Um Katastrophe wie in Ostdeutschland zu verhindern:
Feuerwehr Nettetal fährt im Grenzwald zu den Niederlanden Streife und klärt Ausflügler auf - Raucher, Falschparker und Umweltverschmutzer im Visier - "Bei den Meisten ist es wirklich Unwissenheit" - so einer der Feuerwehrmänner
Nettetaler Feuerwehr musste dieses Jahr schon mehrere Brände am und im Wald löschen - Ausführliche Begleitreportage einer Waldbrandstreife im Grenzwald zu den Niederlanden
Datum: Sonntag, 19. Juni 2022, 13:30 Uhr
Ort: Nettetal-Leuth, Landkreis Viersen, Nordrhein-Westfalen
(lg) Die großen und vor allem außer Kontrolle geratenen Waldbrände in Ostdeutschland sind auch bei den Feuerwehrleuten in Nettetal Leuth an diesem Sonntag das Thema Nummer 1. Stefan Beime und Daniel Kaisers engagieren sich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil Leuth, einem der drei Löschzüge, der in diesen Tagen die so genannte Waldbrandstreife stellt. Immer wenn der Waldbrandindex steigt, so auch in diesen Tagen, startet die Feuerwehr in Nettetal diesen Dienst an den Wochenenden und Feiertagen. Dabei geht es einerseits um die Früherkennung von Bränden aber auch die Aufklärungsarbeit bei der Bevölkerung. "Noch vor 15 jahren hatten wir hier ganz viele die hier geraucht oder gegrillt haben, heute kaum noch" erklären uns die beiden. Dennoch kommt es in dieser dicht bewaldeten Region immer wieder zu kleineren und auch größeren Waldbränden. Bereits in diesem Jahr hatte es zwei mal im Wald gebrannt und erst vor wenigen Tagen auf einem Feld, direkt am Wald.
Wir begleiten die beiden Feuerwehrmänner am Sonntag auf einer ihrer Streifen durch das Waldstück "Tor 9", rund um die Krickenbecker Seen. Der ehemalige Militärflugplatz mit angeschlossenem Truppenübungsplatz wird seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr genutzt und dient nun vielen Menschen aus dem Rheinland, aber auch aus den Niederlanden, als Naherholungsgebiet. Am Gerätehaus des Löschzuges Leuth machen sich Stefan Beime und Daniel Kaisers einsatzklar. Zunächst verladen die beiden ihre Einsatzkleidung auf den Transporter und anschließend wird dieser noch mit einem Kleinlöschgerät bestückt um eventuelle Kleinbrände bekämpfen zu können. Dann geht es auch schon los in das Waldgebiet. Ziel sei es aber nicht nur nach Bränden ausschau zu halten, auch die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung stehe im Mittelpunkt. So werden Menschen welche im Wald rauchen, Glasflaschen liegen lassen oder ihre Fahrzeuge auf Grünflächen abstellen von den Beiden angesprochen und auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. "Meistens zeigen sich die Menschen kooperativ und kommen dem dann auch nach, manchmal müssen wir die Polizei rufen", erklärt Daniel Kaisers. Heute scheint der Wald ungewöhnlich leer zu sein. Bei ihren Streifenfahrten überprüfen die beiden auch die Zugänglichkeiten zum Wald um im Ernstfall auch schnell vor Ort sein zu können. Sollte es hier einmal zu einem größeren Brand kommen, werden die Einsatzkräfte - so wie auch in Brandenburg - ein Problem bekommen. Viele Bereiche sind noch mit Munitionsaltlasten kontaminiert und stellen eine besonders große Gefahr für die dar - umso wichtiger sei es, selbst kleinste Brände zu verhindern! Auf der Fahrt durch den Wald sprechen die Beiden mehrere Personen auf das Rachverbot an - mit Erfolg. Die Personen zeigen sich einsichtig und finden diese Streifenfahrten sogar gut, wie sie uns erzählen. Vor einem Café entdecken sie einen PKW der anstatt auf dem Parkplatz, direkt auf der Grünfläche davor parkt. Akute Brandgefahr! Während uns Stefan und Daniel die Situation erklären taucht plötzlich der Fahrer des Fahrzeuges auf, aber auch er zeigt sich einsichtig und parkt kurzerhand um. Eine ruhige Schicht geht für die beiden um 17 Uhr zu Ende und auch am kommenden Wochenende werden sie wieder in den Wäldern ihres Einsatzgebietes unterwegs sein um eine Katastrophe wie in Treuenbrietzen zu verhindern.
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