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Montag, 27. Januar 2025
Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, Rheinmünster, Baden-Württemberg
News-Nr.: 45942

Notfall in der Luft – Alarm am Flughafen:
Flughafenfeuerwehr sorgt für die Sicherheit von fast zwei Millionen Fluggästen pro Jahr – Boeing 737-800 mit 138 Personen an Bord meldet Luftnotlage – gestürzte Person im Terminal erleidet Kopfplatzwunde – Lebensretter der Flughafenfeuerwehr arbeiten wo andere in den Urlaub starten – umfangreiche Reportage begleitet die Flughafen-Feuerwehr-Helden zwischen Traumberuf und Albtraumeinsätzen

Wir haben Feuerwehrmann Christopher Davey und seine Kollegen eine Schicht lang, während ihrem Dienst bei der Flughafenfeuerwehr Karlsruhe/Baden-Baden begleitet – arbeitsreicher Tag am zweitgrößten Verkehrsflughafen in Baden-Württemberg - umfangreiche Reportage mit 7 Kameras und diversen tiefsinnigen Einblicken in den Flughafenalltag

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Datum: Montag, 27. Januar 2025

Ort: Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, Rheinmünster, Baden-Württemberg

 

(fg) Nicht nur auf den Großflughäfen in Deutschland ist immer etwas los, auch auf kleineren Airports sind Feuerwehr- und Rettungskräfte geradezu im Dauereinsatz. Wir haben die Flughafenfeuerwehr auf dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden reportagig begleitet. 

Ein Samstagabend auf der Feuerwache der Flughafenfeuerwehr am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden: Die Wachmannschaft sitzt gemütlich beim Abendessen, plötzlich ertönt der Alarmgong: ,,Full Emergency – Full Emergency.“ Eine Boeing 737-800 meldet eine Luftnotlage, 138 Personen befinden sich an Bord. Die Feuerwehrmänner springen auf, jede Minute zählt.

