18. Januar 2018, 0 Uhr

Ort: Minden, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen

 

(sg) Bei Erdarbeiten stießen Bauarbeiter am Mittwochnachmittag auf eine 1000 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Unverzüglich wurden Kampfmittelbeseitiger, Feuerwehr, Polizei und andere Behörden alarmiert. Gemeinsam entschied man sich zu einem eigentlich ungewöhnlichen Schritt: Die Bombe sollte noch in der Nacht entschläft werden. Zu ungewiss war den Einsatzkräften die Gefahr durch das heraufziehende Sturmtief Frederike, dessen angekündigte Orkanböen die instabil liegende 2-Zentner-Bombe eventuell kräftig durchschütteln und außerdem parallel sehr viele Unwettereinsätze die Kapazität der Feuerwehr zu sehr in Anspruch nehmen würden.

Entsprechend kurzfristig musste daher ein 1200 Meter großer Radius um den Fundort in der Windmühlenstraße geräumt werden. Der Landrat rief deshalb eine Großschadenslage aus. Von der Räumung betroffen sind auch Weser, Mittellandkanal und eine Bahnstrecke. Etwa 3400 Einwohner sind von der Evakuierung betroffen. Glücklicher Weise liegt der Fundort in einem zum Großteil von Firmen besiedelten Gebiet.

Gegen 19 Uhr begannen daher die Räumungsmaßnahmen. Eine Schule wurde als Anlaufstelle und vorübergehende Notunterkunft eingerichtet, der Bahn- und Straßenverkehr umgeleitet und das Gebiet abgesperrt. Mitarbeiter der Stadt und Einsatzkräfte gingen anschließend von Haus zu Haus und überprüften, ob auch wirklich keine Personen mehr im Sperrgebiet aufhielten. Auch wurde die Sperrzone von einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera überflogen.

Für den Großeinsatz kamen rund 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen aus der gesamten Region zum Einsatz. Die Evakuierungsmaßnahmen konnten gegen Mitternacht abgeschlossen werden, so dass wenig später mit der Entschärfung des Blindgängers begonnen werden konnte. Probleme machte viele Leute, die die Evakuierung zunächst nicht ernst genommen hatten und erst auf energische Aufforderung der Polizei die Sperrzone verließen. Ein besonders renitenter Bürger musste sogar in Gewahrsam genommen werden, da her stark alkoholisiert war und sich den Beamten wiedersetzte.

Gegen 1:20 Uhr vermeldete die Einsatzleitung dann die gute Nachricht: Die Fliegerbombe konnte erfolgreich entschärft werden. Wie der erfahrene 61-jährige Sprengmeister Gerd Matthee vom Kampfmittelbeseitigungsdienst berichtete, sei die Entschärfung ohne Komplikationen verlaufen.

 


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