Proteste trotz bundesweitem Hotspot:
Fast 500 Demonstranten gehen bei Inzidenzen jenseits von 1.250 auf die Straße - Polizei stellt dutzende Verstöße gegen Maskenpflicht fest - Gegendemo bildet lange Menschenkette um Rathaus und setzt mit Kerzen ein Zeichen für Solidarität
Zwischenfall am Rande: Person fährt auf Polizeiabsperrung zu, sodass Polizist im letzten Moment zur Seite springen muss – Demos waren nicht angemeldet – Mehrere Voxpops und Töne sowohl von Befürwortern als auch Gegnern der Corona-Maßnahmen
Datum: Montag, 17. Januar 2022, 19:00 Uhr
Ort: Delmenhorst, Niedersachsen
(ch) Friedlich, aber ohne sich an die geltenden Regeln zu halten, fanden am Montagabend mehrere Versammlungen im Delmenhorster Stadtgebiet statt. Obwohl die Inzidenz mit 1.250 bundesweit einen Top5-Platz in der Negativrangliste bedeutet, zog es knapp 500 Menschen auf die Straße. Laut Polizei versammelten sich fast 200 Personen auf den Graftwiesen, um gegen die Corona-Regelungen zu protestieren. Hier konnte die Polizei keine Verstöße gegen Auflagen feststellen, es kam lediglich kurzzeitig zu Verkehrsbehinderungen.
Anders bei mehreren Kleingruppen im Stadtgebiet. Mindestens 250 Personen brachten an verschiedenen Stellen ihren Unmut lautstark zum Ausdruck. Die Polizei stellte hierbei rund 50 Verstöße gegen die Maskenpflicht fest und leitete entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. Eine Person weigerte sich zudem ihre Personalien mitzuteilen und leitete Widerstand.
Am Rande der Demos kam es zu einem schweren Zwischenfall. Ein Autofahrer fuhr auf einen kontrollierenden Polizisten zu, sodass dieser sich nur mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit bringen konnte. Die Beamten haben die Ermittlungen hier aufgenommen.
Dass es auch anders geht, zeigten über 600 Personen bei einer angemeldeten Demo am Rathaus. Dort bildeten sie eine Menschenkette, wobei Kerzen aus Solidarität zu den Opfern der Pandemie entzündet wurden. Die Polizei stellte keine Verstöße hier fest.
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