A623 bei Saarbrücken, Saarland
Illegales Autorennen und falsche Zeugen:
BMW verunfallt nach illegalem Rennen mit zweitem PS-Boliden auf Autobahn bei Saarbrücken - vermeintliche Zeugen erzählen etwas andere Geschichte, um vermutlich den verunfallten Freund zu schützen - zweiter Rennfahrer auf der Flucht
Polizei geht davon aus, dass der verunfallte BMW-Fahrer einer der Rennbeteiligten war - zweite Fahrzeug hinterließ Trümmerteile am Unfallort, ist aber noch flüchtig - Gruppe von Zeugen erzählt Geschichte von zwei PS-Protzen, die den Unfallwagen abgedrängt hätten, Spurenlage entlarvt aber offenbar die Lüge
Datum: Sonntag, 29. Mai 2022, 0:35 Uhr
Ort: A623 bei Saarbrücken, Saarland
(sg) In illegales Autorennen ist offenbar die Ursache für einen schweren Verkehrsunfall auf der A623 bei Saarbrücken in der Nacht zu Sonntag, bei der eine Person verletzt wurde.
Wie sich das ganze genau abspielte, darüber gehen die Meinungen von Polizei und einer Gruppe von Augenzeugen offenbar auseinander:
Vor Ort schilderten angebliche Zeugen des Unfalls gegenüber unserem Reporter den Hergang wie folgt: Demnach sei die Gruppe von drei Autos unterwegs gemeinsam gewesen, weil der Fahrer des später verunfallten silbernen BMW die beiden anderen bekannten und ortsunkundigen Autofahrer aus der Stadt herausführen wollte. Dabei sei das Trio von zwei angeblichen Rasern aus der Innenstadt in waghalsigen Manövern überholt worden. Einer der beiden Fahrzeuge hätte dabei den BMW abgedrängt, so dass dieser gegen die Leitplanke geprallt sei.
Weiter schilderten die Mitglieder der Gruppe, dass einer der beiden Raser nach dem Crash ausgestiegen sei und die Gruppe angegangen wäre. Erst der Hinweis auf die alarmierte Polizei habe ihn dazu bewogen, in sein Fahrzeug zu steigen und sich aus dem Staub zu machen.
Seitens der Polizei stellt sich die Lage aber nach ersten Ermittlungen ein wenig anders dar:
Hiernach könnte es sein, dass die Zeugen sich ein kleines Märchen zurechtgelegt haben, um die Unfallbeteiligten zu schützen, denn für illegale Straßenrennen gibt es bekanntlich inzwischen empfindliche Strafen.
Die Ermittler gehen derzeit von einem verbotenen Straßenrennen zwischen zwei stark motorisierten Fahrzeugen aus, von denen eines der verunfallte BMW sein soll.
Dieser verlor nach der Spurenlage während des illegalen PS-Vergleichs die Kontrolle über sein Gefährt, katapultierte über die Seitenleitplanke, schleuderte dann gegen die Mittelleitplanke und blieb schließlich auf der rechten Fahrspur völlig demoliert stehen.
Auch der zweite beteiligte und offenbar flüchtige Rennfahrer muss in die Kollision verwickelt gewesen sein, da der schwarz lackierte Wagen Trümmerteile vor Ort zurückließ.
Da zunächst nicht klar war, ob neben dem verletzten Fahrer noch weitere Personen in dem BMW saßen und den vermeintlichen Augenzeugen offenbar ja nicht wirklich zu glauben war, suchten die Rettungskräfte die Umgebung nach einer eventuell verletzten und sogar aus dem Fahrzeug geschleuderten Person ab. Der BMW-Fahrer kam unterdessen in ein Krankenhaus. Die Fahndung nach dem flüchtigen zweiten Fahrer des schwarzen Wagens läuft auf Hochtouren. Die Polizei bittet alle wirklichen Zeugen des Vorfalls, sich umgehend bei der Polizei zu melden.
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