niedersachsen
Dienstag, 03. Mai 2011, 14:30 Uhr
A1 bei Posthausen, LK Verden, Niedersachsen
News-Nr.: 13213

Nach tödlichem Gefahrgutlaster-Unfall auf A1:
Autobahn nach Zusammenstoß eines Flüssig-Sauerstofflasters mit Tiefkühl-LKW bis weit in die Nacht blockiert – Leiche konnte erst nach acht Stunden geborgen werden – Verkehrschaos!

Weiterer tödlicher Tanklastzug-Unfall im Stauende bei Bockel (s. News-Nr. 13216) – Flüssig-Sauerstoff musste zunächst abgepumpt werden, bevor Feuerwehr mit Leichenbergung beginnen konnte – Gefrorene Fleischplatten auf Straße – Bergung bis in die Nacht

Bildergalerie vorhanden

Datum: Dienstag, 03. Mai 2011, 14:30 Uhr

Ort: A1 bei Posthausen, LK Verden, Niedersachsen

 

(gs/ots) Nach dem tödlichen Auffahrunfall mit einem Gefahrguttransporter auf der A 1 an der Anschlussstelle Posthausen am Dienstagnachmittag, bei der dessen Fahrer getötet worden war, ist die Autobahn noch bis in die Nacht gesperrt. Die Feuerwehr konnte erst nach Einbruch der Dunkelheit gegen 21.30 Uhr – also fast sieben Stunden nach dem Unfall – mit der technischen Bergung der Leiche beginnen.

Der bislang nicht identifizierte Fahrer war auf der Stelle getötet worden, als er mit seinem mit flüssigem Sauerstoff beladenen Tanklastzug auf ein Stauende auffuhr und dabei auf einen mit Kühlfleisch beladenen 40-Tonner traf. Dessen 51-jähriger Fahrer aus dem Raum Lehrte hatte gerade wieder anfahren wollen, als es krachte. Durch den Aufprall zog sich der 51-Jährige leichte Verletzungen zu. Für den Fahrer des Gefahrguttransporters indes kam jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen – er war in dem bis auf 15 cm (!) zusammengestauchtem Fahrerhaus regelrecht zerquetscht worden.

Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Oyten, Ottersberg und Posthausen war seit 15.00 Uhr auf der A1 im Großeinsatz. Wegen nicht auszuschließender Explosions- bzw. Brandgefahr durfte sich dem havarierten LKW im Umkreis von 100 Metern zunächst niemand nähern. Die A1 wurde daraufhin bis weit in die Nacht in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt, der Verkehr großräumig umgeleitet. Ein verdächtiges Knacken im Bereich des Tankaufliegers hatte die Einsatzleitung von Polizei und Feuerwehr in Sorge versetzt. Nach Einschätzung eines Sachverständigen hätte austretender Sauerstoff sich mit den Gasen der an der Unfallstelle ausgelaufenen Flüssigkeiten verbinden und zu einer explosionsartigen Verbrennung führen können. Deswegen wurden unter den Ablassventilen des Tanklasters Auffangbehälter aufgestellt, um eine solche Reaktion zu verhindern.

Zusätzlich waren schwere gefrorene Fleischplatten aus dem Tiefkühllaster gestürzt und blockierten das Umfeld des Lasters. Zunächst mussten die Helfer diese beiseite schaffen, dann erst konnte damit begonnen werden, den flüssigen Sauerstoff in einen eilends herbeigeschafften Tanklaster umzupumpen. Erst danach konnte die Leiche des getöteten Gefahrguttransporters unter Einsatz von schwerem Gerät geborgen werden. Der Einsatz war besonders belastend, da der Fahrer völlig zerquetscht in den Trümmern des Führerhauses hing. Erst nach Mitternacht konnte ein Bergungsunternehmen die havarierten und ineinander verkeilten Lastwagen bergen. Die Autobahn blieb daher bis in die Nacht – also etwa 10 Stunden voll gesperrt. Ein Verkehrschaos war das Ergebnis, dass nicht ohne Folgen blieb:

In Höhe der Anschlussstelle Bockel – also etwa 15 km entfernt – war am frühen Abend ein mit Parafin beladener Tanklastzug in das eine Kolonne von im Stau wartenden Lastern gerast – auch dieser Fahrer starb in den Trümmern – eine weitere stundenlange Sperrung war die Folge (mehr Infos in unserem Bilderangebot unter News- Nr. 13216).

