Tunnel-Inferno geprobt:
150 Retter im Groß-Einsatz gegen Feuer-Hölle - Feuerwehr und Rettungsdienst üben Crash mit brennenden Autos - Mit Nebelmaschine und über 20 "verletzten" Komparsen trainieren Retter den Ernstfall nach simuliertem Massencrash in Tunnel auf B9
Sperrung von Bundesstraßen-Tunnel ist ein "unglaublich logistischer Aufwand" - ausführliche Begleitung der Großübung mit mehreren O-Tönen
Datum: Mitwoch, 08. Oktober 2025, 23:00 Uhr
Ort: B9 bei Bonn, Nordrhein-Westfalen
(jb) Riesen Alarm im Tunnel: Bonn probt den Ernstfall. Mit 150 Rettern simulierten Feuerwehr, Sanitäter und Notärzte einen Mega-Crash mit brennenden Autos und vielen Verletzten. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat die Feuerwehr Bonn im Straßentunnel (B9) eine großangelegte Einsatzübung durchgeführt. Zwischen 21 und 23 Uhr wurde ein Fahrzeugbrand mit mehreren Verletzten simuliert. Der Tunnel war zu diesem Zeitpunkt ohnehin für Wartungsarbeiten gesperrt, dennoch kam es im Umfeld zu Verkehrsbehinderungen. Rund 150 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen sowie Notärzte aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis waren beteiligt. Unterstützt wurde die Übung durch Ordnungs- und Tiefbauamt sowie einen Einsatzleitwagen der Feuerwehr Alfter. Geprobt wurde der parallele Vorstoß der Einheiten über mehrere Tunneleingänge, die Lokalisierung und Rettung von eingeschlossenen Personen sowie die direkte Brandbekämpfung. Dazu wurde auch eine Strukturkühlung an der Tunneldecke vorgenommen, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Abschnittsleiter Lukas Zimmermann erklärte, dass die eingesetzten Kräfte mehrere Pkw-Attrappen gelöscht und unter schwerem Atemschutz im verrauchten Tunnel gearbeitet hätten. „Das Übungsziel wurde erreicht“, so Zimmermann. Notfallsanitäter Lukas Jansen berichtete, dass die Priorisierung zahlreicher Verletzter eine besondere Herausforderung gewesen sei: „Wir sind im Normalfall auf einzelne Patienten eingestellt. Hier mussten wir schnell entscheiden, wer sofortige notärztliche Hilfe benötigt.“ Feuerwehrsprecher Martin Haselbauer betonte, dass bei der Übung alle Disziplinen – von Brandbekämpfung über Patientenversorgung bis hin zur Tunneltechnik – zusammengearbeitet hätten. Besonderheiten gebe es bei Elektrofahrzeugen, deren Akkus auch nach dem Löschen erneut Feuer fangen könnten. Die Stadt Bonn führt regelmäßig Übungen in unterirdischen Verkehrsanlagen durch. Vollübungen dieser Größe sind selten, sollen aber sicherstellen, dass im Ernstfall alle Abläufe ineinandergreifen.
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