Schüsse bei Polizeieinsatz mit SEK-Unterstützung in Boxberg-Bobstadt:
Mutmaßlicher Reichsbürger widersetzt sich Durchsuchungsaktion und liefert sich Schusswechsel mit der Polizei - Ein Beamter verletzt - Kompletter Ortsteil abgeriegelt
49-Jähriger wird festgenommen - Illegale Waffen im Haus gefunden - Beamte setzen Blendgranaten ein - Durchsuchtes oder benachbartes Gebäude gerät in Brand - Löscharbeiten im Schutz von gepanzertem Fahrzeug, SEK-Beamter sichert zusätzlich mit Gewehr im Anschlag - Straßen gesperrt, Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten - Näheres unklar
Datum: Mittwoch, 20. April 2022, ca. 06:00 Uhr
Ort: Boxberg-Bobstadt, Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg
(ah) Eine größere Polizeiaktion, bei der auch Spezialkräfte zum Einsatz kamen, hielt am Mittwoch den Boxberger Ortsteil Bobstadt in Atem: Ersten Angaben widersetzte sich ein Mann - offenbar ein sogenannter "Reichsbürger" - der Vollsteckung eines Durchsuchungsbeschlusses wegen des Verdachts des illegalen Waffenbesitzes und lieferte sich einen Schusswechsel mit der Polizei, wobei ein Beamter von einem Geschoss am Bein getroffen und verletzt wurde.
Der 49 Jahre alte Mann wurde in der Folge festgenommen. Weitere Personen, die sich auf dem Anwesen befanden, wurden ebenfalls festgenommen, leisteten jedoch keinen Widerstand. Das Gebäude geriet aus bislang unbekannter Ursache in Brand. Die Feuerwehr konnte das Feuer nicht ablöschen, da die Gefahr bestand, dass sich dort Sprengstoff oder Munition befinden könnte. Die Löscharbeiten, die eine weitere Ausweitung des kontrollierten Abbrennens des Gebäudes verhindern sollten, fanden teilweise im Schutz eines gepanzerten Fahrzeugs statt, zudem sicherte ein SEK-Beamter die Einsatzkräfte in einem Graben liegend mit dem Gewehr im Anschlag. Ein Polizeihubschrauber kreiste, um ein Bild der Lage zu liefern. Experten des Landeskriminalamtes sollen nun umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen durchführen. Weitere Ermittlungen zu den Hintergründen laufen; die Polizei bestätigt, dass ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann,
Die Polizeiaktion dauerte mehrere Stunden an; der komplette Ortsteil wurde abgeriegelt. Straßen wurden gesperrt, Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
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