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Dienstag, 21. September 2021
Sohren, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz
News-Nr.: 37535

Haare weg für den guten Zweck:
Friseur Zisis Stampoulis verliert durch die Ahr-Flut seine Existenz - Friseurehepaar öffnet für einen Tag ausschließlich, um eine große Spendenaktion zu veranstalten - 100 Prozent der Einnahmen gehen an zerstörten Friseursalon

Mitarbeiter beider Friseurstudios arbeiten am Tag zusammen – Chemieunternehmen sponsert Ausrüstung – Initiator sagt gerührt: „Eine Frau hatte keinen Termin, kam trotzdem rein und steckte 50 Euro in die Spardose, weil sie unbedingt helfen wollte.“ – Betroffener Friseur findet nach Zerstörung seines Salons neuen Mut – Handyvideos zeigen zerstörten Salon - Wir haben Solidaritätsaktion begleitet, bei der 3.764 Euro binnen eines Tages zusammenkamen.

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Datum: Dienstag, 21. September 2021

Ort: Sohren, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz

 

(ch) Förmlich die Klinke in die Hand gaben sich am Dienstag die Kunden des Salons Annette Johann. Der Grund, warum diese sogar teilweise Schlange standen, waren jedoch nicht besonders günstige Preise oder ähnliches – sondern der gute Zweck. „Die Idee kam mir beim Autofahren. Wir wollten die Branche unterstützen und gezielt auf einen Salon zugehen“, berichtet Ralf Johann. Gemeinsam mit seiner Frau Annette betreibt er das Geschäft, was heute aus allen Nähten platzte. Grund für die Aktion: die Flutkatastrophe im Ahrtal.

Dort war auch das Friseurstudio Ohaar von Zisis Stampoulis von den Wassermassen zerstört worden: „Alles ist rausgespült worden. Ich stand vor dem Nichts.“ Sein erster Gedanke damals war es, die Brocken hinzuschmeißen und aufzuhören. Doch gemeinsam mit seinem Team schöpfte er langsam neuen Mut. So auch heute. „Ich finde es mega, dass es so viel Hilfsbereitschaft und Kollegen gibt, die das ermöglichen“, ist er dem Ehepaar Johann dankbar.

Insgesamt 14 Mitarbeiter beider Friseurstudios standen am Dienstag nebeneinander und schnitten im Akkord. Knapp 50 Kundinnen und Kunden konnten so bedient werden. Die nahmen sogar längere Wartezeiten in Kauf. Und manche kamen ganz ohne Termin. „Da parkte eine Frau vor dem Friseur. Sie stieg aus, kam ins Geschäft und meinte, dass sie zwar keinen Termin habe, aber die Aktion so toll finden würde, dass sie sie unterstützen will“, erzählt Ralf Johann. Kurzerhand steckte die Dame 50 Euro in die Spendenbox und fuhr wieder weg.

Und viele Kunden zückten bereitwillig das Portemonnaie. Insgesamt 3.764,70 Euro kamen bei der Hilfsaktion am Dienstag zusammen. „Jeder Euro zählt für den Wiederaufbau und ich bin dafür sehr dankbar“, so Stampoulis. 100 Prozent der Einnahmen flossen in die Kasse des betroffenen Friseurmeisters. Das Unternehmen KAO/Goldwell, bekannt für seine Haarsprays und Co., unterstützte die Aktion und stiftete seine Produkte, sodass am Ende mehr Geld übrigblieb.

Geld, was nun nicht in einen anonymen Topf fließt, sondern direkt denen zu Gute kommt, die es dringend benötigen. „Salon hilft Salon“ – oder auch: gelebte Menschlichkeit.


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