 

 

Die NonstopNews-Bilder (Tag + Nacht) und die O-Töne:
 

-          Totale der Unfallstelle, auch von Brücke, Tankzug aufgefahren, völlig zerstört

-          Sehr viel Feuerwehr vor Ort, Weitere Rettungskräfte rücken an

-          Polizeiabsperrung, Stau, Einsatzkräfte besprechen sich

-          Einsatzkräfte in Schutzanzügen arbeiten an Gefahrgut-LKW

-          Eingeklemmte Person wird aus Führerhaus geschnitten (Nacht)

-          Fleisch auf Fahrbahn verstreut und auf LKW (Nacht)

-          Rotes Kreutz verteilt Würstchen und Kaffe an Einsatzkräfte auf Autobahn (Nacht)

-          O-Ton Martin Köster, Pressesprecher der Feuerwehr im LK Verden (zu Beginn des Einsatzes: „Hier ist offensichtlich ein Gefahrgutlaster auf ein vorausfahrendes Fahrzeug aufgefahren. Der auffahrende Lastwagen hat Gefahrstoff geladen, dabei handelt es sich um flüssigen Sauerstoff. Im Moment kann nicht ausgeschlossen werden das Flüssigkeiten ausgetreten sind, daher wird jetzt erstmal ein Sicherheitsabstand von 100 Metern eingerichtet, die BAB1 muss dafür voll gesperrt werden. Es werden jetzt Messungen durchgeführt und es sieht wohl so aus, als wenn für den auffahrenden LKW-Fahrer jede Hilfe zu spät zu kommt…

-          O-Ton Martin Köster, Pressesprecher der Feuerwehr im LK Verden (in der Mitte des Einsatzes: „Zunächst wurde abgewartet bis ein Sachverständiger die Tankanlagen untersucht hat und ob der Gefahrstoff umgeladen werden kann, dann hat der Veterinär das Fleisch in Augenschein genommen. Zunächst kann eine technische Bergung nicht erfolgen. Es wird erst einmal das Fleisch das auf der Autobahn liegt geborgen, wenn das erfolgt ist, wird versucht den ersten LKW von der Unfallstelle zu entfernen und dann das Fleisch, das auf dem LKW ist in einen Kühllaster der bereitgestellt wurde umzuladen. Dann wird versucht den Anhänger von der Zugmaschine zu lösen und dann den Sauerstoff aus der Zugmaschine des auffahrenden LKW umzupumpen, erst dann kann mit der technischen Bergung begonnen werden. Der Zeitrahmen dafür beträgt ca. drei Stunden. Sollte von dem Sauerstoff etwas austreten besteht erhöhte Brandgefahr. Es gab auch schon Folgeunfälle, darauf können wir hier aber keine Rücksicht nehmen. Wir müssen darauf achten das hier niemand zu Schaden kommt. Es ist schon eine besondere Einsatzlage vor der wir hier stehen… es gibt eine Vielzahl gefährlicher Stoffe, da hat sich das Konzept bewährt, das wir Gefahrgutzüge und Berater vorhalten können. Das sind Diplomchemiker, die dann hier wertvolle Beratung leisten können.

-          O-Ton Martin Köster, Pressesprecher der Feuerwehr im LK Verden (in der Nacht): „Zunächst wurde der verunfallte LKW von dem Sauerstoff befreit, das hat ohne Komplikationen funktioniert, danach konnte dann der andere LKW von der Unfallstelle entfernt werden. Erst jetzt ist es möglich die Bergung des tödlich verunglückten Fahrers durchzuführen. Zuerst wird an dem Fahrzeug das Führerhaus gesichert, damit es nicht abklappen kann, dann geht es Stück für Stück an die Bergung der toten Person. Ganz klar, dass nur erfahrene Einsatzkräfte diese Arbeiten durchführen können. Es stehen auch Notfallseelsorger bereit die die Kameraden unterstützen können. Für die letzten Kräfte wird sich dieser Einsatz noch einige Zeit hinziehen, für die Bergung der Fahrzeuge und die ausgelaufenen Betriebsstoffe. Wie lange das noch dauern wird kann noch niemand sagen.

 

Bestellen Sie das TV-Material unter 04221 / 97 30 444 – Standort: Delmenhorst


Zusatzinfos vorhandenWeiterführende Infos zum Thema:
Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.
Sehr geehrter Kunde,

wir möchten ihnen unsere Agenturinhalte ohne störende Werbebotschaften darstellen.

Bitte nutzen Sie dazu in Zukunft unser b2b-Portal unter

www.nonstopmedia.de.

Ihre Zugangsdaten bleiben gleich, sie werden nach Login auf der dortigen Seite sofort auf die bekannten Inhalte von NonstopNews weitergeleitet - werbefrei.

Diesen Hinweis ausblenden.