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Mittwoch, 21. April 2021
Cloppenburg, Landkreis Cloppenburg, Niedersachsen
News-Nr.: 36160

Ärger und Unverständnis machen sich breit:
Feuerwehren unterstützen seit einem Jahr die Test- und Impfkampagnen - Unmut aufgrund von Nichtbeachtung bei Impf-Reihenfolge wächst - Kameraden können nicht üben, keinen Nachwuchs rekrutieren und wissen nie, auf was für Menschen sie bei Einsätzen treffen – Feuerwehr-Sprecher: „Es kommt ein ungutes Gefühl auf, wie wir bewertet wurden in der Priorisierung.“

Sorge wächst, dass aufgrund mangelnder Ausbildung wichtiges Wissen verloren geht - Sprecher mit sehr plastischer Darstellung: „Wenn man einem Boxer ein Jahr den rechten Arm festbindet, verliert er auch seine Schlagkraft“ - Land Niedersachsen will nun reagieren und Impfungen für Feuerwehrleute ermöglichen

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Datum: Mittwoch, 21. April 2021

Ort: Cloppenburg, Landkreis Cloppenburg, Niedersachsen

 

(ch) Sie rücken aus, wenn Menschen in höchster Not sind. Denn Menschenleben retten, hat für die hunderttausenden Feuerwehrleute in Niedersachsen und ganz Deutschland höchste Priorität. Doch sie selbst genießen in der Corona-Pandemie nicht diese Wertschätzung. Während andere Berufsgruppen wie Erzieher und Lehrer seit Wochen schon Impftermine machen können, steht der lebenswichtige Pieks für die Feuerwehrkameraden weiterhin aus. Denn sie sind in den Prioritätenliste der Impfordnung frühestens in Gruppe 3 vorgesehen. Und damit stehen noch mehrere Millionen Menschen in der Warteschlange vor ihnen. 

„Es kommt Frust auf, wie wir bewertet wurden in der Priorisierung. Da habe ich kein gutes Gefühl“, sagt Björn Lichtfuß. „Die Kameraden berichten, dass sie sich unwohl fühlen, da sie Risiko eingehen zu erkranken oder in Quarantäne müssen.“ Seit Monaten würden sie mit Manpower, Fahrzeugen oder auch Ausrüstung bei der Pandemiebekämpfung helfen. Es sei viel Verärgerung in den eigenen Reihen zu spüren. Denn wenn sie zu Einsätzen ausrücken, wüssten sie im Vorfeld nie, wer ihnen gegenüberstehen wird und Hilfe benötigt. Die Vorgaben für Mindestabstände oder Maskentragen können dann nicht immer beachtet werden, wenn es um Leben oder Tod geht. 

Doch noch aus einem anderen Grund werden die Sorgenfalten bei der Feuerwehr immer tiefer. Seit einem Jahr kann kein Nachwuchs gesucht und Ausbildungen durchgeführt werden. Wichtiges Wissen, was regelmäßig aufgefrischt werden muss, geht somit langsam verloren. „Ich habe keine Vorstellung, wie wir das Loch je wieder auffangen wollen“, zeigt sich Lichtfuß besorgt. Hochkomplexe Einsatzlagen stellen die Kameraden jedes Mal vor neue Herausforderungen. „Im Moment funktioniert die Feuerwehr noch, aber wie lange können wir das aufrechterhalten“, zeichnet die Feuerwehrspreche ein düsteres Bild. Wenn man einem Boxer den Arm ein Jahr am Rücken festbindet, würde er auch seine Schlagkraft verlieren.

Damit sich die Lage nicht weiter verschärfen kann und möglicherweise ganze Feuerwehren wegen Quarantäne- oder Corona-Fälle ausfallen, ist eine rasche Impfung dringend vonnöten. Und tatsächlich scheint auch bei der Politik ein Umdenken einzusetzen. Das Land Niedersachsen hat angekündigt, die ehrenamtlichen Helfer sowie Berufsfeuerwehrleute in die Prioritätengruppe 2 hochheben zu wollen. Ab dem 1. Mai 2021 könnten sich diese dann impfen lassen. 

 


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