Mosel bei Müden nach Schiffsunfall monatelang gesperrt, wodurch sich Heizöl in der Region verteuern könnte:
Mit 1200 Tonnen Schrott beladenes Güterschiff fährt nahezu ungebremst gegen Schleusentor - Beide Torflügel herausgerissen - Massive Schäden machen aufwändige Reparatur notwendig - Millionenschaden - Schiffe kommen nicht weiter und müssen Liegestellen entlang des Flusses aufsuchen
Unfallursache noch unklar - Hydraulikflüssigkeit ausgelaufen - Fluss wohl erst Ende März wieder befahrbar - Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt: "Das ist der schlimmste Fall, der passieren konnte"
Datum: Montag, 09. Dezember 2024, (Vorfall am 8. Dezember)
Ort: Müden, Landkreis Cochem-Zell, Rheinland-Pfalz
(ah) Nach einem Schiffsunfall am Sonntagmittag an der Schleuse Müden in Rheinland-Pfalz muss die Mosel in dem Bereich wohl bis Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt bleiben. "Das ist der schlimmste Fall, der passieren konnte", so Albert Schöpflin vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn.
Angaben des Amtes zufolge prallte ein mit rund 1500 Tonnen Schrott beladenes Güterschiff, das sich auf dem Weg nach Luxemburg befand, nahezu ungebremst gegen das Schleusentor, so das beide Torflügel herausgerissen wurden. Die massiven Schäden machen aufwändige Reparaturarbeiten nötig; alle Teile müssen ausgetauscht werden. Die genaue Schadenshöhe ist noch unklar, liegt aber wohl deutlich im siebenstelligen Bereich. Das Schiff wurde bei dem Unfall beschädigt, blieb aber schwimmfähig. Hydraulikflüssigkeit lief in den Fluss.
Infolge des Vorfalls kommt es zu einem größeren Schiffsstau, da zahlreiche Schiffe die Mosel nicht in RIchtung Rhein verlassen können und nun Liegestellen anlaufen mussten. Die Schleuse war zum Unfallzeitpunkt noch in Vorbereitung für die Durchfahrt und daher geschlossen. Derzeit ist noch unklar, weshalb das Schiff trotzdem einfuhr. Entsprechende Ermittlungen laufen.
Update: Von dem Unglück ist auch das Varo-Tanklager am Trierer Hafen betroffen. Dort kommen pro Tag drei bis zehn Tankschiffe mit Heizöl an. Der Vorrat sollte noch bis Weihnachten reichen. Ab Januar könnte es aber dann zu Engpässen kommen, wenn die Schiffe aufgrund der defekten Schleuse das Tanklager nicht ansteuern können. Ein Transport zum Hafen mit der Bahn würde das Heizöl dann verteuern.
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