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Mittwoch, 15. Februar 2023
Leichlingen, Rheinisch-Bergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen
News-Nr.: 41377

"Hier läuft einer mit Waffe rum und muss zur Rechenschaft gezogen werden":
Mann streift seit mehr als einem Jahr fast jede zweite Nacht mit Gewehr bewaffnet durch privates Wildgehege, legt auf die Tiere an, drückt aber nicht ab - Im vergangenen Jahr Hirsch von mutmaßlichem Wilderer erschossen und fachmännisch zerlegt - Staatsanwaltschaft legt Ermittlungen trotz sehr guter Bilder aus Überwachungskamera auf Eis

Unverständnis beim Betreiber des Geheges - "Er muss in nächster Nähe wohnen" - "Es ist zur Regelmäßigkeit geworden" - "Leute sind besorgt" - "Staatsanwaltschaft hat nicht so ihr Interesse gezeigt" - "Eine Kugel kann ohne Weiteres ins Schlafzimmer geraten" - Staatsanwaltschaft teilt schriftlich mit, dass man keine Anhaltspunkte für den Verdacht der Wilderei oder einen Verstoß gegen das Waffengesetz sieht - Eltern von naher Grundschule in Sorge, Kinder werden nun mit dem Auto zur Schule gebracht

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Datum: Mittwoch, 15. Februar 2023

Ort: Leichlingen, Rheinisch-Bergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen

 

(ah) "Hier läuft einer mit Waffe rum und muss zur Rechenschaft gezogen werden": So fasst Willi Heimes, der in Leichlingen auf einem großen Areal ein beliebtes Wildgehege betreibt und mit seiner Familie in einem Haus unterhalb des Geheges lebt, die seit mehr als einem Jahr andauernde Situation zusammen. Es handelt sich dabei keineswegs um Einbildungen oder Spinnereien, sondern um eine Tatsache: In fast jeder zweiten Nacht fangen die Überwachungskameras auf dem Gelände einen Mann auf, der mit einem Gewehr durch die Wege streift, am Gehege stoppt, anlegt, auf die Hirsche zielt, aber dann doch nicht abdrückt. Auf einigen der Aufnahmen ist der Bewaffnete sogar recht deutlich zu erkennen.

Im vergangenen Februar wurde sogar ein Hirsch erschossen, mit einer Schlinge aus dem Gehege gezogen und fachmännisch zerlegt. Ganz offensichtlich war hier ein Wilderer am Werk. Ob es sich bei dem Wilderer auch im den nächtlich herumstreifenden Waffennarr handelt, ist unklar; in jedem Falle zeigte Willi Heimes sowohl den Fall des erschossenen Tieres, als auch den des immer wieder mit einer Waffe auftauchenden Mannes bei der Polizei an. Diese führte mehrfach Ermittlungen und Untersuchungen durch, konnte jedoch keine konkreten Hinweise auf einen möglichen Täter finden, so dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nun zunächst eingestellt hat.

Im Falle des erschossenen Hirsches gebe es zwar einen "hinreichenden Verdacht wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruchs und Diebstahls", jedoch "keine Anhaltspunkte für den Verdacht der Wilderei." Die Person auf den Aufnahmen sei "aufgrund der Qualität der Aufzeichnungen nicht zu identifizieren" und es gäbe "keine zureichenden Anhaltspunkte für einen Verstoß gegen das Waffengesetz.

Bei Willi Heinen und Enkel Paul stößt dies auf wenig Verständnis. Man habe den konkreten Verdacht, dass es sich um jemanden aus der Nachbarschaft handele und zudem seien die Bilder ihrer Ansicht nach für einen Abgleich ausreichend. Auch die Regelmäßigkeit des Auftretens könne einen Ermittlungserfolg erleichtern: "Die müssen doch mal in der Lage sein, sich in der Nacht mal getarnt in dem Bereich hinzustellen", so Heimes. Besonders irritiert sind Großvater und Enkel darüber, dass ein offenes Tragen einer Langwaffe auf fremden Privatgelände nicht gegen das Waffengesetz verstoßen soll. Man hat sich zwar über den langen Zeitraum an den Gedanken gewöhnt, aber dennoch besteht die Gefahr, dass sich ein Schuss lösen, durch ein Fenster des unterhalb des Geheges liegenden Wohnhauses der Heimes gehen und dort jemanden treffen könnte. Auch in einer nahen Grundschule löst der Unbekannte Sorge aus: Die Eltern bringen die Kinder mit dem Auto zur Schule, seitdem der Mann auf den Aufnahmen zu sehen ist.

Paul Heimes hat sämtliche Bilder noch einmal bei den Ermittlungsbehörden eingereicht und hofft, so weitere Ermittlungen anzustoßen, so dass der Mann schließlich identifiziert werden kann. Im Leichlinger Idyll wäre man dann deutlich entspannter.

 


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