berlin
Dienstag, 24. August 2021, 0:00 Uhr
Berlin
News-Nr.: 37334

Des einen Freud ist des anderen Leid:
Taxifahrer und Fernbusse erleben dank Bahnstreik Hochkonjunktur - Viele Gäste weichen zwangsweise am Berliner Hauptbahnhof auf alternative Fahrmöglichkeiten aus - Trotz Ärger durch Verzögerung viel Verständnis für Forderungen der Streikenden

Taxifahrer erzählt, dass er von Berlin bis nach Hamburg fährt, um Gäste heimzubringen - Viele Reisende berichten von Schwierigkeiten und bedauern Zeitverlust - Zahlreiche O-Töne mit Betroffenen zur Halbzeit des Bahnstreiks

Bildergalerie vorhanden

Datum: Dienstag, 24. August 2021, 0:00 Uhr

Ort: Berlin

 

(ch) Halbzeit in der zweiten Streikrunde der Bahnführer der GdL. Noch bis Mittwochfrüh wollen sie insbesondere den Fern- und Güterzugverkehr in Deutschland blockieren. Ersteres zum Leidwesen von unzähligen Fahrgästen, die entweder an den Bahnhöfen stranden oder mit viel Verspätung erst an ihrem Ziel ankommen. „Ich wollte nach Halle mit dem letzten ICE vor dem Streik“, berichtet Albert Arl am Hauptbahnhof. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen konnte er erst am Montagabend mit einem Sammeltaxi aufbrechen. „Ich weiß nicht, wessen Schuld der Streik nun hat. Aber finde es scheiße, dass es auf unserem Rücken ausgetragen wird“, findet er klare Worte.

Die haben auch Lennert Lenz und Lucie Wegner. Beide sind gerade aus dem Urlaub heimgekehrt und vorerst am Flixbus-Busstop gestrandet. „Gerade als junge Menschen ohne Auto sind wir auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Es ist verantwortungslos, dass wir dann mit den Bussen fahren sollen. Die reichen nicht aus“, so die klare Meinung. Mit viel Mühe haben sie es bis nach Berlin geschafft, haben aber noch 60 Kilometer Reststrecke vor sich. Andere bemängeln die deutlich längeren Fahrzeiten in den viel zu vollen Fernbussen, die nun Hochkonjunktur haben.

Davon kann auch Gerd Peter Wandermann sprechen. Er ist seit 35 Jahren Berliner Taxifahrer mit Herz und Seele. Bei ihm werden die Gäste nicht nur mit Essen versorgt, sondern vom Vierbeiner bis zum Baby-Schreihals oder dem Lieblingsdrahtesel kann auch alles mit. Diese Flexibilität hat in dem aktuellen Streik für ihn nur Vorteile: „Wenn keine Hotelzimmer zur Verfügung stehen, werden die Leute mit dem Taxi nach Hamburg oder Rostock gefahren. Manchmal habe ich Glück, eine große Tour zu bekommen.“ Denn das spült ihm und seinen Kollegen ordentlich Geld in die Kasse. Er kann verstehen, dass wenn der Bahnvorstand sich die Pensionskassen füllt, auch die Angestellten etwas davon abhaben wollen. Zudem findet er, geht die Bahn fair mit ihren Gästen um, die Coupons, Hotelzimmer oder ähnliches erhalten. Ob auch die Bahnreisende, die nun feststecken oder auf eben Taxis oder Fernbusse angewiesen sind, angesichts der Verzögerungen und Beeinträchtigungen von einer fairen Situation sprechen, bleibt allerdings abzuwarten.


Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.
Sehr geehrter Kunde,

wir möchten ihnen unsere Agenturinhalte ohne störende Werbebotschaften darstellen.

Bitte nutzen Sie dazu in Zukunft unser b2b-Portal unter

www.nonstopmedia.de.

Ihre Zugangsdaten bleiben gleich, sie werden nach Login auf der dortigen Seite sofort auf die bekannten Inhalte von NonstopNews weitergeleitet - werbefrei.

Diesen Hinweis ausblenden.