Gummersbach, Oberbergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen
Polizei schießt Mann und Unbeteiligten in Gummersbach nieder:
Polizeibeamter feuert mindestens 9 Schüsse auf flüchtenden Ladendieb unkontrolliert mitten in belebter Fußgängerzone ab - 30-jähriges Opfer überlebt lebensgefährlich verletzt den Kugelhagel – auch unbeteiligter Passant und Polizist werden schwer verletzt
Mehrere Polizisten verfolgen ihn durch Fußgängerzone, wobei der Mann, der zuvor einen Ladendiebstahl begangen haben soll und einen Beamten mit einem Messer verletzte - daraufhin feuert die Polizei aus einer oder mehreren Waffen zahlreiche Schüsse ab
Datum: Dienstag, 14. November 2023, 12:30 Uhr
Ort: Gummersbach, Oberbergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen
(sg) Um die Mittagszeit war die Gummersbacher Fußgängerzone auf der Hindenburgstraße gut besucht. Zahlreiche Leute schlendern in der Mittagspause durch die Einkaufsstraße oder essen einen Snack in den angrenzenden Lokalitäten. Da hallen plötzlich zahlreiche Schüsse durch die Innenstadt, ein Mann sackt mehrfach getroffen zu Boden.
Offenbar war es, so bisherige Polizeiinformationen, zu einer mutmaßlichen Bedrohungslage gekommen, weil der Mann mit einem Messer in der Fußgängerzone unterwegs gewesen sein soll. Nach unbestätigten Angaben soll er zuvor bei einem Ladendiebstahl erwischt worden sein und dann die Flucht ergriffen haben. Die eingesetzten Polizeibeamten konnten den Mann offenbar nicht stoppen und feuerten dann plötzlich mindestens neun Schüsse auf den Mann ab, der sofort regungslos zusammensackt. Allerdings trafen nicht alle Geschosse ihr Ziel, sondern schlugen auch in die umliegenden Schaufenster ein. Hierbei soll auch ein 43-jähriger Passant schwer am Bein verletzt worden sein.
Unverzüglich riegelt die Polizei den gesamten Umkreis ab. Ein Notarzt bringt das Opfer wenig später ins Krankenhaus. Es schwebt in Lebensgefahr. Auch der angeschossene Passant kommt mit einer Schussverletzung im Oberschenkel in eine Klinik. Der mutmaßliche Angreifer hatte zuvor offenbar auch einen Polizisten mit einem Messer oder einem ähnlichen Gegenstand verletzt. Ob die unkontrollierten Schüsse noch weitere Personen getroffen haben, ist noch unklar. Die genauen Tatumstände ermittelt nun die Polizei aus Köln. Dies, so heißt es aus Polizeikreisen, sei das normale Vorgehen, wenn gegen eigene Beamte ermittelt werden müsse. Warum der Polizist oder sogar mehrere Polizisten zur Dienstwaffe greifen mussten und warum eine so große Zahl an Schüssen abgefeuert wurde, ist noch nicht bekannt. Von dem Vorfall gibt es auch Augenzeugenvideos (s. NSN-Meldung 42994). Zunächst sollen die Beamten versucht haben, dem flüchtenden Mann einen Stuhl vor die Beine zu werfen, weil dieser mit einem Gegenstand in der Hand herumfuchtelte. Dann fielen die Schüsse.
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