Wenig Ruhe, hohe Anspannung:
Erftstadt-Blessem wird in der Nacht abgeriegelt - Krater inzwischen randvoll mit Wasser - Bereiche brechen immer weiter ab - Anwohner: "Es war wie im Krieg"
THW pumpt in Euskirchen Seniorenheim leer - Dort konnte Dammbruch bisher abgewendet werden
Datum: Samstag, 17. Juli 2021, 04:00 Uhr
Ort: Erfstadt und Euskirchen, Nordrhein-Westfalen
(gs) Blessem als Ortsteil von Erftstadt wird nicht mehr so wie früher: Der Krater, der sich offenbar nach dem Überlaufen einer Kiesgrube bildete, hat sich wie ein riesiger Kratersee bis an den Ortsrand vorgearbeitet, immer wieder brechen große Kantenstücke ab, reißen weitere Gebäudeteile und Erdmassen mit sich - Lebensgefahr! Um in der Nacht diese unkontrollierbare Gefahr zumindest etwas zu kontrollieren, wurde der Ortsteil hermetisch abgeriegelt - eine gespenstische Ruhe legte sich über den Ort. Noch ist völlig unklar, wie der riesige See, in dem Autos und Häuser verschwunden sind, zu sichern ist, um zumindest eine Ausbreitung zu verhindern.
Währenddessen gehen die Aufräumarbeiten im Umfeld weiter, überall wird gepumpt. Aber auch Sandsäcke werden vorbereitet, denn keiner weiß, ob das aufgestaute Wasser such unkontrollierte neue Wege sucht.
Anwohner können kaum in Worte fassen, was sie erlebt haben: "Es war wie im Krieg".
In Euskirchen hat das THW durch massiven Pumpeneinsatz das weitere Brechen eines Staudamms abgewendet, doch das ablaufende Wasser spülte in mehrere Keller. In der Nacht pumpte das THW mit großen Rohren ein Altenheim in der Stadt leer. Die Arbeiten gehen rund um die Uhr weiter, aber eine Normalität ist in weiter Ferne.
Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.