niedersachsen
Mittwoch, 25. Januar 2023
Wildeshausen, Landkreis Oldenburg, Niedersachsen
News-Nr.: 41227

Ungenutzt wieder zu Leben erweckt - Gebrauchte Möbel in der Krise:
Jungunternehmer eröffnet zum Jahresanfang Gebrauchtmöbelhaus und bekommt in Zeit von Preisverdoppelungen von Möbelpreisen enormen Zuspruch

Reportagige Begleitung im Geschäft und bei Geschäfts- und Haushaltauflösung und Auslieferungen

Bildergalerie vorhanden

Datum: Mittwoch, 25. Januar 2023

Ort: Wildeshausen, Landkreis Oldenburg, Niedersachsen

 

(gs/ah) Wenn selbst IKEA krisenbedingt seine Preise für viele Möbel mehr als verdoppelt, dann ist nicht nur guter Rat teuer, sondern für viele Menschen das neue Sofa oder die Esstisch-Garnitur schlicht nicht mehr bezahlbar.

Dass es einen steigenden Bedarf an gebrauchten Möbeln gibt, stellte Kai Strömer bereits seit Sommer letzten Jahres fest, als der 38-Jährige als Flüchtlinghelfer in seiner Heimatstadt Wildeshausen tätig war und dabei bei der Beschaffung und Einrichtung von Unterkünften bemerkte, dass nicht nur Flüchtlinge auf der Suche nach gebrauchtem, aber wertigen Mobiliar sind. Da er selber schon lange ein Faible für Vintage-Design hatte, hatte Strömer  die zündende Idee: Er mietete die Fläche eines altes Fahrradgeschäftes an einer Hauptverkehrsstraße und sammelte gute, gebrauchte Möbel zusammen: Haushalt- und Geschäftstauflösungen, Nachlässe, Entrümpelungen. Wenige Wochen später öffnete dann „Strömers Gebrauchtmöbelhaus“ Anfang Januar und der Zustrom beziehungsweise Zuspruch für das Geschäft reißt nicht ab. Dabei überrascht, dass eben nicht in der Mehrzahl hilfsbedürftige Kunden mit kleinem Geldbeutel den Weg in den neuen Laden finden, sondern auch das persönliche Stöbern in wertigen, alten Dingen die interessierten „Normal-Kunden“ anlockt.

Es zeigt sich: Retro ist Kult! Während vor wenigen Jahren Omas teure Eiche-Rustikal-Möbel unverkäuflich in der Sperrmüllpresse landeten, finden die Möbel heute über Strömers Laden wieder dankbare Besitzer, die den Charme und die Qualität der alten Möbel schätzen und wieder zu neuem Leben verhelfen. Der Gedanke von Nachhaltigkeit, teurere Neupreise und derzeit aus verschiedenen Gründen weniger Geld bei vielen Menschen sind nur einige der Gründe, weshalb gebrauchte Möbel keineswegs mehr versteckt werden.

An fast jedem Tag ist dies Strömers Gebrauchtmöbelhaus bemerkbar: Kundin Christina Eilers etwa kommt mit Kinderwagen und ihrem Sohn herein, weil sie einfach vom Charme des Alten schwärmt und es genießt, im Laden zu stöbern. Second Hand ist in. Auch die nächste Kundin Daniela Bergmann ist nur durch Zufall auf den Laden gestoßen und kommt mit Strömer ins Gespräch. Sie möchte ihm Möbel aus dem Haushalt ihrer Eltern zu überlassen. Auch Andere haben schon auf- und ausgeräumt: Michael Gerisch bringt eine Wanne mit Geschirr, während eine alte Dame zwei Stickdecken für 5 Euro kauft, die Strömer aus einer Wohnungsauflösung vor dem Container gerettet hat. Kundin Nicole Ritzke zeigt ihm wenig später, was sie gerade im Internet zu verkaufen versucht – erfolglos. Das Geschäft im Netz scheitert oft an Unzuverlässigkeiten, Nachbehandlungen und Betrügern. „Es ist schön, wieder etwas anfassen zu können und zu stöbern“, zeigen sich auch zwei ältere Damen begeistert beim Blick durch die Auswahl der alten Dinge. „Eine Zeitreise in eine gute Zeit“. Diese gute alte Zeit schätzt inzwischen auch ein Bistro-Café gleich nebenan, wo Kai Strömer kurz nach der Eröffnung eine Retro-Chill-Ecke einrichten konnte, die gerade von jungen Leuten genutzt wird. Nicht jeden Tag verkauft Strömer die ganz großen Dinge, aber der Start war vielversprechend und der Strom an Nachschub für sein Geschäft reißt nicht.

Nach Ladenschluss geht es weiter. Mit seinem kleinen Möbelwagen – natürlich auch Retro – geht es quer durch die Stadt: Zunächst holt er für wenig Geld wertige alte Möbel aus einer zu räumenden Wohnung; die alte Dame musste in ein Heim, die Angehörigen sind dankbar, wenn die Möbel nicht im Schrott landen. Bei einer Kundin tauscht Strömer ein weißes Stoff-Sofa gegen eine schwarze Ledercouch – die alte Garnitur geht wieder in den Verkauf, 50 Euro bleiben schon jetzt als Gewinn. Spät am Abend holt der Jung-Unternehmer mit einem Freund noch wertvolles Mobilar aus einem Friseur-Salon, der geschlossen wird. Und so wächst und ändert sich das Angebot von Strömers Gebrauchtmöbelhaus täglich und lässt alte Möbel wieder aufleben...

 


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