Einige Stunden zuvor: Christopher Davey beginnt um 4 Uhr in der Frühe am Samstagmorgen seinen Dienst als Feuerwehrmann bei der Flughafenfeuerwehr am Airport Karlsruhe/Baden-Baden. Der 25-Jährige arbeitet dort bereits seit 4,5 Jahren und ist bereits seit dem Kindesalter bei der Freiwilligen Feuerwehr in Karlsruhe-Stupferich aktiv.
Sicherheit ist auf Flughäfen unerlässlich und oberstes Gebot. Am Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden (FKB) sorgt die Werkfeuerwehr FKB für die Sicherheit von rund 1,8 Millionen Fluggästen im Jahr. Neben den Aufgaben des Brandschutzes und der technischen Hilfe übernimmt die Flughafenfeuerwehr am FKB auch die Aufgaben der Ersten Hilfe und weitere Sonderaufgaben am zweitgrößten Verkehrsflughafen Baden-Württemberg.
Für Christopher Davey und seine Kollegen beginnt der Dienst immer gleich: Dienstplan checken, das Funkgerät wird in Betrieb genommen und die Einsatzuniform bereitgelegt. Im Anschluss werden die Einsatzfahrzeuge auf ihre Funktion überprüft, damit im Ernstfall alle Handgriffe sitzen und die Technik einwandfrei funktioniert. Die Flughafenfeuerwehr FKB besteht aus einem sogenannten ,,ICAO-Löschzug“, welcher sich aus einem Einsatzleitwagen, einem Kleinflughafenlöschfahrzeug, einem Hilfeleistungstanklöschfahrzeug, einem Rettungswagen, zwei baugleichen großen Flughafenlöschfahrzeuge und weiteren Komponenten mit Sonderlöschmittel und Flugzeugbergung zusammensetzt.
Ebenfalls überprüft werden die Alarmierungen der drei möglichen Flugzeugalarme: Local Standby, Full Emergency und der Crash Alarm. Beim Local Standby meldet der Pilot eine Unregelmäßigkeit im Flugbetrieb. Beim Full Emergency meldet der Pilot dann bereits eine konkrete Luftnotlage und beim Crash Alarm ist es bereits zum Unfall gekommen.
Im Herzstück der Flughafenfeuerwehr, der Einsatzzentrale, sitzt in dieser Schicht Mattias Poppe. Wer innerhalb des Flughafengeländes die Notrufnummer 112 wählt, landet bei ihm am Telefon. Er hat zudem die Übersicht über alle Flüge (Ankommend und Abgehend), sowie Überwachungskameras und Wetterdaten im Blick. Plötzlich klingelt das Telefon: ,,Die Feuerwehr, wo genau ist der Notfallort?“ Im Terminal ist eine Person gestürzt und blutet am Kopf. Mattias Poppe stellt die entscheidenden Fragen. Wenige Augenblicke später ertönt die Alarmierung. Die beiden Feuerwehrleute Davey und Allgaier rennen zum Rettungswagen und rücken mit Blaulicht aus. Die Flughafenfeuerwehr wird zu allen medizinischen Notfällen auf dem Flughafen alarmiert. Parallel wird jedoch auch der Regelrettungsdienst von außerhalb zur Unterstützung gerufen, da die Flughafenfeuerwehr selbst die Patienten nicht in außerhalb gelegene Krankenhäuser transportiert.
Während Simon Wannenwetsch den Fitnessraum an der Feuerwache nutzt um sich sportlich zu betätigen um im Alarmfall fit zu sein, erklärt uns Christopher Davey die beiden tonnenschweren Feuerwehrgiganten: Die sogenannten Großflughafenlöschfahrzeuge GFLF. Die beiden Feuerwehrfahrzeuge werden im 1-Mann-Betrieb geführt und fassen unglaubliche 12.500 Liter Wasser, 1.500 Liter Löschschaum und 250 Kilogramm Pulverlöschmittel. Über zwei Monitore an der Front und auf dem Dach, kann Christopher Davey mittels Joy-Sticks vom Fahrerplatz aus, Wasser abgeben. Was dann auf Kamera festgehalten werden kann, beschreibt den Kindheitstraum eines jeden Jungen: Die beiden Feuerwehr-Lösch-Giganten rollen mit Tatütata und Blaulicht über die Start- und Landebahn des Flughafens und schießen Löschwasser über die Wasserwerfer hinaus – spektakulär und eindrucksvoll zugleich.
Wie schnell der Ernstfall jedoch zur Realität werden kann, wird während des gemeinsamen Abendessens im Gemeinschaftsraum der Feuerwache sichtbar: Der Alarmgong ertönt: ,,Full Emergency – Full Emergency.“ Eine Boeing 737-800 meldet eine Luftnotlage, 138 Personen befinden sich an Bord, so teilt der Tower (Flughafen-Turm) per Durchsage mit. In 15 Minuten soll die Maschine bereits am Flughafen landen, es zählt jede Minute. Alle Feuerwehrmänner springen auf, ziehen sich um und nach wenigen Sekunden rollen die Feuerwehrfahrzeuge bereits mit Blaulicht und Martinhorn aus der Wache über das Vorfeld.
Marco Huck, der Einsatzleiter, fährt mit dem Einsatzleitwagen voraus. Simon Wannenwetsch steuert eines der Großflughafenlöschfahrzeuge auf den für solche Fälle vordefinierten Bereitstellungsplatz. Marco Huck funkt die Leitstelle an und fragt nach weiteren Informationen. Der Pilot hatte den Ausfall eines Triebwerks gemeldet. Das Flugzeug setzt in wenigen Minuten zur Landung an. Die Anspannung der Feuerwehrleute ist spürbar. ,,Es ist ein Unterschied ob 138 Personen oder nur 2 Personen an Bord einer solchen Maschine sind“, so  Simon Wannenwetsch. Nach bangen Minuten des Wartens: Entwarnung – das Flugzeug konnte trotz des starken Regens und der Triebwerksmeldung sicher und ohne Zwischenfälle landen. Die Feuerwehr kann nach einiger Zeit wieder vollständig einrücken. Die ebenfalls alarmierten zusätzlichen Kräfte von außerhalb des Flughafens werden ebenfalls nicht benötigt.
Zurück an der Feuerwache ist der Puls bei den Rettern schnell wieder im Normalbereich – das sei Routine, sagen die Feuerwehrleute. Am späten Abend blicken die erfahrenen Feuerwehrleute auf bereits erlebte Einsätze am Flughafen FKB zurück. Schnell wird klar, dass nicht alle Einsätze so glimpflich verlaufen wie der gerade eben. Marco Huck hat bereits tödliche Flugunglücke erlebt und brennende Hubschrauber und Flugzeuge gelöscht. Eine enorme körperliche und auch seelische Belastung, welcher jeder einzelne Feuerwehrmann am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden gewachsen ist – im Team geht alles einfacher von der Hand, sind sich die Retter einig.
Und während draußen im Regen die letzten Flugzeuge für diese Schicht in den Nachthimmel starten, kehrt auf der Feuerwache nach und nach Ruhe ein – ein ganz normaler Tag für die Sicherheit von fast zwei Millionen Fluggästen im Jahr am FKB.

 

 


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