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Dienstag, 14. Februar 2023
Bernkastel-Kues, Landkreis Bernkastel-Wittlich, Rheinland-Pfalz
News-Nr.: 41368

Zu hoch für den Karnevalsumzug und das Ordnungsamt:
Mitarbeiter des örtlichen Ordnungsamts legt Karnevalswagen unmittelbar vor Umzugsbeginn still, da vorliegendes TÜV-Gutachten eine Höhe von 4m + 1,5m und nicht 5,5m auswies - Wagenbauer fassungslos und enttäuscht

Wagen stellt die Hamburger Elbphilharminie dar und verfügt über eine 1,5m hohe Brüstung als Absturzsicherung - Penibler Ordnungsamtsmitarbeiter bestand darauf, dass es sich um eine Gesamthöhe von 5,5m handele - Wagenbauer: "Scheinbar waren 4m + 1,5m zu rechnen zu hoch für den Mitarbeiter" - "Das wäre, als ob ich einen Balkon beantrage und zusätzlich beantragen muss, dass sich auf dem Balkon Personen aufhalten" - "Man hat das Haar in der Suppe gesucht und war nicht an einer Lösung interessiert" - "Enttäuschung war riesig" - "Das war eher ein Machtspiel" - Posse schlägt regional hohe Wellen - Bürgermeisterin erkennt unnötiges Vorgehen in schriftlicher Stellungnahme an: "Fehleinschätzung durch den Mitarbeiter der Ordnungsverwaltung"

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Datum: Dienstag, 14. Februar 2023

Ort: Bernkastel-Kues, Landkreis Bernkastel-Wittlich, Rheinland-Pfalz

 

(ah) Karneval, Fasching, Fastnacht - die närrischen Tage stehen an und in einigen Orten fanden auch bereits die ersten Umzüge statt. Für Karnevals-Fans, die durch die pandemiebedingte Pause in den letzten Jahren regelrecht ausgehungert sind, eine gute Möglichkeit, die neuen Karnvalswagen schon vor den größeren Rosenmontagumzügen vorzustellen. So auch die "Anonymen Wagenbauer" aus Bernkastel-Kues im Moseltal. Die etwa 35 Mitglieder umfassende Gruppe hat in diesem Jahr einen der Hamburger Elbphilharmonie nachempfundenen Wagen gebaut, um darauf hinzuweisen, dass man im Ort zwar keine Elphi brauche, aber eine Stadthalle als Veranstaltungsort dringend nötig sei. Zahllose Stunden Arbeit und etwa 5000 Euro investierte man in den außergewöhnlichen und durchaus großen Wagen.

Am vergangenen Samstag - also gut eine Woche vor Rosenmontag - stand im nahen Leiwen bereits der Karnevalsumzug statt und hier sollte der Elphi-Wagen vorgestellt werden. Die entsprechenden Vorbereitungen wurden getroffen, ein TÜV-Gutachten wurden eingeholt und so fand sich die Gruppe guten Mutes kurz vor Beginn des Umzuges am Startort ein. Einige Mitglieder stiegen auf den Wagen, der Fahrer wartete auf den Beginn - doch dann kam alles anders.

Ein Mitarbeiter des zuständigen Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Schweich hatte ein Auge auf den Wagen geworfen und offensichtlich mißfiel ihm, was er sah. "Wir haben vom Wagen aus die Beamten gesehen, die mit unserem Fahrer und unseren Veranstaltern geredet haben - das sah nicht gut aus", berichtet Saddam El Hammoud, der gemeinsam mit weiteren Gruppenmitgliedern auf dem Wagen stand. "Man hat ihm schon am Gang angesehen, dass das nicht gut werden würde", pflichtet ihm Gründungsmitglied Manuel Priwitzer bei.

Das Problem lag offenbar im Gutachten, bzw. in der Interpretation oder im Verständnis des Gutachtens. Hier war von einer Gesamthöhe von vier Metern PLUS einer einklappbaren Brüstung von 1,5 Metern die Rede, der Ordnungsamtsmitarbeiter bestand jedoch auf einer Gesamthöhe von 5,5 Metern, die nicht ausgewiesen sei, zudem sei nicht angegeben, dass auf der oberen Ebene Personen mitfahren dürfen. Manuel Priwitzer fehlt jegliches Verständnis für die Beanstandungen: "Das wäre, als ob ich einen Balkon beantrage und zusätzlich beantragen muss, dass sich auf dem Balkon Personen aufhalten."

Auch ein Telefonat mit dem Gutachter konnte das Problem nicht aus der Welt schaffen, so dass die "Anonymen Wagenbauer" vor die Wahl gestellt wurden, entweder ohne Personen auf dem Wagen mitzufahren oder überhaupt nicht teilzunehmen. Man entschied sich schwer enttäuscht für die zweite Option, wurde aber vom Veranstalter des Umzugs gebeten, den Wagen vor eine Festhalle zu stellen und dort für Musik und Stimmung zu sorgen. Die verhinderten Umzugsteilnehmer nahmen an und konnten so zumindet noch ein wenig an den Feierlichkeiten teilnehmen.

Es bleiben jedoch die verhinderte Umzugsteilnahme und der penible Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die für Frust bei den Wagenbauern und lokal für einiges Kopfschütteln sorgte. Christiane Horsch, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich hat sich inzwischen schriftlich gegenüber unserem Reporter geäußert und Fehler von Seiten der Verwaltung eingeräumt. In der Mail heißt es, das nach einem Austausch klar aufgezeigt worden sei, dass "in der Eile unmittelbar vor Zugbeginn eine schlechte Kommunikation stattfand", woraus eine "Fehleinschätzung durch den Mitarbeiter der Ordnungsverwaltung" resultierte. Bürgermeisterin Horsch habe sich daher inzwischen bei den Wagenbauern entschuldigt.

 


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