niedersachsen
Dienstag, 31. Mai 2016, 20 Uhr
Broistedt, Landkreis Peine/ Salzgitter-Lebenstedt/ Goslar, Niedersachsen
News-Nr.: 22856

Fast 300 Einsätze binnen kürzester Zeit:
Heftige Regenmassen prasseln auf das norddeutsche Flachland nieder – Blitz schlägt vermutlich in Wohnhaus ein – Straßen stehen hüfthoch unter Wasser, dutzende Keller und Wohnungen laufen voll – Starkregen dauerte fast anderthalb Stunden

Allein Feuerwehr Salzgitter muss 250 Einsätze abarbeiten – Kompletter Straßenzug abgesoffen - Zahlreiche O-Töne mit betroffenen Bewohnern samt Aufnahmen ihrer vollgelaufenen Räumlichkeiten

Bildergalerie vorhanden

Datum: Dienstag, 31. Mai 2016, 20 Uhr

Ort: Broistedt, Landkreis Peine/ Salzgitter-Lebenstedt/ Goslar, Niedersachsen

 

(ch) Wasser soweit das Auge reicht. Was an der Nordsee sicherlich idyllisch wirkt, ist in bebauten Wohngebieten nicht nur ein seltsamer Anblick, sondern birgt auch massive Probleme. Seit Tagen halten Unwetter die Menschen in Deutschland in Atem und auch am Dienstag sollte das in Niedersachsen nicht anders sein. Gegen 21 Uhr zog eine dunkle Wolkenfront vom Osten in das Land ein und öffnete seine Schleusen. In Broistedt im Landkreis Peine führte dies alleine zu rund 30 Einsätzen der Feuerwehr, weil Keller vollliefen und die Kanalisation verstopfte.

In Goslar-Hahndorf teilte das Unwetter mit einem lauten Knall mit, dass es nun auch in der Region angekommen war. Ein Blitz suchte sich vermutlich den kürzesten Weg zum Boden und fand sein Ziel im Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Zwar flogen hier die Steckdosen aus den Wänden und die Verkabelung im Inneren begann zu kokeln, doch ernsthafterer Schaden konnte auch dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr verhindert werden. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie den Brand gelöscht. Ein Bewohner erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Mit Abstand am Schlimmsten traf es jedoch die Menschen in Salzgitter-Lebenstedt. Rund anderthalb Stunden schüttete es dort wie aus Kübeln. Die Kanalisation konnte das Wasser nicht mehr aufnehmen, weshalb sich dieses nach und nach auf bis zu 80 Zentimeter Höhe sammelte. Die Folge waren unzählige vollgelaufene Keller und überflutete Grundstücke. Alleine in Salzgitter wurde die Feuerwehr binnen kürzester Zeit über 250 Mal zur Hilfe gerufen. Die Retter waren über mehrere Stunden im Einsatz, um der Unwetterlage Herr zu werden.

 

Im Bild:

 

Teil 1: Peine und Goslar

  • Anwohner reinigen Einfahrt mit Besen
  • Garten steht knöcheltief unter Wasser
  • Gartenmöbel von Wasser eingeschlossen/ Mülltonne schwimmt
  • Bewohnerin reinigt vollgelaufene Kellerwohnung
  • Provisorisch geschützter Hauseingang
  • Feuerwehr bei Pumparbeiten
  • Wohnung steht komplett unter Wasser
  • Wasser drückt durch Kanalisation aus Toilette raus
  • Bewohnerin läuft durch überflutete Wohnung
  • Blick auf vom Blitz getroffenes Haus
  • Starkregen
  • Feuerwehr mit Atemschutz
  • O-Ton Doris Germann, betroffene Bewohnerin: Innerhalb von einer halben Stunde wurden unser Hof und Garten zum Schwimmparadies....die Wohnung der Nachbarin ist vollgelaufen...das ging so schnell, konnte man gar nicht gucken...hoffentlich hört es auf zu regnen...man konnte zusehen, wie der Pegel auf der Straße stieg...war beängstigend...es hat Unmengen an Regen gebracht...es ist in die Küche gelaufen...so schnell geht das...
  • O-Ton Brigitte Anders, betroffene Bewohnerin: Wie das Wasser stieg und stieg und durch die Haustür kam...ging dann in Flur, Küche und jetzt Bad...bin jetzt am saubermachen...hätte heulen können, aber nützt ja nichts...muss ja gemacht werden...
  • O-Ton Hannelore Kühn, betroffene Hausbesitzerin: Ich kann es nicht fassen, es ist ohne Worte...der Schlamm kommt aus den Wänden, der Toilette, den Waschbecken überall...hatten gerade alles fertig eingerichtet und jetzt diese Katastrophe...weiß gar nicht, wie das weitergehen soll, aber wir müssen das beste draus machen...müssen sehen, dass wir den Keller leer bekommen, das ist das Wichtigste...gab eine halbe Stunde Starkregen...das Auto hat den Regen nicht geschafft...als ich nach Hause kam, stand die Haustür schon offen, habe die Hände nur über den Kopf zusammengeschlagen...hier ist Laminat drin, der ist kaputt...steh bis zur Wade im Wasser...
  • O-Ton Volker Junge, Sprecher Feuerwehr Goslar: Hatten heute Abend einen gemeldeten Dachstuhlbrand...waren mit 79 Kräften im Einsatz...Feuer im Spitzbodenbereich konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden...die Wetterlage sprach für ein heranziehendes Gewitter, es gab Blitze...ein 59-Jähriger ist in ein Krankenhaus gebracht worden...Nachlöscharbeiten dauern an...

