Giftiger Rauch breitet sich überall hin aus:
Ausgedehnter Kellerbrand in siebenstöckigem Wohnblock - Einsatzkräfte müssen zahlreiche Menschen aus verrauchtem Haus retten (on tape) - Feuerwehr gelangt aufgrund von Hitze und verwinkelter Bauweise nicht an den Brandherd - Rauch dringt aus allen Kellerschächten raus und in Tiefgarage und Treppenhaus ein - 19 Menschen müssen vom Rettungsdienst betreut werden
Großalarm für Rettungskräfte aus der gesamten Region - Feuerwehr flutet Keller schließlich mit Löschwasser und Schaum - Schlechtes Wetter drückt Rauch zum Boden und bringt evakuierte Anwohner in Gefahr - Feuerwehr erklärt Nutzen von Fluchthauben und wieso eingeatmeter Rauch lebensgefährlich ist
Datum: Montag, 13. November 2023, 19:30 Uhr
Ort: Delmenhorst, Niedersachsen
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(ch) Großeinsatz für die Feuerwehren und Rettungsdienste am Abend in Delmenhorst. Was anfangs als unklare Verrauchung eines Wohngebäudes begann, endete in einem mehrstündigen Einsatz gegen ausgedehnten Kellerbrand in einem großen Wohnblock mitten in der Stadt.
Aus noch ungeklärter Ursache war es im Kellergeschoss zu einem Feuer gekommen. Der entstandene Rauch konnte über die Türen ins Treppenhaus gelangen und sorgte dafür, dass den Bewohnern rasch die Fluchtwege abgeschnitten wurde. Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, galt es für sie gleich mehrere Aufgaben abzuarbeiten. Wo ist der Brandherd? Sind noch Menschen in Gefahr? Ist eine Evakuierung notwendig?
Während erste Trupps sich versuchten in den Keller vorzuarbeiten, kontrollierten zwei weitere Trupps das Treppenhaus nach möglichen Opfern. Zudem verschafften sie sich in sämtliche Wohnungen Zutritt, um zu prüfen, ob und wie viel Rauch bereits in diese eingedrungen war.
Insgesamt 50 Personen waren in dem Gebäude gemeldet. Auch wenn nicht alle zuhause waren, war frühzeitig absehbar, dass neben vielen Feuerwehren auch der Rettungsdienst gefordert sein müsste. Daher wurden nicht nur alle Feuerwehren der Stadt, sondern auch drei Schnelleinsatzgruppen der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen hinzualarmiert.
Die enorme Hitze und Rauchentwicklung verhinderten, dass die Feuerwehrmänner den Brandort wirklich lokalisieren konnten. Daher entschieden sie sich dafür, das Kellergeschoss mit Löschwasser und Schaum förmlich zu fluten, um so die Flammen zu ersticken. Der Qualm nahm jedoch daraufhin noch einmal zu, sodass die Feuerwehreinsatzleitung entschied, Personen und auch Familien mit Kleinkindern, die anfangs im Gebäude bleiben durften, nun ebenfalls zu evakuieren.
Mittels Fluchthauben, bei denen Filtermasken das hochgiftige Kohlenmonoxid aufnehmen, wurden die Menschen ins Freie gebracht. Erschwerend für alle Anwesenden kam auch das Wetter hinzu. Denn dieses drückte den Rauch immer wieder runter und hüllte damit auch die Hausbewohner ein, die teilweise daraufhin ebenfalls untersucht werden mussten. Die Feuerwehr zog sich zeitweise zurück, da ein arbeiten ohne Atemschutz unmöglich war.
Insgesamt 19 Betroffene wurden von den Notärzten gesichtet. Zwei von ihnen mussten medizinisch versorgt und einer ins Krankenhaus gebracht werden. Dass nicht mehr Menschen auch ernster verletzt wurden, ist wohl dem umsichtigen Handeln der Rettungskräfte zu verdanken, wie Jannick Stürenburg als Organisatorischer Leiter Rettungsdienst betont: „In den Rauchgasen ist nicht nur Kohlenmonoxid, sondern auch andere Bestandteil, die bei kurzer Einwirkzeit tödlich wirken.“
Die Löscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin. Der aufsteigende Qualm an der Hausfassade war teilweise so heiß, dass die Feuerwehr das Gebäude von außen kühlen musste, um zu verhindern, dass die Hitze die Fassade entzünden könnte.
Der Wohnblock musste stromlos geschalten werden und ist vorerst nicht mehr bewohnbar. Die Stadt hat sich für Betroffene, die nirgends kurzfristig unterkommen können, um Notunterkünfte gekümmert. Brandsachverständige der Polizei sollen morgen die Ermittlungen aufnehmen.
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