Knochenjob gegen das Oder-Hochwasser:
THW füllt rund um die Uhr 1.500 Sandsäcke pro Stunde – Freiwillige Helfer seit Montagmorgen unermüdlich im Einsatz – Anwohner und Einsatzkräfte machen bei höchster Alarmstufe kein Auge zu – Mit Heimwerker-Pumpen und Sickergruben werden Häuser beschützt – Spundwände halten Wassermassen nicht mehr stand
Lage soll sich am Mittwoch zuspitzen
Datum: Dienstag, 24. September 2024, 23:45 Uhr
Ort: Eisenhüttenstadt, Frankfurt (Oder), Landkreis Oder-Spree, Brandenburg
(jb) Das Technische Hilfswerk arbeitet rund um die Uhr im Landkreis Oder-Spree, um Sandsäcke gegen das drohende Hochwasser der Oder zu füllen. Seit Montagmorgen sind freiwillige Helfer unermüdlich im Einsatz, um die Häuser und Grundstücke vor den steigenden Wassermassen zu schützen. Täglich werden etwa 1.500 Sandsäcke gefüllt und an Einsatzstellen sowie Zwischenlager verteilt. Max Löcher vom THW Cottbus beschreibt die Lage: „Wir sind seit gestern früh im Einsatz. Einhundert Einsatzkräfte arbeiten in zwei Schichten. Es ist ein Knochenjob, aber wir haben Zeit, um Reserven aufzubauen.“ Besonders betroffen sind Orte wie Fürstenberg, wo das Wasser immer weiter steigt. Anwohner versuchen mit Heimwerker-Pumpen und Sickergruben, ihre Häuser zu schützen. Wenn das Wasser aber noch um 20 Zentimeter steigt, wird das Abpumpen auch nichts mehr bringen, vermuten Anwohner. Die Lage wird sich am Mittwoch weiter zuspitzen. Für den Abschnitt zwischen Ratzdorf und Eisenhüttenstadt gilt bereits die höchste Alarmstufe 4. Der Wasserstand liegt bei 6,28 Metern, knapp unter der kritischen Marke von 6,30 Metern, die eine Alarmstufe 4 auslöst. Oberhalb, Richtung Frankfurt (Oder), gilt Alarmstufe 3, was bedeutet, dass Straßen und Keller bereits überflutet werden können. Deichläufer sind im Dauereinsatz, um Schutzanlagen zu kontrollieren. Die Behörden warnen, dass bei Alarmstufe 4 auch bebaute Gebiete überflutet werden könnten und eventuell Evakuierungen nötig sind. In den nächsten Stunden wird sich entscheiden, wie ernst die Lage tatsächlich wird. Die Einsatzkräfte bleiben in Alarmbereitschaft.
Weiter nördlich in Frankfurt (Oder) musste die Feuerwehr in den frühen Morgenstunden einschreiten. Massive Spundwände hielten den Wassermassen nicht mehr stand. Es bahnte sich seinen Weg durch in die Bebauung. Die Einsatzkräfte versuchten in einem langen und personalintensiven Einsatz, mit Sandsäcken die Lecks abzudichten. Sie können dabei nur von der landseite arbeiten. "Die Effektivität dabei ist begrenzt," so Christian Schulz von der Frankfurter Berufsfeuerwehr.
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