1.800 Tonnen in einer Präzisionsarbeit wieder eingesetzt:
Insbesondere für den Güterverkehr wichtige Friesenbrücke nach ihrer Zerstörung im Dezember 2015 durch einen Schiffsunfall erfolgreich neu installiert - Brücke wichtige Verbindung zwischen Deutschland und Niederlande - Große Baustelle erreicht Zielgerade
Archivmaterial vom Unfall 2015 verfügbar - Experten haben Ems aufgestaut, um die auf Pontons schwimmende Brücke richtig zu installieren - Deutsche Bahn im Ton: „Wir bauen hier ein Bauwerk, das in Deutschland und Europa in dieser Komplexität noch nie gebaut worden ist.“ – Unglück ereignete sich mit dem 3. Dezember fast auf den Tag genau vor neun Jahren
Datum: Donnerstag, 12. Dezember 2024, 0:00 Uhr
Ort: Weener, Landkreis Leer, Niedersachsen
(ch) Eines der aufwändigsten Bauprojekte der letzten Jahre und zugleich in ganz Deutschland und Europa in seiner Art einmalig, steht vor seiner Finalisierung: In einer aufwendigen Nachteinsatzaktion wurde das Herzstück der neuen Friesenbrücke, Europas größter Hub-Dreh-Brücke, erfolgreich in Position gebracht. Das 1.800 Tonnen schwere und 145 Meter lange drehbare Brückenteil erreichte bereits am Dienstagvormittag auf Pontons den Bestimmungsort in Weener. Nach einer komplexen Einschwimmoperation in der Nacht zum Donnerstag wurde die Brücke planmäßig an ihrem Platz über der Ems abgesetzt.
Am Mittwochabend begann die Deutsche Bahn mit dem Aufstau der Ems, um den notwendigen Wasserstand für das Einschwimmen zu erreichen. Gegen 22 Uhr startete die eigentliche Operation, bei der die Brücke auf Pontons um 90 Grad gedreht und präzise in ihre Endposition verschoben wurde. Dies geschah in einem langsamen und zeitintensiven Prozess, der die ganze Nacht dauerte. Mithilfe von Gewindestangen wurde das Brückenteil millimetergenau justiert, bevor es am frühen Morgen des Donnerstags sicher abgesetzt wurde.
„Es war ein besonderer Tag für den Bau der Friesenbrücke,“ erklärte Patrick Carr, Leiter Technikportfolio Bremen-Osnabrück bei DB Infrago. Er hob die technische Komplexität hervor und betonte: „Die Brücke lag zunächst parallel auf Pontons, wurde in Position gedreht und durch das Gewicht der Konstruktion langsam abgesenkt, bis sie schließlich exakt an ihrem Platz war.“
Die neue Friesenbrücke ersetzt die ursprüngliche Drehbrücke, die fast auf den Tag genau am 3. Dezember 2015 von einem Frachtschiff zerstört wurde. Mit ihrer Hub-Dreh-Funktion ermöglicht sie künftig sowohl den Schiffsverkehr auf der Ems als auch den Bahn- und Fußgängerverkehr. Der aktuelle Baufortschritt markiert einen Meilenstein auf dem Weg zur Wiedereröffnung: Bis Januar sollen die technischen Inbetriebnahmen abgeschlossen sein, bevor im Frühjahr die Brücke für den Fuß- und Radverkehr freigegeben wird.
Die Einsetzung der Brücke ist Teil eines umfangreichen Bauprojekts, das laut der Deutschen Bahn in Deutschland und Europa einzigartig ist. Der Einsatz von Pontons, Drehmechanismen und die Präzision beim Absetzen der Brücke erforderten eine intensive Vorbereitung. Trotz der Herausforderungen konnte die Operation planmäßig durchgeführt werden.
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