Flucht nach schwerem Unfall:
Fahrer eines Kleinwagens verursacht Unfall mit zwei Kradfahrern und flüchtet - Zeugen bemerken rasant fahrenden Flüchtigen im Nachbarort und alarmieren die Polizei - Unfallfahrer flüchtet mit über 170 km/h - Kleinwagenfahrer verursacht zweiten Unfall noch vor der Polizeisperre -
Insgesamt fünf teils schwerst verletzte Personen - Hintergründe noch unklar - Ermittlungen dauern an
Datum: Samstag, 25. Juni 2022, 20:30 Uhr
Ort: B10 bei Geislingen/Dornstadt, Landkreis Göppingen/ Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg
(lg) Gegen 20:30 Uhr verursachte der Fahrer eines Kleinwagens auf der Bundesstraße 10 in Geislingen zwischen Stuttgart und Ulm einen Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen auf einem Motorrad schwer verletzt wurden. Der Fahrer des Kleinwagens flüchtete sofort von der Unfallstelle und lies die beiden verletzten einfach liegen. Beide Unfallopfer wurden in Krankenhäuser gebracht, während die Polizei den Unfall aufnahm und versuchte, den Unfallverursacher zu ermitteln.
In der nächsten Ortschaft Amstetten überholte der Fahrer innerorts einen Audi, dessen Fahrer sich über die abstehende Heckstoßstange und die viel zu schnelle Fahrweise wunderte. Da alle drei Insassen im Audi vom Blitzer am Ortseingang der drei Kilometer entfernte Ortschaft Urspring wussten, fuhren sie hinterher, um zu sehen, ob er dort geblitzt wird. Auf dem Weg dorthin fuhr der silberne Kleinwagen rasant weiter, überholte weitere Autos teilweise gefährlich und fuhr dann auch in Schlangenlinien. Nun entschieden sich die Zeugen dazu, über den Notruf 110 die Polizei zu verständigen. Um den weiteren Weg des rasenden Kleinwagen zu kennen, baten die Polizisten die Zeugen, dem Auto zu folgen, gleichzeitig wurden mehrere Streifenwagen alarmiert, um die gefährliche Fahrt zu beenden. Zwischenzeitlich verloren die Zeugen den Kleinwagen aus den Augen, er muss nach den Schätzungen der Zeugen zeitweise 170 Stundenkilometer erreicht haben.
Die Polizei hatte nur wenige Minuten Zeit und positionierte sich an der Ausfahrt Ulm-Lehr, um dort die vierspurige Schnellstraße zu sperren und den Kleinwagen gefahrlos zu stoppen. Etwa vier Kilometer vor der Polizeisperre überholte der Kleinwagenfahrer einen VW und kam während dem Überholen plötzlich nach rechts ab. Beim unausweichlichen Zusammenstoß kamen beide Fahrzeuge von der Fahrbahn ab, überschlugen sich und landeten anschließend in der Böschung. Beide Insassen des VW konnten sich schwer verletzte aus dem Wagen befreien. Der Überschlag des Kleinwagen setzte sich wegen der hohen Geschwindigkeit weiter fort, dabei wurden auch bei zwei Bäumen beschädigt. Das Auto selbst schleuderte zurück auf die Bundesstraße, dabei wurde der Motorblock herausgerissen und schleuderte über die Mittelleitplanke neben die Gegenfahrbahn. Das Wrack blieb quer auf der Überholspur stehen.
Die Menschen aus dem Audi, welche den Notruf zuvor absetzten, leisteten sofort - gemeinsam mit Unfallzeugen aus der Gegenrichtung - den drei Schwerverletzten in den beiden Autos Erste Hilfe, da sie noch mit der Polizei verbunden waren, forderten sie Feuerwehr und Rettungsdienst an. Mehrere Streifenwagen kamen von der Straßensperre zur Unfallstelle. Der Rettungsdienst kam mit drei Rettungswagen und zwei Notärzten, darunter auch der Ulmer Rettungshubschrauber „Christoph 22“, um alle drei Unfallbeteiligten in Krankenhäuser zu bringen. Polizei und Feuerwehr sperrten die B10 in Richtung Ulm voll und die linke Fahrspur in Richtung Geislingen.Die Staatsanwaltschaft Ulm ordnete an, dass ein Sachverständiger für Unfallanalytik die Spuren an der Unfallstelle untersucht und ein Gutachten zum Unfallhergang erstellt. Da zwischenzeitlich die Dunkelheit eingebrochen war, musste die Feuerwehr Dornstadt die Unfallstelle ausleuchten. Erst nach Mitternacht konnte mit der Bergung der beiden zerstörten Fahrzeuge begonnen werden. Ein Kehrmaschine und Feuerwehrleute mussten die Fahrbahn von Glassplittern reinigen, solange blieb die B10 in Richtung Ulm gesperrt.
Angaben zur Unfallursache, den Verletzten und zur Schadenhöhe behält sich die Staatsanwaltschaft Ulm vor.
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