Hamburg zündet den Impfturbo mit Musik und Pizza:
Großer Andrang bei einer der deutschlandweit ersten Impfaktionen in Bar - Hunderte Besucher kommen zur Impfung und nehmen eine Pizza als Wegzehrung mit - Viele loben unkomplizierten Ablauf und haben Möglichkeit vermisst, sich auch am Abend noch impfen zu lassen - DRK muss aufgrund hoher Nachfrage kurzfristig Impfnachschub organisieren
Schwangere lassen sich nach Stiko-Empfehlung noch auch mit besseren Gefühl impfen - Bar-Betreiber hofft darauf, dass Aktionen wie „Hol dir deinen Kiez Pieks!“ Mode wird - 2G-Regel sorgt widererwarten für bessere Geschäfte
Datum: Montag, 13. September 2021, 19:00 Uhr
Ort: Hamburg-St. Pauli
(ch) Die Reeperbahn in St. Pauli am Montagabend. Dort, wo die Menschen sich eigentlich jeden Tag durch die Straßen drängeln und auf der Suche nach guter Unterhaltung sind, bildeten sich am Montag Schlangen vor der „Wunderbar“. Dort stieg jedoch nicht die angesagteste Party des Abends, sondern hier zündete Hamburg womöglich seinen Impfturbo. Barbetreiber Axel Strehlitz war vor einer Woche auf die Behörden zugegangen und hatte angefragt, ob man keine Impfaktion in seinem Geschäft starten könnte: „Die Impfrate in Deutschland ist nicht hoch genug, damit wir damit durch den Winter kommen könnten. Darum haben wir gedacht eine Aktion zu machen, um alle zu erreichen.“ Und dies hat sich gelohnt.
Schnell war die Schlange bei der Aktion „Hol dir deinen Kiez Pieks!“ mehrere hundert Meter lang. Geduldig warteten die Menschen darauf, mit BioNTech oder Johnson & Johnson gegen das Coronavirus geimpft zu werden. Als besonderen Anreiz gab es für alle eine Pizza vom Nachbarrestaurant.
Doch darum ging es vielen gar nicht. Sie waren vor allem froh, unkompliziert jetzt die Möglichkeit bekommen zu haben, den wichtigen Pieks zu erhalten. „Ich muss den ganzen Tag arbeiten und die ganzen Angebote sind da immer mittendrin“, erzählt Eileen. Charlotte Ritterhof ist schwanger und hatte sich zur Impfung nun entschieden, nachdem die Stiko eine entsprechende Empfehlung abgegeben hatte. Binnen 15 bis 20 Minuten war sie fertig und konnte wieder den Heimweg antreten.
Der Andrang war gar so groß, dass das DRK weiteren Impfstoff als Nachschob besorgen musste. Für Strehlitz war die Aktion schon weit vor deren Ende ein voller Erfolg. Mindestens 200 Menschen kamen bei der ersten Impfaktion vorbei. Eine Wiederholung in der kommenden Woche ist da nicht ausgeschlossen.
Er selbst hat seit zwei Wochen nur noch mit 2G geöffnet und sieht nur Vorteile: „Wir dürfen ohne Einschränkungen länger öffnen und dürfen mehr Leute bedienen.“ Die Umsätze liegen seither wieder auf dem Niveau vor der Krise. Große Kritik an der 2G-Entscheidung gibt es nicht. Und auch die nun Frischgeimpften freuen sich auf eine langersehnte Rückkehr zur Normalität.
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