Suche nach Joe läuft nun seit sieben Tagen:
Zeugenhinweis ließ Verdacht eines Verbrechens entstehen - Mordkommission eingerichtet - Privater Suchtrupp will Jungen bei Oldenburg gesehen haben
Achtjähriger seit Freitag vermisst - Tagelange Suchaktionen bislang erfolglos - Erste Vermutungen, das Kind habe sich möglicherweise versteckt, immer unwahrscheinlicher - Polizei: "Kein konkreter Tatverdacht" - "Suchen, bis wir das Kind gefunden haben"
Datum: Donnerstag, 23. Juni 2022, ca. 14:45 Uhr
Ort: Oldenburg, Niedersachsen
(ah) Im Fall des seit dem vergangenen Freitag vermissten Joe aus Oldenburg gibt es eine neue, eher beunruhigende Wendung: Nach einem Zeugenhinweis hat sich nun der Verdacht ergeben, dass der Achtjährige möglicherweise einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Diese Möglichkeit hatte die Polizei zwar zu keinen Zeitpunkt ausgeschlossen; anfangs hatte man jedoch den starken Verdacht, das geistig behinderte Kind sei weggelaufen und habe sich versteckt. Dies scheint nun immer unwahrscheinlicher. Aufgrund der neuen Erkenntnisse wurde ein Mordkommission eingerichtet und von der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Stephan Klatte, Pressesprecher der Polizei Oldenburg, betont jedoch, dass es sich um einen sehr vagen Hinweis handelt und es keinen konkreten Tatverdacht gibt. Die Tatsache, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, gebe der Polizei vor allem nun umfangreichere Möglichkeiten als bei einem Vermisstenfall. So können nun beispielsweise Spuren gesichert und gespeichert werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt auswerten zu können.
Der Vermisstenfall hat in den letzten Tagen großes öffentliches Interesse generiert. Umfangreiche Suchmaßnahmen von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und weiteren Institutionen wurden eingeleitet, auch freiwillige Helfer organisierten Suchaktionen. Von dem Jungen fehlt jedoch weiter jede Spur.
Die Helfer lassen sich jedoch nicht entmutigen und suchen weiter auf eigene Faust und privat über Chatgruppen organisiert nach dem Jungen. Ein Teilnehmer einer Suchaktion will den Jungen am Donnerstagnachmittag sogar auf einem Feld bei Wechloy gesehen haben. Die Polizei wurde verständigt; die Beamten rückten aber wieder ab, nachdem sich der Verdacht, dass es sich wirklich um Joe gehandelt haben könnte, nicht erhärtet hatte. Auch die weitere Suche der privaten Helfer im Bereich des Feldes blieb erfolglos. Weitere Suchmaßnahmen am Freitag sind zunächst nicht geplant; die Ermittlungen der Polizei laufen indes auf Hochtouren weiter. "Wir geben die Hoffnung, das Kind zu finden, nicht auf", so Polizeisprecher Klatte: "Wir suchen, bis wir das Kind gefunden haben."
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