niedersachsen
Freitag, 10. Juni 2022, 4 Uhr
A1 bei Wildeshausen, Landkreis Oldenburg, Niedersachsen
News-Nr.: 39661

Großkontrolle auf der A1 mit spektakulärem Ausgang:
Polizei nimmt Nachtverkehr auf der Suche nach Kriminalitätsdelikten auf einer der verkehrsreichsten Autobahnen Deutschlands ins Visier - Ermittler stoppen u.a. polnischen Wagen mit drei Insassen und stellen scharfe Schusswaffen, sowie Utensilien für einen offenbar geplanten brutalen Überfall sicher – Polizisten entdecken weiteren Mann plötzlich über Autobahn rennen – Bei seiner Flucht stürzt er in Wasserbecken, muss gerettet werden und rastet dann völlig aus, so dass sieben Beamte ihn überwältigen müssen (on tape!)

Dutzende Teams mit Zivil- und Einsatzwagen kontrollierten an gleich mehreren Stellen zeitgleich verdächtige Fahrzeuge - Gleiche mehrere Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss gehen der Polizei ins Netz – Beamte ließen jedoch auch Gnade vor Recht ergehen - Insgesamt 44 Teams von mehreren Polizeidienststellen im Großeinsatz

Bildergalerie vorhanden

Datum: Freitag, 10. Juni 2022, 4 Uhr

Ort: A1 bei Wildeshausen, Landkreis Oldenburg, Niedersachsen

 

(ch) Es ist Donnerstagabend. So langsam geht die Sonne auch über der A1 auf dem Rastplatz Delmetal-Süd unter. Zeit für die beiden Polizeioberkommissare Nadine Behlau und Axel Konrad ihren heutigen Sondereinsatz zu starten. Gemeinsam mit 43 weiteren Teams sind sie heute ein Teil einer großangelegten Polizeikontrolle. Sie verfolgen das Ziel, im Rahmen der Schwerpunktaktion die Kriminalitätsbekämpfung weiter voranzutreiben. Mit gut mehreren dutzend Einsatz- und Zivilfahrzeugen sind sie daher im Einsatz. Drei Autobahnabschnitte im Dreieck zwischen Bremen, Oldenburg und Cloppwnnburg werden sie heute ins Visier nehmen. Daher nutzte man das Prinzip der "fliegenden Kontrollen" - überall wurde geprüft - „Große Fische“ wurden zum zentralen Standort Delmetal-Süd geleitet.

Die A1 gilt als einer der verkehrsreichsten Autobahnen in ganz Deutschland. Und tatsächlich dauert es auch heute nicht lange, bis der erste Kunde ins Netz geht. Was die Ermittler noch nicht ahnen, es wird gleich einer – beziehungsweise drei – dicke Fische sein. Denn herausgezogen wird ein schwarzer VW Touran mit polnischem Kennzeichen. Die drei Insassen verhalten sich kooperativ, aber sind unruhig. Bei der Überprüfung des Fahrers taucht ein Messer auf, die Polizei geht nun intensiver vor: Bei der weiteren Fahrzeug- und Personenkontrolle werden die Beamten gleich mehrfach fündig. Zwei geladene, scharfe Schusswaffen, mehrere Messer, Pfefferspray, Einbruchswerkzeug, Sturmhauben und Handfesseln stellen die Polizisten sicher. Alles deutet auf einen möglichen geplanten brutalen Überfall hin. Zudem schlagen Drogentests positv an, ein Spürhund der Polizei findet aber im Fahrzeug keine Drogen - doch die Fahrt der drei polnischen Staatsbürger endet zur erkennungsdienstlichen Behandlung ohnehin auf der Polizeiwache. Was die Drei auf dem Kerbholz haben und planten, ist nun Gegenstand der Ermitlungen im Hintergrund.

