Notsituation nach über 800 Unwettereinsätzen ausgerufen:
Chaotische Lage in Bruchsal und Umgebung nach stundenlangem Starkregen - Menschen mit Booten aus Häusern und Autos gerettet - Bach tritt binnen kürzester Zeit über die Ufer und strömt durch Ortschaft - Straßenzüge verwandeln sich in reißende Flüsse und reißen Autos samt Insassen davon (on tape) - Bisherige Höchststände von Hochwasser bei weitem übertroffen
Feuerwehr aus der gesamten Region im Großeinsatz - Krisenstab eingerichtet - Zahlreiche Zufahrtsstraßen unpassierbar - Dramatisches Amateurvideomaterial zeigt katastrophale Situation
Datum: Dienstag, 13. August 2024, 21:00 Uhr
Ort: Bruchsal, Gondelsheim und Heidelsheim, Landkreis Karlsruhe, Baden-Württemberg
(ch) Ein außergewöhnlich starkes Unwetter hat am Dienstagabend den Kreis Karlsruhe heimgesucht und für eine absolute Notsituation gesorgt. Erfahrene Feuerwehrleute berichteten, dass ein Unwetter in diesem Ausmaß in den letzten Jahrzehnten in der Region nicht erlebt wurde. In Gondelsheim, wo die Lage besonders dramatisch war, wurde ein Krisenstab eingerichtet, um die zahlreichen Einsätze zu koordinieren.
Der Saalbach, ein kleiner Bach, der in den vergangenen Hitzeperioden nur etwa zehn Zentimeter Wasser führte, trat innerhalb kürzester Zeit über die Ufer und erreichte historische Höchststände. Gegen 22 Uhr wurden die bisherigen Hochwasser-Marken von 1983, 2013 und 2015 alle übertroffen, als der Pegel auf 2,70 Meter anstieg. Der Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe meldete, dass bis Mitternacht bereits 500 Einsatzstellen bewältigt wurden, während noch rund 300 weitere Einsätze nach den heftigen Regenfällen am Abend auf Bearbeitung warteten.
In Gondelsheim mussten mehrere Menschen durch die DLRG mit Booten aus ihren Häusern und Fahrzeugen gerettet werden. Trotz der dramatischen Lage wurden bislang keine Verletzten gemeldet. Der Wasser- und Schlammmassen walzten sich auch durch den benachbarten Bruchsaler Ortsteil Heidelsheim, wo der starke Regen teilweise über Fenster in die Häuser eindrang.
Besonders prekär ist die Situation in Bruchsal, wo in den Nachtstunden das Hochwasser erwartet wird, das zuvor in Gondelsheim für erhebliche Schäden gesorgt hatte. Bereits am Abend waren Unterführungen vollgelaufen, und Fahrzeuge steckten fest. Die Anwohner in Bruchsal wurden dringend gebeten, in ihren Häusern zu bleiben und sich in höhere Stockwerke zu begeben.
Zur Unterstützung der lokalen Kräfte wurden mehrere Hochwasserzüge aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe sowie die Berufsfeuerwehr aus Heidelberg entsandt. Die Polizei warnte in den frühen Morgenstunden vor unpassierbaren Straßen aufgrund umgestürzter Bäume und überfluteter Fahrbahnen und bat die Bevölkerung, das betroffene Gebiet weiträumig zu umfahren.
Die Lage bleibt weiterhin angespannt, und die Rettungskräfte arbeiten unermüdlich, um weitere Schäden zu verhindern und die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.
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