Unbegreifliche Szenen nach schrecklichem LKW-Unfall auf der Todesstrecke A2
Sattelzug prallt auf Vordermann und geht in Flammen auf - Eingeklemmter Fahrer verbrennt in völlig zerstörtem Fahrzeug - Flammen greifen auch auf Waldstück über - Schaulustige zeigen Einsatzkräften den Mittelfinger und rauchen im Wald bei Waldbrandstufe 5 (on tape)
Rettungskräfte im stundenlangen Großeinsatz - Kilometerlanger Rückstau auf vielbefahrener Strecke - A2 in den vergangenen Wochen immer wieder Schauplatz schwerer Unfälle - Polizei ermittelt gegen Gaffer - Feuerwehr hat klare Meinung: "Das macht mich auch persönlich aggressiv. Wir sind ehrenamtlich hier (...) und es ist traurig, dass vom Bürger nicht einmal der nötige Respekt da ist. Da hab kein Verständnis dafür." - Beamte appellieren eindringlich, Assistenzsysteme nicht abzuschalten - Umfangreiches Material mit mehreren guten Tönen von Helfern und im Stau stehenden
Datum: Dienstag, 09. August 2022, 16:30 Uhr
Ort: A2 bei Wollin Richtung Magdeburg, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg
(tz/ch) Auf der viel befahrenen und berüchtigten A2 in Brandenburg kam es am späten Dienstagnachmittag wieder einmal zu einem wahren Horrorunfall. In Richtung Magdeburg hatte es einen Unfall gegeben und sich dahinter ein entsprechender Stau aufgebaut. Ein LKW-Fahrer hatte das Stauende vermutlich aus Unachtsamkeit völlig übersehen und war nahezu ungebremst auf seinen bereits stehenden Vordermann aufgefahren. Die Zugmaschine fing sofort Feuer und stand kurze Zeit später in Vollbrand. "Eine massive schwarze Rauchwolke und Flammen waren auf der Anfahrt schon zu sehen", so die Feuerwehr.
Nach nur wenigen Minuten war das erste Feuerwehrfahrzeug da und begann sofort mit den Löscharbeiten. Inzwischen hatten die Flammen auch auf den angrenzenden Wald übergegriffen. "Das Feuer ist rasant in den Wald gezogen, weil wir so viele trockene Tage hatten", so Kevin Kujat von der Feuerwehr Wollin weiter. Nur mit Mühe und einer schnellen Brandbekämpfung konnte ein weiterer Waldbrand verhindert werden. Für den LKW-Fahrer konnten die Kameraden jedoch nichts mehr tun. Er wurde bei dem Unfall so schwer eingeklemmt, dass er nicht mehr gerettet werden konnte. Er verbrannte in seiner völlig zusammengestauchten Zugmaschine. Ein sehr dramatisches und belastendes Unfallbild für die eingesetzten Kameraden. "Wir haben hier häufig mit zu tun, die A2 ist auch als Todesstrecke bekannt, von Dreieck Werda bis weit hinter Hannover", so Kujat.
Als ob dies nicht schon schrecklich genug wäre, hatten zwei Schaulustige auf der anderen Seite der Autobahn nichts besseres zu tun, als Bier trinkend und rauchend bei Waldbrandstufe 5, den Einsatzkräften den Mittelfinger zu zeigen. "Das macht mich auch persönlich aggressiv. Wir sind ehenamtlich hier, haben Familie zuhause und andere Sachen zu tun und dann ist es traurig, dass vom Bürger nicht einmal der nötige Respekt da ist, da hab kein Verständnis dafür". Auch die befragten Autofahrer im Stau können solch ein respektloses Verhalten kaum glauben. "Unmöglich, die Leute machen ihren Job und wollen helfen. Klar, dass die darüber böse sind. Mittelfinger geht gar nicht". Die Polizei hat sich die beiden vorgeknöpft und ermittelt.
Die Beamten appellieren derweil an alle Verkehrsteilnehmer, die Assistenzsysteme an Bord nicht abzuschalten, sondern zu nutzen. "Auch wenn das manchmal dazu führt, dass man im Verkehr etwas zurückgeworfen wird. Es ist für einen selbst sicherer und wir können solche schweren Unfälle verhindern oder zumindest vermindern", betont Sven Roeske von der Autobahnpolizei Michendorf. Die Systeme würden immer dann eingreifen, wenn der Mensch zu versagen droht: "Wir beoachten leider Fahrzeugführer, die mit allem anderen beschäftigt sind, als mit dem Fahren. Da liest man Zeitung oder Fernsehen, schaut auf das Handy oder macht Essenspausen im Lkw. Und dann kommt es zu so schwerwiegenden Unfällen."
Diese zu beseitigen, ist Aufgabe des Abschleppunternehmens Brameier, was in den vergangenen Wochen häufig auf die A2 ausrücken musste. "Möglicherweise ist das dem warmen Wetter und dem hoheb Verkehrsaufkommen auf der A2 geschuldet", vermutet Geschäftsführer Paul Brameier. Er und seine Männer versuchen das verbrannte Blechknäuel rasch zu bergen, um das Risiko eines weiteren Folgeunfalls zu minimieren. Nach getaner Arbeit werden auch sie sich im Büro zusammensetzen und das Erlebte verarbeiten: "Es ist äußerst tragisch und schwer damit umzugehen. Wir müssen unsere Arbeit durchführen und besprechen es im Betrieb nach."
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