Feuerwehren intensivieren ihr Training:
Zweiter Feldbrand binnen 24 Stunden bringt Feuerwehr erneut an den Rand ihrer Belastungsgrenze - Kräfte stellen sich auf „heißen“ Sommer ein und trainieren in einer Sonderübung das effektive Löschen von Feldbränden - „Pump and Roll“-System soll Wasser sparen und Helfer vor plötzlichen Windwechseln schützen
In der Vergangenheit sind auch immer wieder Einsatzfahrzeuge selbst in Flammen aufgegangen, weil sie von brennenden Feldern nicht schnell genug weggefahren werden konnten - Selbst größere Steine im Feld können bei Mäharbeiten verhängnisvolle Brände auslöschen – Wir waren bei beiden Großbränden inklusive Drohnenflug im Einsatz und haben Feuerwehrübung nun reportageartig begleitet
Datum: Dienstag, 05. Juli 2022, 20:00 Uhr
Ort: Harpstedt, Landkreis Oldenburg, Niedersachsen
(ch) Die Natur lechzt nach Wasser. In vielen Landesteilen war der Juni nicht nur zu trocken, sondern auch noch zu warm. Jetzt, wo immer mehr Landwirte beginnen, ihre Felder zu ernten, müssen die Feuerwehren ausrücken, um nun auch diese abzulöschen. Denn immer wieder setzen heißgelaufene Mähmaschinen die Stoppeln in Brand. Und noch ehe der erste Wasserstrahl aus den Schläuchen schießt, haben sich die Flammen auf mehrere Hektar ausgeweitet.
Die Feuerwehrleute der Samtgemeinde Harpstedt können davon ein Lied singen. Binnen 24 Stunden müssen sie gleich zu zwei großen Bränden ausrücken (siehe NewsNr.: 39870 und 39879). In beiden Fällen hatte eine Ballenpresse, die zu heiß geworden war, die Großbrände ausgelöst.
Da absehbar ist, dass auch in den kommenden Tagen und Wochen diese Art von Notrufen eher zu- statt abnehmen werden, entschieden sich die Feuerwehrleute aus Harpstedt am Dienstagabend kurzerhand, ihren üblichen Übungsdienst umzugestalten. Kurzfristig stellten sie das Bekämpfen von Feldbränden auf den Stundenplan, um sich ausführlich und in Ruhe, und nicht in der Hitze des realen Brandes, diesem Thema anzunehmen.
Insbesondere das „Pump and Roll“-System wurde dabei gezeigt. So können die Fahrzeuge so technisch eingestellt werden, dass sie während der Löschwasserabgabe fahren können. Ressourcen- und kräfteschonend löschen die Helfer dabei den Brandsaum, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Denn immer wieder kommt es auch in Deutschland vor, dass Feuerwehrleute von plötzlich drehenden Windrichtungen vom Feuer überrascht werden und in letzter Sekunde oder gar nicht ihre Ausrüstung in Sicherheit bringen können.
Bereits ein Funke, ausgelöst durch das Schleifen von Metallscheren auf einen Stein, kann aktuell ausreichen, um einen großen Brand zu entfachen, wie Jannik Stiller als Sprecher der Feuerwehr berichtet. Denn es gilt verbreitet die höchste Warnstufe für Grasbrände – und ein Ende der Trockenheit ist nicht in Sicht.
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