In diesem Einsatz, wie auch bei Weiteren, bei denen der Verdacht auf Drogenbesitz besteht, ist Hundeführerin Maike Ohlhoff am Zug. Denn ihr Vierbeiner verfügt über einen ganz feinen Riecher, der spielerisch trainiert ist. Aber auch die Spürnase der Beamten bringen immer wieder Verstöße ans Licht: Jeder einzelne Fund macht die Straßen sicherer. Denn oftmals wissen die Fahrer gar nicht, dass sie nicht mehr fahrtüchtig sind. Andere nehmen diesen Umstand für den Rausch bewusst in Kauf – und dürfen nun teuer bezahlen. In einem Fall hatte ein Autofahrer aus den Niederlanden schmerztherapeutisches Hanföl verabreicht bekommen - in Deutschland ist unter dessen Einfluss Fahren verboten. Der Arzt der Polizei nimmt gleich eine Blutprobe am Ort des Geschehen.

Aufgrund der großen Polizeipräsenz entgeht den Beamten an diesem Abend nur schwerlich ein schwarzes Schaf beziehungsweise dreister Langfinger. Jahrelange Erfahrung hilft den Polizisten dabei, die richtige Entscheidung zu treffen, um Fahrer zu kontrollieren. 

 

Doch nicht immer sind Täter auch gleich Verbrecher. In zwei Fällen zeigte die Polizei auch Herz und ließ Gnade vor Recht walten, anstelle durchzugreifen. So stoppten die Beamte einen Kleinbus aus Polen, in dem sie neun Insassen fanden. Ein Kleinkind saß ohne Sitz im Fahrzeug. Da es jedoch unmöglich war, mitten in der Nacht einen Kindersitz zu organisieren, ließ die Polizei die Gruppe mit mahnenden Worten und Kissen aks provisorischer Sitzerhöhung ziehen. Eine Ermahnung gab es auch für ein Trio in einem Transporter. Die zwei Insassen eines Monteurs-Wagen wurden gestoppt und präsentierten, als es um das Thema Ladungssicherung ging, einen dritten Kumpanen schlafend im Laderaum. Nachdem es ihnen endlich gelungen war, den jungen Mann zu wecken, durfte die Truppe ihre Fahrt in den Angelurlaub ebenfalls fortsetzen - auf der gesicherten Sitzbank.

 

Wie schnell sich eine Situation wandeln kann, erfuhren Nadine Behlau und Axel Konrad dann zum Ende ihrer Kontrolle. Plötzlich ging ein Funkspruch ein, dass Kollegen einen Mann haben über die Autobahn laufen sahen – absolute Lebensgefahr! Sofort eilten diverse Streifen zur Gefahrenstelle. Die Person war dort derweil weiter vor der Polizei geflüchtet, war dann aber offenbar in ein großes Regenrückhaltebecken gestürzt. Von dort konnten die Polizisten den völlig durchnässten Mann mit einer größeren Kraftanstrengung retten, ein Rettungswagen wurde gerufen. Doch in der Zwischenzeit eskalierte die Situation erneut. Aus völlig unklaren Gründen wurde der Mann am Streifenwagen aggressiv, verweigerte eine Versorgung, ging auf die Beamten los und musste durch insgesamt sieben Polizisten überwältigt und fixiert werden. Unter Polizeibegleitung kam er in ein Krankenhaus. Es ist noch unklar, ob es einen Zusammenhang mit der Kontrollaktion gibt oder hier Kommissar Zufall nachgeholfen hat. Die Beamten haben hier die Ermittlungen aufgenommen und die Parkplätze nach verlassenen Fahrzeugen abgesucht.

 

Nach mehreren Stunden des Einsatzes konnten die Beamten zu Beginn der zweiten Nachthälfte ihre Kontrolle beenden. Es zeigte sich mal wieder, wie wichtig solche Aktionen sind – auch wenn die Verfolgung sicherlich für alle unvorhersehbar war. Egal ob bei Sonne oder Mond, die Kriminalität kennt keinen Feierabend und muss daher da bekämpft werden, wo die Beteiligten selten rechnen. Heute Abend und in dieser Nacht war dies die A1.


Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.
Sehr geehrter Kunde,

wir möchten ihnen unsere Agenturinhalte ohne störende Werbebotschaften darstellen.

Bitte nutzen Sie dazu in Zukunft unser b2b-Portal unter

www.nonstopmedia.de.

Ihre Zugangsdaten bleiben gleich, sie werden nach Login auf der dortigen Seite sofort auf die bekannten Inhalte von NonstopNews weitergeleitet - werbefrei.

Diesen Hinweis ausblenden.