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Dienstag, 18. April 2023
Schleiz, Saale-Orla-Kreis, Thüringen
News-Nr.: 41718

"Man hat uns schon so viel versprochen, dass wir es erst glauben, wenn der Bagger vor der Tür steht":
Bushaltestelle direkt vor Fahrzeughalle der Feuerwehr soll nach mehr als 20 Jahren endlich um rund 70 Meter versetzt werden

Haltestelle befand sich bereits bei Bau der Feuerwache dort, Feuerwehr ging jedoch von einer zeitnahen Lösung aus - Erhebliche Probleme und Gefahren für die Einsatzkräfte beim Ein- und Ausfahren - Bürgermeister: "Ich kann nicht einfach eine Bushaltestelle oder ein Verkehrsschild nach Gutdünken umsetzen" - Stadtbrandmeister: "Es fehlt der Wille der Verantwortlichen, so schnell wir möglich zu handeln - es nervt, dass man nicht hinter uns steht" - "Extrem erschwerte Bedingungen für die Einsatzkräfte"

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Datum: Dienstag, 18. April 2023

Ort: Schleiz, Saale-Orla-Kreis, Thüringen

 

(ah) Es ist eine Posse, die bereits mehr als 20 Jahre andauert - und möglicherweise ist nun ein Ende in Sicht....allerdings unter Vorbehalt und vorübergehend: Eine Bushaltestelle, die genau vor der Fahrzeughalle der Feuerwehr im türingischen Schleiz steht, soll nun verlegt werden....offenbar....möglicherweise....

Die Haltestelle stand bereits dort, als das Feuerwehrgerätehaus samt Fahrzeughalle geplant und schließlich 2001 fertiggestellt wurde. Bei der Feuerwehr ging man davon aus, dass sich das Problem mit der Haltestelle zeitnah lösen ließe, doch weit gefehlt: "Alle Bemühungen in den ganzen Jahren scheiterten", so Stadtbrandmeister Ronny Hofmann. Man machte immer wieder Vorschläge, doch alle Versuche schienen auf taube Ohren und erhebliche Schwierigkeiten durch behördliche Irrwege zu stoßen.

Doch die Probleme, die durch die Haltestelle entstehen, sind für die Feuerwehr und auch die Bürger nicht unerheblich. Erstens kommt es immer wieder zu Rückstaus durch haltende Busse, was für die freiwilligen Einsatzkräfte bei der Anfahrt eine Zeitverzögerung bedeutet, eine zweite Gefahr ist die Ausfahrt an der Haltestelle vorbei, da sich dort häufig wartende Kinder und Erwachsene befinden und ein dritter Punkt ist die Einfahrt in die Stellplätze bei der Rückkehr, die nicht gerade möglich ist und so schon mehrfach zu Schäden an den Einsatzfahrzeugen führte. In den vergangenen Jahren sind zudem die Feuerwehrfahrzeuge größer geworden, zudem stieg das Einsatzaufkommen um rund 350%. "Es sind extrem erschwerte Bedingungen für die Einsatzkräfte", fasst Hofmann zusammen und warnt davor, dass es so weit kommen könnte, dass einige seiner Kameraden schlicht und einfach die Schnauze voll haben: "Irgendwann werfen die das Handtuch".

Die Lösung all dieser Probleme liegt eigentlich auf der Hand: Man verlegt die Haltestelle einfach um 50-100 Meter und alles ist so, wie es sein sollte. "Das ist einfach und unkompliziert machbar", findet auch der Stadtbrandmeister, doch hier irrt er offensichtlich, da dies über Jahre und Jahre nicht geschah.

Laut Bürgermeister Marko Bias liegt die Lösung des Problems, nicht an ihm oder seiner Verwaltung: "Ich kann nicht einfach eine Bushaltestelle oder ein Verkehrsschild nach Gutdünken umsetzen". Vielmehr dürfe man erst tätig werden, wenn die entsprechenden verkehrsrechtlichen Anordnungen vorliegen. Dies sei nun der Fall, so dass man nun die Verlegung nun "in Angriff nehmen" könne. Konkret bedeutet dies, dass die Haltestelle an einer etwa 70 Meter weiter entfernten Stelle aufgestellt werden soll - übrigens einer der Vorschläge, den die Feuerwehr bereits vor einiger Zeit unterbreitet hatte. Dabei handele sich sich allerdings nur um eine provisorischen Lösung für die nächsten Jahre. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass es grundsätzlich schwierig sei, in diesem Bereich einen neuen Standort für die Haltestelle zu finden. Warum der schwierig zu findende neue Standort und das Genehmigungsverfahren jedoch so viele Jahre in Anspruch nahmen, erläutert er nicht.

Bei der Feuerwehr hat man den Verdacht, dass bei der Stadtverwaltung und beim Bürgermeister auch der Wille fehlte, schnell eine Lösung zu finden: "Es nervt, dass man nicht hinter uns steht", so Stadtbrandmeister Hofmann. Auch die Bevölkerung habe kein Verständnis für das jahrelange Nicht-Handeln der Verantwortlichen. Nun, da die Haltestelle - offenbar, möglicherweise - verlegt werden soll, freut sich Hofmann zwar über die Ankündigung, doch zu Jubelstürmen lässt er sich nicht hinreißen: "Man hat uns schon so viel versprochen, dass wir es erst glauben, wenn der Bagger vor der Tür steht...."

 


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