Segelschiff als Bauwerk?
Betreiberverein muss Bauantrag für fast 100-jähriges Segelschulschiff stellen - Anwohner fühlen sich durch im Hafen liegenden Traditionssegler belästigt und nutzen Lücke in der Bauordnung aus
Segelschulschiff Deutschland wurde erst vor kurzem von Bremen in den Hafen von Bremerhaven verlegt, um dort als Touristenmagnet zu fungieren - Anwohner offenbar sauer, weil Blick auf Hafenbecken durch das unverhofft dort auftauchende Schiff verlegt ist - mehrere Vox-Pops mit Anwohnern und Besuchern sowie ausführlicher O-Ton mit dem Vorsitzenden des Vereins
Datum: Dienstag, 21. Dezember 2021, 12 Uhr
Ort: Bremerhaven, Bremen
(sg) Nanu, was ist denn da los? Der Betreiberverein des Schulschiff Deutschland, welches seit kurzem in Bremerhaven als Attraktion im Hafen liegt, muss für das 1927 gebaute Traditionsschiff nun einen Bauantrag beim Bauamt der Stadt Bremerhaven einreichen.
Grund dafür ist eine Beschwerde der Anwohner und die bremische Bauordnung, die tatsächlich Schiffe, die durch feste Anschlüsse wir Strom sowie Zu- und Abwasser mit dem Land verbunden sind, als Bauwerke einstuft.
Jahrelang lag das als maritimes Denkmal eingestufte Segelschiff in Bremen-Vegesack - natürlich ohne Bauantrag. Nun wurde es als Touristenmagnet nach Bremerhaven verlegt und dem Betreiberverein wurde von der Stadt ein Filet-Liegeplatz zugewiesen, um möglichst viele Leute auf den Traditionssegler zu locken. Doch Anwohner eines direkt dahinter gelegenen Wohnblocks ist das wohl ein Dorn im Auge. Sie fühlen sich in ihrer Aussicht durch das überraschend im Hafen auftauchende Schiff behindert und drohen der Stadt wegen der bisher fehlenden Baugenehmigung mit einer Klage.
Claus Jäger, Vorsitzender des Schulschiffvereins Deutschland, ist allerdings zuversichtlich und rechnet damit, dass der nun nachträglich gestellte Bauantrag für das Schiff, dass für Übernachtungen und auch Hochzeiten sowie Besichtigungen genutzt werden soll, bewilligt wird und hofft, langfristig eine Einigung mit den Anwohnern zu finden.
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