 

Teil 2: Salzgitter

  • Wasser sprudelt aus Schlauch
  • Feuerwehr pumpt Keller aus
  • Anwohner mit Eimern
  • Blick in vollgelaufene Keller und Wohnungen
  • Fahrräder, Möbel und Kühlschränke stehen im Wasser
  • Tauchpumpen im Einsatz
  • Zahlreiche Schnittbilder
  • Bewohner stehen in vollgelaufener Wohnung
  • Viel Blaulicht auf der Straße
  • O-Ton Sascha Hoppejans, Feuerwehr Tiede: Wurden zu Unwettereinsätzen alarmiert...gab bis jetzt 235 Einsätze...37 Einheiten sind im Einsatz....hauptsächlich geht es darum, Keller auszupumpen...wenn ich mir die Lage vor Ort anschaue, scheint es heftig geregnet zu haben...sowas erlebt man nicht jeden Tag so hohe Wasserstände in Kellern...ein, zwei Keller sind normal, aber das war eine andere Hausnummer...so eine Unwetterlage hatten wir noch nicht...vor einigen Jahren mal ähnlich bei uns in Tiede, da waren es aber nur 30 Einsätze...235 ist da eine ganz andere Hausnummer...wurden gegen 21 Uhr alarmiert, war schon ungewöhnlich, dass wir aus dem Norden in die Kernstadt fahren müssen...
  • Voxpop Anwohner: Um 19 Uhr ging das los, so einen Regen habe ich noch nicht erlebt...Nachbarn haben gesagt, dass sie sowas in 14 Jahren noch nicht gesehen haben...es kam so viel runter...mussten  an der Tür eine Stunde wegschaufeln, damit es nicht ins Haus läuft...der Keller ist völlig vor, kam durch den Boden durch...
  • O-Ton Rene Seemann, betroffener Bewohner: Ist schon dramatisch, wenn der Keller bis zur Decke vollläuft und das bei allen Nachbarn auch passiert und man irgendwann an die Reihe kommt...und man das Ausmaß der Zerstörung sieht...es hat stark geregnet, aber schien nicht dramatisch zu sein...Wasser kam von der Treppe in den Keller, da waren es erst 5-10 Zentimeter...wurde immer mehr und hörte nicht auf...man hatte keine Chance, es irgendwo hinzuleiten...alles, was im Keller ist, von Möbel über Elektronik bis Kleidungsstücke, alles kaputt...sowas in dem Ausmaß habe ich schon erlebt...
  • O-Ton Hannelore Korner, betroffene Anwohnerin: Erstmal war es ein Schock, dann hab ich gesagt, dass ich es laufen lass...so schnell konnte man nicht reagieren...durch die Fenster kam es reingeschossen...null Komma nichts war der Keller voll...lief eine Dreiviertelstunde ohne Ende...der Regen kam ganz schön runter...hörte es unten rauschen, die Straße war überflutet, der Feuerwehrmann stand bis zum Knie...kamen auch nicht aus dem Haus, es hat aus den Gullis hochgedrückt...steht alles unter Wasser...dauert ein paar Tage...wohnen seit 40 Jahren hier, hatten gestern Jubiläum...und heute steht alles unter Wasser...sowas hatten wir noch nie...
  • O-Ton Hans-Joachim Müller, Berufsfeuerwehr Salzgitter: Gegen 19:40 Uhr hatten wir einen kräftigen Regenschauer, der sich anderthalb Stunden hinzu...der Niederschlag war so heftig, dass die gesamte Kanalisation das Wasser nicht mehr fassen konnte und einige Bereiche überflutet waren...das Wasser stand 80 Zentimeter auf der Straße und drang in die angrenzenden Kellerräume der Häuser ein...hier ist jedes Haus betroffen ist, hatten jetzt 250 Einsatzstellen...wir hatten so etwas ähnliches schon einmal 2002, das war aber nicht so heftig wie dieses Mal...haben die Gebäude stromlos geschaltet, um ein ungefährdetes Vorgehen der Feuerwehren zu gewährleisten und haben dann abgepumpt...

 

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