NonstopNews

Datum: Dienstag, 07. Dezember 2021, 14:00 Uhr

Ort: Krefeld, Landkreis, Nordrhein-Westfalen

(lg) Seit dem 24. November gilt die 3G-Regelung im öffentlichen Nahverkehr. Das heißt, wer mit Bus und Bahn fahren möchte oder muss, ist dazu verpflichtet entweder geimpft, genesen oder getestet zu sein. Für die Ordnungsbehörden und die Verkehrsbetriebe bedeutete dieser Beschluss einen erneuten Mehraufwand in den Kontrollen. Wir sind den Fragen nachgegangen: Wie laufen die Kontrollen? Und wie flächendeckend kann eigentlich kontrolliert werden? Dazu haben wir am Dienstagmittag ein fünfköpfiges Team der Verkehrsbetriebe und des Kommunalen Ordnungsdienstes in Krefeld bei gemeinsamen Kontrollen begleitet. Aus Angst vor Vergeltung durch kontrollierte Personen, wollten die Ordnungskräfte nicht, das ihre Namen genannt werden. 

Gemeinsam mit den Ordnungshütern besteigen wir gegen Mittag eine Straßenbahn an einer der Verkehrsknotenpunkte in der Innenstadt. Damit auch wirklich alle kontrolliert werden, teilen sich die Kontrolleure und Ordnungsamt-Mitarbeiter auf die Türen auf. "Guten Tag, einmal die 3G-Nachweise und einen Lichtbildausweis dazu!" - schallt es freundlich durch den hinteren Teil der Bahn. Bereitwillig kramen die Bahnfahrenden in ihren Taschen nach den Nachweisen. Alle tragen Maske. Auch im vorderen Teil werden hauptsächlich Impfpässe gezückt. Direkt im Anschluss an die 3G-Kontrollen folgen die Fahrscheinkontrolleure. Bei einem Fahrgast, der seinen Impfnachweis in der Corona-App hat, streikt plötzlich das Mobiltelefon. Da er aber schon kurzer Zeit später aussteigen muss, nimmt der Ordnungsdienst-Mitarbeiter seine Personalien auf. "Er bekommt von uns jetzt Post und dann muss er den Nachweis vorlegen" - erklärt der KOD Mitarbeiter. Trotz einer vollen Bahn, fast keine Verstöße. Was man allerdings beachten sollte, dies ist eine stichprobenartige Kontrolle. In Krefeld gibt es diverse Bus und Bahnlinie, alle zu kontrollieren, dafür bräuchte es wesentlich mehr Personal - wie uns ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Interview erzählt. Weiter geht es mit der Straßenbahn der Linie 041. Ein Mann mit Migrationshintergrund wird nach seinem 3G-Nachweis gefragt. Sofort und selbstbewusst, zeigt der Mann das Impfzertifikat vor - doch er hat bis zu diesem Tag nur die Erstimpfung und gilt damit nicht als durch-geimpft. Auch einen gültigen Test kann der Mann nicht vorlegen. Nachdem der Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes seine Personalien aufgenommen hat, muss er an der nächsten Haltestelle die Bahn verlassen. Die Fahrgäste empfinden die Kontrollen als nicht störend und halten diese für notwendig. Meistens sind die Kontrolleure der SWK Mobil, dem Nahverkehrszweig der Stadtwerke Krefeld, ohne den Kommunalen Ordnungsdienst unterwegs. Auch alleine dürfen diese die Fahrgäste auffordern den 3G-Nachweis zu zeigen. Allerdings, so berichten die Mitarbeiter ohne die Kamera, sei es dann schon mal schwieriger. Auch die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes sind teilweise um ihre eigene Sicherheit besorgt. Zwar wirkten alle am heutigen Tag sehr kooperativ, aber wenn dann doch jemand erwischt wird- der die 3G-Regelung strikt ablehnt - kann die Situation schnell hoch kochen, so einer der Mitarbeiter. Deswegen wollen alle Drehpartner auch ihre Namen nicht nennen. Der Dreh endet ohne weitere Vorkomnisse. Dennoch bleibt das Gefühl, es gibt eine große Dunkelziffer, die einfach aus Personalmangel nicht kontrolliert wird.