Delmenhorst, Niedersachsen
Die wohl ungewöhnlichste Feuerwehrrettung des Jahres:
Katzenbesitzer Alex (27) klettert seiner verängstigten Katze Sid bis auf 12 Meter in Baumkrone hinterher - den Rückweg muss dann die Feuerwehr per Drehleiter organisieren
Gesamte Aktion samt Rettung durch Feuerwehr und O-Tönen aller Beteiligten on tape: "Hoch ging es einfach, runter nicht mehr..."
Datum: Sonntag, 17. September 2023, 20:00 Uhr
Ort: Delmenhorst, Niedersachsen
(gs) Diesen Einsatz werden alle Beteiligten wohl so schnell nicht vergessen und für die Feuerwehr Delmenhorst gehört er wohl zur ungewöhnlichsten Rettungsaktion des Jahres...
Die Leitstelle erreichte am Sonntagabend gegen 20 Uhr ein Notruf: "Mein Bruder sitzt auf 12 Metern Höhe im Baum und kommt nicht mehr runter". Die Drehleter der Berufsfeuerwehr rückte aus. "Wir hatten keine weiteren Informationen und dachten, dass dort ein Kind beim Spielen im Baum sitzt", erzählt Jörn Bengelsdorf, Hauptbrandmeister von der Berufsfeuerwehr Delmenhorst. Doch vor Ort stellte sich die Situation etwas anders da: Der 27-jährige Alex R. hatte mit seinem Bruder Luca und seiner Familie den lauen Spätsommerabend zum Grillen genutzt, dabei war seine noch junge Katze Sid entwischt und direkt auf eine große Eiche an der Straße geklettert. Die knapp einjährige Katze wirkte auf großer Höhe plötzlich mächtig verängstigt, Alex R. hatte große Sorge, dass sein noch unerfahrener Stubentiger abstürzen könnte und zögerte nicht lange, er zog sein Badeschlappen aus und kletterte in kurzer Hose und Tennissocken kurzer Hand hoch hinauf in die Baumkrone. Auf satten 12 Metern Höher bekam er Sid zwar zu greifen und gesichert, ein Rückweg erschien dann jedoch aussichtslos: "Hoch ging es einfach, runter gar nicht mehr". Sein Bruder Luca versuchte dann noch entgegenzuklettern, um zu helfen, dann entschied man sich, dass die Höhe und die inzwischen eingetretene Dunkelheit zu gefährlich wird und rief die Feuerwehr. Das dann eintreffende Team der Drehleiter musste zunächst einen günstigen Aufstellort auf einer Wiese finden, um den Drehleiterkorb auch an den Baum schwenken zu können. Dann ging es los: Jörn Bengelsdorf sägte noch ein paar Äste mit der Motorsäge ab, um besseren Zugang zu bekommen, dann waren Katze und gebeutelter Retter in Sicherheit im Drehleiterkorb der Feuerwehr. Auf dem sicheren Boden wurde die Katze erstmal der Freundin übergeben, während Alex und Luca sich bei der schmunzelnden Feuerwehr bedankten. "Das war schon ungewöhnlich", so Bengelsdorf. Er fügt aber hinzu, dass die Person tatsächlich in der Höhe in Gefahr war und daher auch keine Kostenrechnung zu erwarten hat. "Wir haben aber noch keine Katze im Baum gelassen, die kommen normalerweise immer selber wieder runter". Alex und sein Bruder Luca war die Aktion zwar unangenehm, sie zeigten sich aber dankbar für die tolle Hilfe der Feuerwehr.
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