Ort: Bad Berka, Landkreis Weimarer Land, Thüringen
Navi führt LKW-Fahrer in die Irre und endet mit schweren Kopfverletzungen:
Die Route endet in den Büschen, da der schmale Weg nicht für schwere Lastwagen geeignet ist - Beim Rangieren gerät der Auflieger durch Tauwetter ins Rutschen und blockiert die Straße - LKW-Fahrer rutscht selbst bei Bergung des Fahrzeugs aus und zieht sich schwere Verletzungen zu - Der Mann wird umgehend in ein Krankenhaus gebracht
Anwohner fordern Maßnahmen der Navigationsgerätehersteller, um derartige Irrwege künftig zu verhindern
Datum: Donnerstag, 07. Dezember 2023, 00:15 Uhr
Ort: Bad Berka, Landkreis Weimarer Land, Thüringen
(fs) Der schmale Weg oberhalb der Ilmtal-Klinik ist für Lastkraftwagen einfach zu eng. Diese Tatsache wurde am Dienstagnachmittag erneut deutlich, als ein polnischer Sattelzugfahrer den Fehler beging, sich auf seine Navigationssysteme zu verlassen.
Der LKW-Fahrer, der von der Autobahn 4 aus Richtung Legefeld kam, folgte den Anweisungen seines Navis, das ihn an der Hetschburger Straße vorbei in den Erlenweg führte. Nach Angaben des LKW-Fahrers wies die Navigation auf eine Höhenbegrenzung hin, die sich, so weiß man jetzt, auf die historische Holzbrücke in Buchfart bezieht. Sein Ziel, den MiWo-Gewerbepark hätte er problemlos erreichen können.
Dieser Irrweg im Erlenweg endete schließlich im Buschwerk, da der schmale Weg nicht für schwere Lastwagen geeignet ist. Beim Rangieren geriet der Auflieger durch das Tauwetter ins Rutschen und blockiert den Erlenweg seit Dienstagnachmittag.
Die Anwohner sehen nicht allein den Fahrer in der Verantwortung, obwohl bereits beim Verlassen der Bundesstraße 85 in die Parkstraße zwei Sperrschilder für LKW sichtbar waren. Vielmehr richten sich ihre Fragen und Wünsche an die Navigationsgerätehersteller, um eine nachhaltige Lösung für solche Missgeschicke zu finden.
Inmitten des Unglücks hat der Fahrer Glück im Unglück – die Anwohner versorgen ihn mit Kaffee und Plätzchen und haben sogar angeboten, ihn in ihre Häuser einzuladen.
Am Mittwochnachmittag sollte das Fahrzeug schließlich geborgen werden. Der Fahrer hatte am Morgen seine Spedition über den Vorfall informiert, die eine Bergung vor mit der Versicherung abklären musste. Gegen 15.30 Uhr rollten die ersten Fahrzeuge des Bergungstrupps vor und sondierten die Lage. Schnell stand fest, dass mehrere kleine Bäume für die Bergungsaktion weichen mussten, hatte sich der Auflieger mit der Plane doch in diesen verfangen.
Plötzlich brach Hektik am Einsatzort aus, denn der Fahrer des LKW war auf dem vereisten Schnee ausgerutscht und gestürzt. Schnell eilten Anwohner und Helfer vor Ort herbei und halfen dem Mann auf. Er wirkte benommen und sackte schließlich wieder zusammen, bevor er das Bewusstsein verlor. Umgegend wurden Notarzt und Rettungsdienst alarmiert, die den Mann ins Krankenhaus brachten.
Wie sich später herausstellte, hatte sich der Fahrer durch den Sturz ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.
Bis spät in die Nacht zog sich die Bergung des Gespanns hin, da Schnee und Eis immer wieder den Einsatz behinderten. Erst nachdem mit Schaufeln festgefahrener Schnee entfernt und die Straße gesalzt wurde, konnte der Einsatz weitegehen.
Gegen Mitternacht schließlich war der Erlenweg wieder frei.
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