niedersachsen
Mittwoch, 19. August 2020, 18:30 Uhr
Goldenstedt, Landkreis Vechta, Niedersachsen
News-Nr.: 33900

Grobe Fahrlässigkeit löst Großbrand aus:
Paar fährt mit Sportroadster ins tiefste Moor – Heißer Katalysator setzt im hohen Gras zuerst Auto und dann Moorland in Brand – Feuerwehren bis in den Donnerstag hinein nun im Einsatz – Unwegsames Gelände und nicht vorhandenes Löschwasser sorgen für enorme Probleme – Fahrlässigkeit des Autofahrers sorgt für blankes Entsetzen bei den Einsatzkräften: „Völlig unverständliches Verhalten. Gerade bei dieser Witterung, wo es jeder wissen müsste, dass das super gefährlich ist!“

Helfer befürchten neues Aufflammen bei Sonnenaufgang: „Die Glut schläft quasi im Moor. Morgens entsteht neue Thermik und entfacht das Feuer wieder.“ – Moorverwalter beschreibt Problematik des Löschens sehr anschaulich – Vor zwei Jahren brannte das Moor an gleicher Stelle über eine Woche – Verursacher muss Einsatzkosten tragen: „Der ist mit viel Dummheit in einen Weg reingefahren, wo Sie normalerweise nicht einmal Fahrrad fahren können.“

Bildergalerie vorhanden

Datum: Mittwoch, 19. August 2020, 18:30 Uhr

Ort: Goldenstedt, Landkreis Vechta, Niedersachsen

 

(ch) Seit Wochen warnen Wetterdienste und Medien vor der großen Trockenheit und einer damit verbundenen hohen Waldbrandgefahr. Dennoch müssen sie immer wieder zu Bränden ausrücken, die durch den Menschen verursacht werden. Doch was die Helfer am Mittwochabend in Goldenstedt erlebt haben, sorgt auch beim erfahrensten Helfer für Kopfschütteln. Obwohl Schilder vor den Gefahren waren und obwohl die Wege selbst für Geländefahrzeuge kaum passierbar sind, hat ein Paar ihren Mercedes SLK-Roadster ins tiefste Moor gesteuert. Irgendwann, kilometerweit von der nächsten Straße entfernt, ging es nicht mehr weiter und der Fahrer wollte wenden. In dem Moment setzte der heiße Katalysator des Autos jedoch das Gras darunter in Brand. Der sprichwörtliche Funke, der ausreichte, um einen Großbrand auszulösen. 

Innerhalb weniger Minuten standen nicht nur das Auto, sondern auch das Moor in Flammen. „Wir hatten wenig Möglichkeiten hier die ersten Löschmaßnahmen einzuleiten, weil die Zuwegung hier sehr bescheiden ist“, bringt es Einsatzleiter Gudio Schruth auf den Punkt. Nur zu Fuß oder per Quad ging es in das unwegsame Gelände. Wasser konnte nur über lange Schlauchleitungen befördert werden, deren Verlegung Zeit brauchte. Derweil konnten sich die Flammen ungehindert weiter ausbreiten und drohten auch in einen Wald zu laufen. Nur dem glücklichen Umstand, dass kein starker Wind herrschte, war es zu verdanken, dass sich das Feuer nicht noch mehr in die Länge zog. Die Feuerwehr schätzte die betroffene Fläche auf 500x500 Meter, demnach 25 Hektar, ein, wobei es sich hierbei um keinen Vollbrand, sondern ein Feuer am Rand des Gebiets handelte.

Und so verwundert es nicht, dass die Löscharbeiten noch weit bis in den Donnerstag andauern werden, zumal aus Sicherheitsgründen in der Nacht nicht gelöscht werden kann. „Die kalte Luft drückt aktuell von oben runter und die Glut schläft unten. Die kann nicht weiter, weil keine Thermik da ist. Morgens steigt warme Luft auf und dadurch entfacht das Feuer wieder“, beschreibt Antonius Siemer. Als Verantwortlicher der staatlichen Moorverwaltung ist er der Fachmann auf dem Gebiet, der weiß, wie gefährlich die Situation werden kann: „Morgen wir Wind gemeldet. Die Glut fliegt dann hoch und kann meterweit getragen werden. Das ist das Fatale an Moorbränden.“ Vor zwei Jahren sorgte ein Moorbrand keine 500 Meter weiter für einen Großeinsatz über sieben Tage mit mehreren Hubschraubern.

Für den Verursacher haben die Helfer derweil keinerlei Verständnis. „Mir ist völlig unverständlich, dass man so weit reinfahren kann. Gerade bei dieser Witterung, wo es jeder wissen müsste, dass das super gefährlich ist“, schüttelt Schruth den Kopf. Und Antonius Siemer wird noch deutlicher: „Das ist für mich der Dummkopf des Tages. Der ist mit viel Dummheit in einen Weg reingefahren, wo Sie normalerweise nicht einmal Fahrrad fahren können. Ich weiß nicht, wie er mit dem Wagen durchgekommen ist.“ Aufgrund der groben Fahrlässigkeit – so weisen mehrere Schilder auf die hohe Waldbrandgefahr hin und verbieten die Durchfahrt – muss der Autofahrer mit einer saftigen Rechnung rechnen. Und wie sein zerstörtes Auto geborgen werden soll, ist den Helfern aktuell noch ein Rätsel, da ein Abschlepper in dem sumpfigen und hügligen Gebiet keine Durchfahrtschance hat.


Videobericht zur MeldungVideobericht zur Meldung:

Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.
Sehr geehrter Kunde,

wir möchten ihnen unsere Agenturinhalte ohne störende Werbebotschaften darstellen.

Bitte nutzen Sie dazu in Zukunft unser b2b-Portal unter

www.nonstopmedia.de.

Ihre Zugangsdaten bleiben gleich, sie werden nach Login auf der dortigen Seite sofort auf die bekannten Inhalte von NonstopNews weitergeleitet - werbefrei.

Diesen Hinweis ausblenden.