Tschechien rüstet sich für schwere Überschwemmungen:
Moldau-Pegel steht bereits vor heftigen Regenfällen nah am Scheitelpunkt – Angespannte Lage durch Moldau-Elbe-Zusammenfluss auch in Deutschland - Stauanlagen arbeiten unermüdlich gegen drohende Wassermassen – 400 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet – Bierstadt Budweis und historische Altstadt von Prag stehen vor größten Herausforderungen seit Jahrzehnten
Wie 1997 - Neue Jahrhundertflut droht Tschechien – Erste Flüsse in Südböhmen erreichen am Samstagmorgen die zweithöchste Warnstufe
Datum: Samstag, 14. September 2024, 00:00 Uhr
Ort: Budweis, Südböhmen, Tschechien, Europa
(jb) Bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter werden in Tschechien bis Montag fallen. Viel zu viel für die Moldau die durch die Bier-Stadt Budweis fließt. Dort steht das Wasser in den frühen Morgenstunden des Samstags beinahe scheitelhoch. Heftige Regenfälle, die in den kommenden Tagen erwartet werden, könnten zu verheerenden Überschwemmungen führen. Besonders betroffen ist die Region um die Moldau, die durch Städte wie Budweis und Prag fließt.
Die Regierung hat einen Krisenstab einberufen, um die Lage zu koordinieren. Der Abfluss aus den Stauanlagen der Moldau wurde bereits deutlich erhöht, um die Speicherkapazitäten für die erwarteten Wassermassen freizuhalten. Mehr als 300 Kubikmeter Wasser werden hier pro Sekunde abgelassen. Die Moldau fließt nördlich von Prag in die Elbe wo spätestens am Sonntag ebenfalls mit Hochwasser gerechnet wird. Die Lage mit Blick auf ein Elbe-Hochwasser in Deutschland bleibt angespannt.
In Prag wurden vorsorglich die Schleusen zur Certovka geschlossen und entlang der Uferpromenade werden Hochwasserschutzwände errichtet. Die historische Altstadt ist besonders gefährdet. Auch in anderen Städten Tschechiens, wie Budweis, herrscht Hochwasseralarm.
Der tschechische Umweltminister Petr Hladik warnte vor einer ähnlichen Situation wie bei den verheerenden Oder- und Elbehochwassern von 1997 und 2002. In einigen Regionen könnten bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt. Die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten wird aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, Keller leerzuräumen und Evakuierungsgepäck bereitzuhalten. Feuerwehrleute füllen unermüdlich Sandsäcke. Am Samstagmorgen gingen von den Hochwassermeldezentralen der örtlichen Behörden erste Extremwarnungen ein. Im Süden von Budweis erreichte der Fluss „Cerna“ die zweithöchste Warnstufe.
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