Protestierende Landwirte legen mehrere Autobahnen in NRW lahm:
Weit über 120 Traktoren und Lastwagen rollen in Schritttempo über niederrheinische Autobahnen und demonstrieren damit gegen Pläne der Bundesregierung - Verkehr auf der A40, A57 und A61 steht teilweise still - Polizei verhindert Zufahrt der Demonstranten auf die A3
Mehrere Kilometer Rückstau auf teils blockierten Autobahnen - Aktionen als Zeichen der Solidarität für Demonstranten in Berlin waren erst der Anfang: "Wenn keine Einigung erzielt wird, werden wir ab nächsten Jahr weitere Proteste durchführen und wie die aussehen, lasse ich mal offen..."
Datum: Montag, 18. November 2023, 18:00 Uhr
Ort: A40, A57 und A61 sowie Voerde, Nordrhein-Westfalen
(ch) Während hunderte Landwirte am Montag in die Bundeshauptstadt gefahren sind, um mit ihren großen Traktoren gegen die Pläne der Bundesregierung zur Streichung der Agrardieselerstattung zu protestieren, haben im Westen des Landes am Abend weit über 100 Kollegen eine etwas andere Idee gehabt.
Zeitgleich steuerten sie ihre landwirtschaftlichen Maschinen und Lastwagen auf mehrere Autobahnen am Niederrhein, um gezielt den Verkehr bis auf Schritttempo und zeitweiligen Vollstillstand runterzubremsen. Betroffen von der Protestaktion waren die A40 zwischen Venlo und Duisburg, die A57 zwischen Nimwegen und Krefeld sowie die A61 zwischen Venlo und Mönchengladbach. Auf allen drei Strecken kam es zu langen Rückstaus durch die Demonstranten, die ihren Protest anscheinend nicht zuvor angekündigt hatten. Für rund anderthalb Stunden waren die Fahrspuren blockiert, ehe die Traktoren den Weg runter von der Autobahn suchten.
Bei Voerde versammelten sich ebenfalls zahlreiche Landwirte am Abend auf einem Feld. Ihr Ziel war die nahe A3. Die Polizei war durch die Proteste auf den anderen Autobahnen jedoch vorgewarnt und rückte mit mehreren Streifenwagen an. Nach längeren Diskussionen genehmigten sie den Protestzug, verhinderten aber mit ihren Streifenwagen aktiv die Möglichkeit für die Landwirte, auf die Autobahn zu steuern, indem sie sämtliche Auffahrten blockierten. Daher parkten die Landwirte ihre tonnenschwen Kolosse stattdessen auf einer Autobahnbrücke. "Wir wollen unsere Solidarität mit den Landwirten zeigen, die heute in Berlin waren und dort demonstriert haben", sagt Ingo Hülser, Landwirt aus Voerde. "Wenn keine Einigung demnächst erzielt wird und die Maßnahmen nicht zurückgenommen werden, dann werden wir ab Anfang nächsten Jahres weitere Proteste durchführen und wie die Aussehen, lasse ich offen", kündigte er weitere Demonstrationen an. An seiner sehr spontanen Aktion, die erst am späten Nachmittag geplant worden war, nahmen rund 30 bis 40 Traktoren teil, in ganz NRW waren es nach bisherigen Schätzungen mehr als 120.
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