Polizei löst Bauernproteste auf:
Landwirte weigern sich nicht angemeldete Hafenblockade von Bremerhaven zu beenden - Großaufgebot der Polizei rückt an und setzt Platzverweise durch - Einzelne Teilnehmer versuchen Polizeiabsperrung zu durchbrechen - Diensthunde und Rettungswagen im Einsatz
Teils hitzige Diskussionen - 80 Landwirte waren nach morgendlicher Blockade am Nachmittag erneut angerückt, um die Zufahrten zu blockieren - Polizei erfasst alle Protestierenden und schreibt Anzeigen - Laut Beamten erstmaliger Fall, dass Landwirte nicht kooperieren
Datum: Samstag, 3. Februar 2024, 0:30 Uhr
Ort: Bremerhaven, Bremen
(ch) Der Protest der Landwirte im Land wird hitziger. Während in Ostdeutschland in den letzten Tagen einzelne Aktionen schon eskalierten, scheint nun auch im Westen nach Beschluss des Bundeshaushaltes durch den Bundestages die Stimmung zu kippen. Und die Geduld der Ordnungsbehörden zu Neige zu gehen. Am Freitagmorgen hatten Landwirte die Zufahrten zum Hafen von Bremerhaven blockiert (siehe NSN-Angebot 43755). Nachdem diese mittags dann den Heimweg angetreten hatten, erschien gegen 15 Uhr, rund zwei Stunden später, erneut eine Gruppe von 75 Landwirten, die den Hafen zustellte (siehe NSN-Angebot 43758). Dabei handelte es sich jedoch um eine nicht genehmigte Demo, welche die Landwirte auch nicht beenden wollten. Auch eine An- und Aussprache vom CDU-Landtagsabgeordneten Claus Seebeck, der auf Wunsch der Protestierenden angereist war, zeigte keine Wirkung.
Am Abend rückte schließlich ein Großaufgebot der Bereitschaftspolizei an. Die Beamten umstellten die Bauern, wobei auch Diensthunde eingesetzt wurden, und forderten deren Personalien. Dem kamen viele jedoch zunächst nicht nach, sondern fingen stattdessen vereinzelt hitzige verbale Auseinandersetzungen mit der Polizei an.
Am Rande der Proteste kam es hingegen zu gefährlichen Szenen. So hatte die Polizei den Hafen abgeriegelt, um einen weiteren Zustrom von Landwirten zu verhindern. Zwei Bauern wollten sich davon jedoch nicht abhalten lassen. Sie fuhren wohl geradewegs auf die Polizisten zu, die dabei auch gefährdet, aber nicht verletzt wurden. Entsprechende Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.
Bei der Blockade selbst mussten die Demonstrierenden alle ihre Personalien abgeben und wurden dabei einzeln von Polizisten zu den Einsatzwagen geführt. Insgesamt 80 Landwirte wurden so erfasst, die jetzt mit Anzeigen rechnen müssen. Ihnen wurde ein Platzverweis erteilt. Auch ein Rettungswagen war im Einsatz, wobei bislang nicht bekannt ist, ob ein Teilnehmer unter gesundheitlichen Problemen klagte oder es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam. Erst gegen 1:30 Uhr in der Nacht, mehr als 10,5 Stunden nach Beginn der illegalen Aktion, war diese beendet.

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