Kohlenmonoxid-Alarm in Neu-Ulm
Feuerwehr misst gefährliche Werte - CO-Melder verhindert möglicherweise Schlimmeres
Bewohner bei 30 Grad vor dem Haus
Datum: Samstag, 09. August 2025, 18:22 Uhr
Ort: Neu-Ulm, Landkreis Neu-Ulm, Bayern
(jb) Am Samstagabend kam es in der Innenstadt von Neu-Ulm zu einem Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei, nachdem in einem Mehrfamilienhaus ein Kohlenmonoxid-Melder Alarm schlug. Das Gebäude wird über eine Gastherme beheizt. Kurz nach 18 Uhr befand sich zunächst nur ein Bewohner im Haus, der das Signal bemerkte und die Feuerwehr verständigte.
Während die Einsatzkräfte vor Ort waren, kehrten weitere Mieter nach Hause zurück. Unter Atemschutz betraten Feuerwehrleute die Wohnungen und führten Messungen durch. In allen Wohneinheiten wurde eine erhöhte Konzentration des geruchlosen Gases festgestellt. Eine Wohnung musste aufgebrochen werden, da der Bewohner im Urlaub ist.
Rund ein Dutzend Hausbewohner musste bei Temperaturen um 30 Grad vor dem Gebäude warten. Verletzt wurde niemand. Für die Feuerwehr war der Einsatz durch die Hitze und das Arbeiten unter Atemschutz besonders anstrengend. Mehrere Anwohner versorgten die Einsatzkräfte mit Getränken.
Einsatzleiter Rainer Siegwardt von der Feuerwehr Neu-Ulm erklärte, dass der CO-Melder in diesem Fall vermutlich Schlimmeres verhindert habe. Kohlenmonoxid-Melder seien in Deutschland nicht vorgeschrieben, jedoch gerade bei Gebäuden mit Gas- oder Pelletheizungen sinnvoll. Bereits wenige Atemzüge des Gases können zu Bewusstlosigkeit führen, längeres Einatmen kann tödlich sein.
Vor Ort waren zehn Einsatzkräfte der Feuerwehr Neu-Ulm, ein Rettungswagen sowie die Polizei. Ein Kaminkehrer wurde hinzugezogen, um die Heizungsanlage zu überprüfen. Erst nach einer Freigabe durch den Fachmann dürfen die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.
Die Feuerwehr lobte die gute Zusammenarbeit der Hausgemeinschaft. Die Bewohner stimmten sich ab, wer im Notfall bei Verwandten unterkommen könne und wie viele Nachbarn dort ebenfalls Platz finden würden. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an.
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