Hochwasser-Alarm in Saarbrückens bester Lage:
Pegel statt Party – Geschäftsinhaber bangen vor neuem Starkregen am Dienstag – Pumpen laufen im Akkord – einige Geschäfte komplett geschlossen – Papierbrühe im Aktenlager der Landeshauptstadt
Umfangreiche O-Töne und Eindrücke von Gastronomen und Ladenbesitzern - Menschen sitzen in Außengastronomie am Marktplatz während im Untergrund die Pumpen laufen - Schwere Verluste in Restaurants - Pub-Besitzer versucht das beste draus zu machen
Datum: Sonntag, 19. Mai 2024, 20:00 Uhr
Ort: Saarbrücken, Saarland
(jb) Der St. Johanner Markt, das Herz der Stadt, stand auch am Sonntag noch unter Wasser. Die Keller der umliegenden Gebäude waren vollgelaufen, Gastronomen und Geschäftsinhaber kämpften um den Schutz ihrer Betriebe. Heftige Regenfälle ließen das Wasser aus der Saar in die Keller der umliegenden Gebäude strömen. Die Feuerwehr stellte Sandsäcke zur Verfügung, um den Gastronomen und Geschäftsinhabern zu helfen, ihre Betriebe zu schützen.
Laut der Feuerwehreinsatzleitung sind nahezu alle Betriebe vom Hochwasser betroffen. In vielen Fällen geht es darum, den Wasserstand unterhalb der Sicherungskästen zu halten, um den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten zu können. Mehrere Gaststätten mussten bereits schließen, darunter der „Fresh Tea Shop“, das „Gasthaus Stiefel“ und das „IU“.
Im „Baumstriezels“ und „Old Murphy's Irish Pub“ kämpfen die Besitzer, den Stromkasten vor dem Wasser zu retten. Der Partykeller des Pubs steht unter Wasser, alle Tische sind weggeräumt. Bei „Tante Maja“ ist das Getränkelager überflutet. Auch im Gebäude von „Schuhmarke“, wo ein Aktenlager der Landeshauptstadt untergebracht ist, sind zahlreiche Dokumente beschädigt.
Ovidio Neag, Inhaber des „Baumstriezel-Original“, berichtet: „Wir haben momentan ungefähr 10.000 Liter Wasser im Keller. Gestern wurde ausgepumpt, heute nicht. Die Feuerwehr hat gesagt, ich muss warten. Ich habe Angst wegen des Stroms – der Kasten ist im Keller und das Wasser hat nur noch 30 Zentimeter bis zum Zählerschrank.“ Trotz der schwierigen Situation bleibt Neag optimistisch und hofft auf weniger Regen in den kommenden Tagen.
Auch Michael Bauer, Besitzer des Irish Pub, steht vor Herausforderungen: „Unser Gewölbekeller, in dem wir normalerweise Partys und Karaokeabende veranstalten, ist überflutet. Die Pumpen der Feuerwehr laufen ohne Pause. Das Wasser kommt von überall her – Wände, Abflüsse. Wir versuchen, den Betrieb oben so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Das Ordnungsamt ist kulant und wir bekommen viel Unterstützung.“
Ray Stephen Patrick vom „IU Restaurant“ hat ähnliche Sorgen: „Der Aufzugsschacht ist fast vollgelaufen, und wir mussten die Kühlhäuser abschalten. Heute haben wir komplett geschlossen und hoffen, dass sich das Wetter stabilisiert. Wir haben fast 500 Gäste verloren, die wir nicht bedienen konnten.“
Die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, um die Schäden zu begrenzen und den betroffenen Betrieben zu helfen. Mit Sandsäcken, Pumpen und viel Engagement versuchen sie, das Schlimmste zu verhindern. Dennoch bleibt die Sorge groß, dass neue Regenfälle die Lage weiter verschärfen könnten.
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